Bundesliga 2013/2014 » 15. Spieltag » Liveticker: 1. FC Nürnberg - 1. FSV Mainz 05 1:1

Fazit:
Nürnberg bleibt auch im 15. Saisonspiel ohne Dreier und stellt damit den Rekord auf, auf den sie gerne verzichtet hätten. Die Hausherren kommen auch heute nicht über den Berg und konnten eine Führung nicht halten, wirkten dann im zweiten Durchgang im Verlauf auch vermehrt unsicher und angezählt und hatten letztlich sogar Glück, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Da Mainz aber seinerseits im ersten Durchgang gar nichts anbot, geht das Ganze so in Ordnung. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Nürnberg kommt nicht mehr zwingend vor den Kasten und so bleibt es dabei!

Rote Karte für Petar Slišković (1. FSV Mainz 05)
Der eben Eingewechselte geht einem Steilpass hinterher oder besser gesagt, er springt ihm hinterher, und erwischt mit gestrecktem Bein Schäfer, der eher am Ball ist. Man kann dem Kroaten, der sich zudem wohl schwerwiegend am Knie bei der Szene verletzt hat anrechnen, dass er im letzten Moment noch zurückzieht, doch bei dieser Karate-Einlage hat Gräfe dann letztlich keine Wahl.

Schlottern den Mittelfranken nun die Knie? Der Ausgleich hat die Truppe klar getroffen, die zwar immer noch beherzt nach vorne spielen, aber angezählt daherkommen.

Per Nilsson rammt Nicolai Müller weg und hat Glück, dass Gräfe das nicht ahndet. Der Mainzer bleibt kurz liegen, aber alles halb so wild.

Vor der Schlussphase wird nochmal gewechselt: Der Torschütze geht und mit dem Kroaten kommt ein Jungspund, der nur sporadisch bei den Profis zum Einsatz kommt. Auf der Gegenseite wählen die Hausherren einen frischen Stürmer für Ginczek, der insgesamt blass blieb.

Wie stecken die Hausherren das jetzt in dieser Situation weg? Es folgen Anfeuerungen und Angriffe der Verbeek-Schützlinge, die nun ja eventuell mit dem Mute der Verzweiflung anrennen.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:1 durch Shinji Okazaki
Joo-Ho Park schickt den Torschützen mit einem Ball von der Mittellinie an den Sechzehner, Okazaki nimmt das Leder super runter und schließt aus 15 Metern ohne Umwege ab. Das Leder schlägt in der rechten Ecke ein, Schäfer ist ohne Chance.

Es gibt Pfiffe im weiten Rund, weil der Assistent Daniel Ginczek zum dritten Mal in kurzer Folge eine Chance nimmt und die Fahne hebt. Die Zeitlupen zeigen jedoch: Alles korrekt entschieden.

Hiroshi Kiyotake verzettelt sich beim Konter am Sechzehner der Gäste ein wenig und sieht dann einen Mitspieler, wo keiner ist. So kann Loris Karius Das Ding locker aufnehmen.

Wenn etwas bei Mainz nach vorne geht, dann über Maxim Choupo-Moting, der hier auf links seine Grundschnelligkeit ausspielt und nach innen flankt, wo dann aber niemand zwingend zum Abschluss kommt.

Immer wieder Per Nilsson mit dem Kopf: Der Schwede setzt sich bei fast jedem Luftduell durch und sorgt auch hier für Gefahr.

Nürnberg verlegt sich mittlerweile ein wenig mehr auf Konter und lässt die Gäste kommen. Das Mehr an Ballbesitz können die Rheinländer aber nicht nutzen, da mindestens der letzte Pass nicht ankommt.

Bei der resultierenden Ecke muss erneut auf der Linie geklärt werden, diesmal muss der am rechten Pfosten postierte Shinji Okazaki den Schlappen gegen Per Nilsson hinhalten.

Wieder Abseits: Mit der Hacke steckt ein Mainzer wunderbar auf Niki Zimling durch, doch der Däne steht eine Fußspitze zu weit vorne.

Timothy Chandler will rechts draußen gegen Júnior Díaz den Freistoß, doch hebt zu theatralisch ab und Gräfe bleibt unbeeindruckt.

Die erste Ecke gehört den Hausherren, bei der es in der Mitte nach missglückter Abwehr gleich mal gefährlich wird. Josip Drmić nimmt den Ball auf, kommt mit einem Abschluss aber nicht durch.

Beide Teams kommen unverändert zurück auf das Spielfeld. Auch Park probiert es, der nach dem Foulspiel zum Ende der ersten Halbzeit von Frantz am Knöchel angeschlagen ist.

Halbzeitfazit:
Nürnberg zeigt sich mit dem Rücken zur Wand extrem couragiert und wird mit der Halbzeitführung belohnt. Mainz wirkt heute unbeteiligt und kann nur phasenweise Gefahr beschwören, die größte Chancen hatte der Japaner Okazaki für die Gäste. Trotzdem merkt man an vielen Stellen, wie schlecht es um das Nervenkostüm des Vorletzten bestellt ist, der noch 45 Minuten ausharren und im Zweifel zittern muss, damit es für den ersten Sieg reicht!

