Bundesliga 2008/2009 » 28. Spieltag » Liveticker: Karlsruher SC - 1899 Hoffenheim 2:2

Fazit: Ein tolles, impulsives, dramatisches Spiel ist zu Ende. Ein echtes Derby also. Für beide Teams ist das Remis zu wenig, doch es ist zu gleich ein Punktgewinn für beide Teams, die bewiesen haben, dass die Moral im Team stimmt. Beide Teams zeigten Charakter und das macht Hoffnung für die nächsten Spiele.

Hoffenheim sah lange Zeit als Sieger oder zu mindestens als besseres Team aus und nun verlieren sie hier die Ordnung. Doch bisher konnte der KSC noch kein kapital daraus schlagen. 40 Sekunden noch ...

Drei Minuten Zugabe gibt es ... doch jetzt Ecke KSC. Stindl bringt den Ball zu Franz, der will Volley abziehen, trifft den Ball aber nicht.

Rudelbildung um Gustavo, hier sind Emotionen pur im Spiel, ein echtes Derby. Ein bissi Schubsen hier und da, dann kann es weiter gehen.

Aua, Nilsson und Kennedy rauschen mit den Köpfen an einander und bleiben erstmal am Boden. Doch für beide wird es weiter gehen.

gelbe Karte 1899 Hoffenheim -> Luiz Gustavo legt Iashvili, der zu einem Konter für den KSC ansetzte und sieht daher zu Recht Gelb.

gelbe Karte 1899 Hoffenheim -> Selim Teber wegen Meckerns.

Das Spiel lebt von der Spannung und der Emotion. Großer Einsatz und großer Wille auf beiden Seiten. Die Einstellung stimmt.

Stürmer für Stürmer. Ba geht, Wellington kommt.

Kennedy nun auf der anderen Seite ... Anstatt aber drauf zu halten sieht er in der Mitte einen Kollegen, doch der Ball kommt nicht an. Klar ist es gut mannschaftsdienlich zu spielen, aber ein Stürmer muss auch mal draufhalten.

Eckball Hoffenheim ... Gewirr im Strafraum des KSC, doch der Ball wird geklärt. Nun geht es hin und her.

Salihovi? geht wieder über links, weit und breit kein Gegenspieler, doch Miller kommt noch an die Flanke ran, so dass Teber den Ball nicht einnicken kann. Gute Aktion des Schlussmannes aus Karlsruhe.

Viel kann man den Spielern nicht vorwerfen alle 22 Akteure kämpfen und geben alles. Sehr viele Emotionen zur Zeit in der Partie.

Ein toller Abschluss durch Federico, doch die Entstehung war natürlich mehr als glücklich. Rangnick ist bedient, das war unnötig. Becker hingegen ist happy, die schlechte Laune der Fans ist nun wieder in Unterstützung umgeschlagen.

gelbe Karte 1899 Hoffenheim -> Sejad Salihovi? sieht Gelb nach einem taktischen Foul, nachdem er den Konter durch ein Foul unterbindet, nach der schlechten Ecke.

gelbe Karte Karlsruher SC -> Michael Mutzel nach hartem einstiegen.

Iashvili wird wohl gleich kommen, der Georgier steht an der Seitenlinie bereit.

Aua, Aduobe holt Teber mit einer Grätsche von den Beinen. Das muss eigentlich Gelb sein, doch der Mann in Schwarz, der heute aber in knallrot auflief, gibt nur Freistoß, der jedoch nichts einbringt.

Die Hoffenheimer stehen jetzt tief in der eigenen Hälfte und lassen die Karlsruher kommen, denen aber spielerisch die Mittel zu fehlen scheinen. Hoffenheim nun auf Konter aus.

Uiiiiiiih nächste gute Kopfballchance für die TSG. Wieder kommt der Ball von links ... in der Mitte schraubt sich Ba hoch doch nickt den Ball am Tor vorbei. In der Hinrunde hätte er ihn sicher gemacht. Man man man Karlsruhe, was ist da auf der Seite von Celozzi los?!

Tooor für 1899 Hoffenheim -> Selim Teber mit einem super Tor. Celozzi verliert den Ball im Mitelfeld, daher fehlt er hinten rechts. Die Flanke komm und Teber steht frei im 16er und drückt den Ball per Flugkopfball über die Linie. Tolles Tor.

