Bundesliga 2013/2014 » 9. Spieltag » Liveticker: Hamburger SV - VfB Stuttgart 3:3

Fazit:
Ein spektakuläres Spiel in Hamburg geht zu Ende, welches vor allem davon lebte, dass beide Seiten in der Abwehr unzureichend agierten und so den neutralen Zuschauer mit sechs Toren verwöhnten. Der HSV war bemühter und hatte mehr Spielanteile, doch der VfB machte das mit der größeren Effektivität wett. Was dieses Ergebnis wert ist, müssen beide Teams nun unter Woche für sich beurteilen. Stuttgart führte dreimal, konnte das Ergebnis aber jeweils nicht lange halten. Hamburg verpasst zu Hause den Dreier und muss sich weiterhin mit dem Abstiegskampf beschäftigen, beide Trainer halten jedoch ihre Serie ungeschlagener Spiele in der Liga aufrecht. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Dieser Wechsel soll nur noch Zeit bringen, nach diesem aufregenden Spiel verstreicht die Nachspielzeit aber vergleichsweise geruhsam und es bleibt bei der Punkteteilung!

Was geht jetzt noch für die Hanseaten in Überzahl? Drei Minuten gibt es obendrauf, bislang kommen die Hausherren aber noch nicht gefährlich in Reichweite.

Da haben die Schwaben sogar Glück, dass der Ball nicht im Spiel ist, denn sonst hätte es gar Strafstoß geben können, da die Szene zumindest diskutabel nahe an der Sechzehnerlinie stattfindet.

Mittlerweile sind wir in dem Bereich, dass der nächste Treffer tatsächlich der Entscheidende sein könnte und entsprechend vorsichtiger gehen die Kontrahenten jetzt auch zu Werke.

Derweil muss Tolgay Arslan behandelt werden, der sich zuvor bei einem Zweikampf wehgetan hat.

Aus ähnlicher Position wie beim 2:1 bringt Maxim einen Ball aus dem Halbfeld mit Schnitt zum Tor, diesmal sind die Hanseaten aber gut positioniert und können klären.

Wieder sind es die also Hamburger, die die Initiative übernehmen und sich festsetzen: Zweimal kommt in der Folge Lasogga mit dem Kopf an den Ball, doch letztlich wird es nicht gefährlich.

Auch wenn aktuell gemessen am bisherigen Verlauf weniger passiert, an Tempo verliert die Partie nur wenig. Beide Mannschaften schalten weiterhin ganz schnell um und da die Abwehrreihen den Namen heute nicht wirklich verdienen, kann es jederzeit gefährlich werden.

Die Einwechslung von Beister zur Halbzeit hat sich absolut bezahlt gemacht, der Offensive war an beiden Hamburger Toren beteiligt.

Stuttgart reagiert nach der erneuten Führung und bringt mit Werner einen frischen Konterspieler.

Tooor für VfB Stuttgart, 2:3 durch Johan Djourou (Eigentor)
Wahnsinn! Hamburg drückt, doch erneut schlägt die schwäbische Effektivität zu! Ibrahima Traoré kommt zum wiederholten Mal auf seiner linken Seite durch, passt flach an den Fünfer und der Unglücksrabe stellt den Fuß rein und buchsiert den Ball in die kurze Ecke. Wenn er da aber nicht rangeht, ist hinter ihm Vedad Ibišević zur Stelle, kein Vorwurf an den Innenverteidiger.

Der HSV setzt zu einem Zwischensprint an, die nächste Ecke wird abgewehrt, aus dem Hintergrund zieht Milan Badelj ab und in der Mitte lenkt Jonathan Tah das Leder fast noch entscheidend in Richtung linke Ecke ab, doch letztlich verfehlt der Ball das ziel um Zentimeter!

Van der Vaart bringt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit Schnitt aufs Tor, der Ball wird in der Mitte nicht mehr berührt und rauscht nur knapp am langen Pfosten vorbei. Das war nicht ungefährlich.

Sagen wir mal so: Das hat sich jetzt nicht wirklich angedeutet, aber die Übersicht von Tolgay Arslan reicht hier aus, um Stuttgart zu überraschen und für den Ausgleich zu sorgen.

Mal eine Annäherung: Westermann kommt bei einem Freistoß aus dem Halbfeld zum Kopfball, setzt den Versuch aber ein gutes Stück am linken Pfosten vorbei.

Der HSV bleibt zunächst vorsichtig und es dürfte interessant sein, wann man mehr Risiko geht. Eventuell muss van Marwijk beizeiten von Außen auch ein Zeichen setzen.

Schaffen es die Hanseaten in diesem Durchgang etwas besser, offensiv Zählbares herauszuarbeiten?

René Adler reiht sich in die Fehlerkette da hinten ein, lässt einen Abschluss aus 28 Metern klatschen und erneut ist Ibišević zur Stelle, setzt den Kopfballabstauber aber über den Kasten. Es ist noch nicht der Tag des besten Stuttgarter Schützen, der Linienrichter hatte aber die Fahne ohnehin oben.