Gelbe Karte für Mike Frantz (1. FC Nürnberg)
Der Sechser wird im Nachgang vom Unparteiischen zurecht verwarnt.

Loris Karius leistet sich die nächste Unsicherheit und erneut ist es Per Nilsson, der den Keeper per Kopfball in Verlegenheit bringt. Den halbhohen Abschluss in die Tormitte will der Schlussmann eigentlich fangen, doch von den seifigen Fingern trudelt der Ball über die Latte.

Was Pospěch kann, kann Per Nilsson schon lange: Dem Schweden springt die folgende Ecke unglücklich ans Bein und Schäfer muss in der rechten Ecke das Eigentor verhindern, hat letztlich aber keinerlei Probleme.

Nach der Doppelchance von Okazaki ist es wieder ruhig geworden um die Gäste, aktuell kann Schäfer eine Flanke locker herunterangeln.

Auch das ist symptomatisch: Mehrfach versuchen die Mainzer, den Ball am eigenen Sechzehner zu klären, doch sofort ist ein Nürnberger Bein zur Stelle und blockt das Leder zurück.

Zdeněk Pospěch prüft den eigenen Keeper! Nach einer Flanke von Chandler von der rechten Seite prallt das Leder vom Knie des Innenverteidiger ab und zwingt Loris Karius zu einem Riesenreflex auf der Linie. Was Mainz da hinten teilweise abliefert ist mehr als halbherzig.

Erneut Okazaki, diesmal mit dem Kopf! Die resultierende Ecke beschwört ebenfalls Gefahr, am langen Pfosten setzt sich der Japaner im Luftkampf durch und setzt einen gefährlichen Aufsetzer nur Zentimeter neben den Kasten!

Karius muss gegen Adam Hloušek ran! Der Tscheche prüft den Schlussmann aus 14 Metern halblinker Position, der 20-jährige bekommt aber gegen den Flachschuss die Beine zusammen und blockt so das Leder ab.

Mike Frantz wird in den rechten Sechzehner geschickt, den Querpass klären die Gäste auf Kosten einer Ecke.

Was macht denn Stefan Bell da? Chandler erobert im Mittelfeld den Ball, seine Flanke von der rechten Seite wird aber nur deshalb gefährlich, weil dem Innenverteidiger das Leder durchrutscht und es dahinter beinahe brenzlig wird.

Vor allem bei Standards wirkt die Truppe von Thomas Tuchel nicht sicher: Auch hier landet der zweite Ball beim Gegner, der Abschluss von Timothy Chandler aus der zweiten Reihe ist dann allerdings kaum erwähnenswert.

Bringt das jetzt vielleicht endlich einmal das Selbstvertrauen, welches sich Gertjan Verbeek im Vorfeld der Partie so sehnlich gewünscht hat. Die Gäste reagieren schnell, Müller ist in Richtung Schäfer unterwegs, wird vom Torschützen aber gestellt.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 1:0 durch Per Nilsson
Nach der ersten Ecke des Spieles ergattert Kiyotake den Ball und nimmt Fahrt in den linken Sechzehner auf. Seine gelöffelte Flanke von der Grundlinie kann der Innenverteidiger komplett blank am Fünfer abnehmen und köpft das Leder über die Linie. Allerdings sieht gegen den Kullerball Loris Karius nicht gut aus, dem das Leder auf seifigen Boden durchrutscht.

Makoto Hasebe verbucht den ersten Distanzschuss für sein Team, der jedoch über den Kasten von Loris Karius fliegt.

Wir dürfen also gespannt sein, ob der Club die historische Serie abwenden und endlich einen Dreier einfahren kann. Manuel Gräfe wird die Partie unterstützt von Guido Kleve und Markus Sinn leiten.

Dass es für den Gegner heute darum geht, historisches zu verhindern, lässt die Mainzer übrigens kalt: Das ändere nichts an der Herangehensweise und unabhängig von irgendwelchen Tabellensituationen sei es in der Vergangenheit im Frankenland ohnehin noch nie spaßig gewesen, ließ Coach Tuchel im Vorfeld verlauten. Tatsächlich warten die Mainzer seit 2005 auf einen Sieg beim Club.

Die Aufstellungen sind wie gewohnt unter Spielschema abrufbar.

Bei einem Blick auf die Statistik fällt vor allem auf, dass der FCN viel zu wenig Torgefahr ausstrahlt. Nur vier Treffer daheim ist der schwächste Wert der Liga. Mit zur Wahrheit gehört aber, dass die Cluberer so oft wie kein zweites Team am Aluminium scheitern und auch am letzten Spieltag gegen Leverkusen in Führung hätten gehen können, wenn der Pfosten nicht im Weg gestanden hätte.

Den Cluberern könnte heute historisches gelingen, allerdings will man bei den Hausherren darauf gerne verzichten: 15 Spiele hat noch kein Team der Bundesliga gebraucht, um den ersten Dreier zu landen. Sollte es heute wieder nichts mit der vollen Punkteausbeute klappen, wäre die absolut verpatzte Saison auch noch in den Geschichtsbüchern nachzulesen. Das Dilemma laut Coach Gertjan Verbeek ist einfach: Niederlagen generieren Selbstzweifel, die zu weiteren Misserfolgen führen.