Weiter geht es hier im Wildpark. Ohne Wechsel geht es in die zweiten 45 Minuten.

Halbzeitfazit:
Hoffenheim in der Anfangsphase die besser Mannschaft ohne jedoch zwingende zu sein. Verdient dann auch die 1:0 Führung der TGS. Doch dann kam Freis und brach den Torflauten-Fluch. Nach dem Ausgleich der KSC die aktiverer und bessere Mannschaft. Ein faires Remis bisher, doch beide Mannschaften brauchen hier den Sieg ... doch dafür haben sie ja noch 45 Minuten Zeit.

Sooooo gleich ist hier Halbzeit. Ein leistungsgerechtes Remis bisher.

Ecke KSC ... der Ball kommt gut, doch die Hoffenheimer können klären, der KSC bleibt jedoch im Ballbesitz und baut neu auf.

Der Kampf, die Einstellung ist in diesem Derby vorhanden, keine Frage. Beide Mannschaften zeigen Charakter, da kann man keinen Vorwurf tätigen.

Die Zuschauer liegen sich in den Armen, das Tor wird hier gefeiert wie eine deutsche Meisterschaft. Die Hoffnung ist zurück im Wildpark und nun wird sich zeigen, ob es die Verkrampfung der Kicker in Blau lösen wird.

Der KSC wirkt verkrampft, wie könnte es auch anders sein.

Nicht das Hoffenheim hier groß aufspielt, aber unverdient ist die Führung nicht. Hoffenheim ist besser, auch wenn das alles überschaubar ist.

Jetzt geht es aber los hier. Der KSC auch mit Gefahr. Flanke von halb links, in der Mitte verpasst jedoch erst Freis per Kopf und dann Kennedy am langen Pfosten. Das waren nur Zentimeter.

Daaaaa ist neie gute Aktion. Obasi dringt in der Strafraum rein, sieht in der Mitte seinen Kollegen Teber. Celozzi rutscht weg und somit kommt Teber frei zum Schuss, aus zehn Metern, doch er bringt den Ball, dank eines starkem Miller, nicht im Tor unter.

Unfassbar viele, unnötige Ballverluste. Alleine durch Abseitsstellungen. Nun kann man sagen die Defensivreihen stehen gut, aber es scheint mir mehr die Fahrigkeit der Stürmer und der Passgeber zu sein.

Teber mit einer Flanke von rechts auf Salihovi?, doch der kann den Ball nicht kontrollieren und ein KSCler klärt.

Beide Mannschaft mit wenig Zug zum Tor. Da ist bei beiden noch etwas der Wurm drinne.

Salihovi? aus der Distanz, Miller klärt zur Ecke, die Teber bringt. Der Ball jedoch mit zuviel Drall und somit über der Torauslinie. Abstoß KSC.

Erste Ecke KSC, nach dem die Flanke von rechts den Kopf eines Hoffenheimer fand. Die Ecke jedoch schlecht getreten von Stindl, so wird das nichts mit Gefahr.

Schön setzt sich Beck auf rechts durch, dribbelt in den Strafraum und spielt den Ball flach in die Mitte. Doch Miller ist auf der Hut und hat die Pille, bevor Ba den Ball im Tor unterbringen kann.

Noch kein Torschuss bisher, das Spiel lebt zur Zeit von der Atmosphäre, denn die Fans des KSC im Stadion verbreiten.

"Becker + Dohmen raus"-Banner hängen im Fanblock des KSC. Das ist bitter, gerade für Becker zählt wohl heute nur ein Sieg, eine weitere Niederlage und der Kredit bei den Fans wäre wohl vollkommen verspielt.

Der Wildpark ist ausverkauft, die Spieler betraten den Platz, das Nordbadische-Derby steht vor dem Beginn.

Die Aufstellung sind bekannt und können im Spielschema eingesehen werden.