Reagiert Bert van Marwijk sehr früh? Zumindest lässt er eifrig aufwärmen.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:2 durch Christian Gentner
Den resultierenden Freistoß bringt Maxim aus dem linken Halbfeld in die Mitte, wo der Sechser den Ball etwa zehn Meter vor dem Kasten in die lange Ecke verlängert und es zur erneuten Führung einschlägt!

Die Abseitsfalle bei den Gästen passt bislang, hier geht van der Vaart zum wiederholten Male ins Netz.

War das wirklich Abseits? Marcell Jansen schickt Hakan Çalhanoğlu die linke Flanke runter und in der Zeitlupe sah das ehrlich gesagt nach gleicher Höhe auf. Vertrauen wir mal dem Linienrichter, der gute Sicht auf die Situation hatte.

Wie reagieren die Schwaben jetzt, die sich hier bislang auf ihrer Führung ausgeruht haben? Zunächst bleibt alles beim Alten, der HSV kontrolliert die Partie.

Tooor für Hamburger SV, 1:1 durch Pierre-Michel Lasogga
Ein kapitaler Doppelfehler von William Kvist führt zum Ausgleich! Erst schenkt der Sechser den Ball in der Vorwärtsbewegung völlig sinnfrei her und dann rutscht er im Strafraum auch noch aus und macht so Vorbereiter Tolgay Arslan den Weg links frei. Der Türke behält dann die Übersicht, setzt per Querpass den Torschützen in der Mitte ein und Lasogga muss dann nur noch einschieben.

Nächste Halbchance: Bei einem Freistoß aus dem linken Halbfeld bricht am langen Pfosten das große Gestocher aus und letztlich spitzelt Jacques Zoua das Leder aufs Tor. Allerdings fehlen da ein paar Meter zum Glück.

So stellen sich die Schwaben das wohl vor: Nach Ballgewinn wird schnell und schnörkellos umgeschaltet und Vedad Ibišević verfehlt mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze den Kasten links nur knapp.

Echte Torchancen beim HSV lassen weiter auf sich warten, der Druck auf den Kasten von Thorsten Kirschbaum ist trotzdem groß. Die Stuttgarter sind gut beraten, trotz der Führung nicht allzu passiv daherzukommen.

Die Schwaben ziehen sich mit der Führung im Rücken brav zurück und warten mal, was der Gastgeber so zu bieten hat.

Hamburg muss hier also erst einmal ins Spiel finden und hat sich in der Orientierungsphase gleich mal den Gegentreffer eingefangen. Fast wirkte es so, als seien die Hamburger leicht übermotiviert aufgerückt und entblößten damit Räume. Entsprechend vorsichtiger geht es jetzt bei den Hausherren weiter.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:1 durch Alexandru Maxim
Der HSV kommt beim ersten Vorstoß der Gäste hinten recht brüchig daher, ein einfacher Doppelpass des Torschützen mit WM-Fahrer Vedad Ibišević hebelt die komplette Abwehr aus und aus sieben Metern halblinker Position schiebt der Rumäne überlegt in die lange Ecke ein. Ein sehenswerter Auftakt!

Rein ins Nord-Süd-Duell! Der HSV tritt in den weißen Heimjerseys an, die Schwaben im schwarzen Alternativdress.

Wir dürfen uns also auf eine spannende Partie freuen, deren Leitung Tobias Welz übernimmt. An den Seitenlinien assistieren Rafael Foltyn und Benjamin Brand.

Auch beim Gastgeber gibt es personell keine Änderungen gemessen am 5:0 in Nürnberg. Bert van Marwijk setzt im speziellen auf junge Akteure in seinem 4-2-3-1 wie Stoßstürmer Lasogga oder Außenwirbler Çalhanoğlu, die bislang in allen Spielen unter dem Niederländer starten durften. Da der Coach Kapitän Westermann in der Viererkette auf Rechtsaußen gezogen hat, muss in der Innenverteidigung mit Jonathan Tah ein weiteres Eigengewächs ran und der 17-jährige verkauft sich bislang ebenfalls super.

Personell gibt es also nach den erfolgreichen Wochen nicht viel zu ändern und da auch die Nationalspieler gesund von der Länderspielreise zurückgekehrt sind, bietet der VfB ein unverändertes 4-2-3-1 auf, in dem Kirschbaum im Tor weiterhin den verletzten Ulreich vertritt. Besonders gespannt sein darf man auch heute auf Vedad Ibišević, der in der laufenden Saison bereits sechs mal treffen konnte und mit acht Toren maßgeblich dazu beitrug, dass Bosnien-Herzegowina sich zum ersten Mal in der Geschichte des Landes für eine Weltmeisterschaft qualifizieren konnte.

Und unter dem neuen Übungsleiter sind die heutigen Hausherren noch ungeschlagen, gewannen im Pokal, holten in der Liga vier Punkte in zwei Spielen und drehten zuletzt auswärts beim Club mit 5:0 voll auf. Unterm Strich reicht das nach einem völlig verkorksten Start trotzdem nur zum 15. Tabellenplatz, was gemessen an den Ansprüchen der Nordlichter natürlich absolut unterirdisch ist. Zum Heimdebüt des niederländischen Trainers dürfen es also gerne drei Punkte sein, mit denen man sich zumindest wieder im Mittelfeld platzieren könnte.

An den Tasten führt Euch Janosch Ferda durch die Partie. Viel Spaß!