02.07.2025 13:01 Uhr

Finanzboss erklärt: So wurde der HSV schuldenfrei

Eric Huwer ist Finanz-Vorstand beim HSV
Eric Huwer ist Finanz-Vorstand beim HSV

Unter der finanziellen Verantwortung von Vorstand Eric Huwer hat es der Hamburger SV in den vergangenen Jahren trotz der sportlichen Tristesse in der 2. Fußball-Bundesliga geschafft, seine Netto-Finanzverbindlichkeiten auf Null herunterzufahren. Oder einfacher ausgedrückt: Der HSV ist schuldenfrei! Ein riesiger Erfolg für den gesamten Klub, der in erster Linie die Handschrift Eric Huwers trägt.

Für einen Zweitligisten lasen sich die Zahlen lange Zeit über dramatisch: Im Jahr 2017, also noch vor dem bitteren Gang in die Zweitklassigkeit, lagen die Netto-Finanzverbindlichkeiten (sprich der Wert aller Verbindlichkeiten minus der liquiden Mittel des Klubs) bei rund 74 Millionen Euro.

Seit 2018 hat es der Hamburger SV dann geschafft, diese Verbindlichkeiten sukzessive Abzutragen, ehe sie im jüngst abgelaufenen Geschäftsjahr gänzlich auf Null gebracht wurden.

Finanz-Vorstand Eric Huwer selbst verkündete diese frohe Kunde auf der Mitgliederversammlung des HSV vor rund zwei Wochen. 

Wie hat der Klub es geschafft, trotz eingebrochener TV-Einnahmen in der 2. Bundesliga und gesunkener Transfererlöse einen derart hohen Schuldenberg abzutragen?

Huwer selbst erklärte nun die HSV-Strategie der vergangenen Jahre, die er maßgeblich mitgeprägt hatte. "Mein strategisches Zielbild war es immer, den HSV vom kurzfristigen sportlichen Erfolg zu emanzipieren. Die daraus abgeleiteten strategischen Handlungsfelder haben wir vor gut zwei Jahren erarbeitet", wurde der 41-Jährige in der "Sport Bild" zitiert.

Huwer: "Habe den geilsten Job der Welt"

Konkret bedeutet das beispielsweise, dass der Hamburger SV gar nicht mehr allzu sehr auf Spielerverkäufe oder Fernsehgelder setzte, um seine Kassen zu füllen. Viel mehr rückten Kartenverkäufe, Sponsoring, Merchandising oder Hospitality in den Mittelpunkt des Interesses, da diese Einnahmequellen weitaus erfolgsunabhängiger sind.

Das nahezu stets ausverkaufte Volksparkstadion und die Merchandising-Abteilung mit 20 Millionen Euro Einnahmen aus verkauften Fan-Artikeln im vergangenen Jahr wurden damit zu den großen Treibern auf dem Weg zur wirtschaftlichen Gesundung. 

Aus dem Sorgenfall des deutschen Profi-Fußballs wurde damit in den vergangenen Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht ein Vorzeigeklub in der 2. Bundesliga, der nun zurück in der Erstklassigkeit sowieso noch auf deutlich höhere Einnahmen hoffen kann. Künftig wird in Hamburg dann sogar noch mehr als die Schwarze Null geschrieben.

"Nach vielen Jahren des Reagierens sind wir jetzt vor der Welle und können agieren. Ich habe den geilsten Job der Welt und ein großartiges ambitioniertes Team hier beim HSV", jubelte Huwer selbst über den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg des letzten Jahres.