Derby der Gebeutelten

Am 1.11.2008 kam es zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem Karlsruher SC zum ersten Derby der Bundesligageschichte. Unterschiedlicher als damals hätten die Voraussetzungen gar nicht sein können. Hoffenheim befand sich in einem fast ein halbes Jahr andauernden Rausch, der den spielstarken Aufsteiger am Ende bis zur Herbstmeisterschaft katapultierte. Für den KSC dagegen ging es zur selben Zeit im freien Fall nach unten. Die Badener reisten mit vier Niederlagen im Gepäck zum Auswärtsspiel in Mannheim. Das Ergebnis war standesgemäß: Hoffenheim siegte klar und deutlich 4:1. Das nun anstehende Rückspiel der beiden Mannschaften hat mit dieser Partie nicht mehr allzu viel gemein, was in erster Linie an den Gästen liegt.

Hoffenheim bringt sich um den Lohn

Dass es für den Aufsteiger aus dem Kraichgau nicht ewig so weiter gehen konnte wie in der Hinrunde, war selbst den größten Optimisten im Umfeld der Hoffenheimer klar. Dass die 1899er allerdings so abstürzen würden, hätten wohl die Wenigsten gedacht. Ralf Rangnicks Mannschaft wurde zwar durch viel Verletzungspech gebeutelt. Eine hinreichende Erklärung für die Punkteausbeute nach der Winterpause ist das freilich nicht. Ein Sieg - im ersten Spiel gegen Cottbus - sechs Unentschieden und drei Niederlagen stehen auf dem Konto Hoffenheims. Bezeichnend für die Misere ist das letzte Spiel gegen Abstiegskandidat Bochum: Hoffenheim ging als klarer Favorit ins Spiel, wollte endlich das Ruder herumreißen. Der sonst so vorsichtige Trainer Ralf Rangnick nannte sogar erstmals das internationale Geschäft als Saisonziel und nahm so die Mannschaft in die Pflicht.

Das Ergebnis ist bekannt: Hoffenheim verlor auf heimischem Platz 0:3. Dazu sah Timo Hildebrands Vertreter Haas im Kasten der Kraichgauer Rot wegen einer Notbremse, so dass Rangnick nun mit dem dritten Keeper Özcan vorlieb nehmen muss. Den hatte er allerdings vor gut einem halben Jahr wegen zu schlechter Leistungen ausgebootet. Noch schlimmer aber trifft den Coach die erneute Entgleisung seines derzeit eigentlich einzig konstant gut spielenden Regisseurs Carlos Eduardo. Fünf Spiele bekam der Wiederholungstäter vom Sportgericht aufgebrummt, ohne Chance auf Revision. Wie enttäuscht Rangnick über Eduardo ist, zeigt seine Aussage, er habe oft genug mit dem Brasilianer geredet, ein weiteres Gespräch sei sinnlos. Die Leichtigkeit und die mannschaftliche Geschlossenheit, welche Hoffenheim so auszeichneten, sind nun anscheinend endgültig weg. Vielleicht kommt da der Tabellenletzte als Aufbaugegner gerade recht...

Der KSC plant für Liga zwei

Was früh begann, dauert immer noch an: Karlsruhe setzt seinen Absturz Richtung zweite Liga beinahe Woche für Woche mit beeindruckender Konsequenz fort. Seit sage und schreibe acht Spielen haben die Badener nicht nur satte zwei Punkte geholt, sondern auch ganze null Tore erzielt. Harmloser geht es nicht mehr. Spätestens nach dem erbarmungswürdigen 0:0 im letzten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach sind daher die Planungen für die kommende Zweitligasaison endgültig angelaufen. Was bleibt den Verantwortlichen auch anderes übrig, bei mittlerweile schon sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer?

Ein wenig Hoffnung hat man allerdings noch im Badischen, und ein Großteil davon konzentriert sich auf den anstehenden Spieltag: Cottbus muss auf Schalke ran, Bielefeld hat die Bayern vor der Brust und Gladbach muss zum Abstiegskampf nach Frankfurt. Alles Spiele, die für die Karlsruher laufen könnten. Dennoch muss der KSC natürlich seine Hausaufgaben machen und irgendwie gegen Hoffenheim gewinnen. Die Chancen stehen aufgrund der Personallage der Gäste gar nicht so schlecht, manch ein KSC-Anhänger sieht gar ein Duell auf Augenhöhe. Das einzige Problem ist: Der KSC muss das Tor treffen, weiß aber gar nicht mehr, wie das geht. Doch jede Serie reißt bekanntlich irgendwann - und wenn es noch was werden soll mit dem Klassenerhalt, dann sollte dies am besten jetzt geschehen.