Bundesliga 2009/2010 » 1. Spieltag » Liveticker: Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:0

Fazit:
Während Coach Soldo viel zu spät verstanden hat, dass sein Keeper tatsächlich nur auf Zeit spielen wollte und zu keinem Zeitpunkt für keinen Wechsel bereit stand, beendet Stark dieses Spiel. Die wichtigste Erkenntnis dieser Partie: Lu-Lu-Lucas harmoniert schon perfekt mit seinen Kollegen. Er trifft nicht, aber kämpft. Ein typischer BVB-Stürmer also. Soldo weiß nun auch, dass er neben Poldi und Novakovic besser noch mehr Offensivkräfte hätte raus lassen sollen, da seine Abwehrspieler doch viel gefährlicher sind. So haben wir heute wieder alle etwas dazu gelernt. Bis zum nächsten Mal. - DonNico -

Weidenfeller spielt außerhalb des Strafraums Handball, Zidan vergibt eine weitere 100... nein 49-Prozentige. Doch wer will das sehen. "Bibi, leg noch eine drauf!"

Tinga, auch in der Halbzeit nicht beim Frisör, zielt abermals eine halbe Meile am Kasten vorbei.

Der nächste im Team des FC, der seine Erfahrung ausspielt. Plauze Manitsche hat sich zwischen Minute 15 und 83 für diesen einen finalen Schlag ausgeruht. Man muss sich die Kräfte schließlich einteilen. Aus 20 Metern zimmert er das Teil fast links unten rein. Knapp war´s, vielleicht hat er sich zwischen Minute 1 und 15 doch schon zu sehr angestrengt.

Tooor für Borussia Dortmund -> Marvin Matip (Eigentor)Was für ein Händchen vom neuen Trainer Soldo! Der wechselt hier mit all seiner Erfahrung den Sieg ein. Nur ein Trainerfuchs erkennt, dass der Verteidiger Matip noch torgefährlicher ist als Mittelfeldspieler Pötid.

gelbe Karte 1. FC Köln -> Mišo Bre?ko
Textilvergehen! Schiri Stark meckert daraufhin Brecko und zeigt ihm Gelb. Ich dachte immer, dass derjenige Gelb bekommt, der herum schreit.

Latte durch Santana, schade.

Gibt es sowas wie eine 100-prozentige Torchance? Wenn ja, dann hatte Dortmund gerade zwei davon. Was dann eine 200-Prozentige wäre. Glaubt man der Mathematik müsste nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Tor gefallen sein. Vielleicht waren es aber nur zwei 49-prozentige, was zusammen dann nur 98 Prozent macht und wir gerade die zwei restlichen zu sehen bekommen haben. Valdez bringt jedenfalls einen Kopfball aus 3 Metern nicht im Kasten unter und Sahin erlegt bei einem satten Volleyschuss aus fünf Metern zwar Keeper Mondragon, doch auch der war nicht drin.

Toooooooooooor für den BVB. Ne, doch nicht. Verguckt, sorry Dortmund-Fans. Aber der Barrios kommt nur 42 Zentimeter vor der Kiste frei zum Kopfball. Bei einem Vize-Welttorjäger kann man dabei ab und an mal vermuten, dass der den Ball mit Vorwärtssalto rein macht. Im jugendlichen Leichtsinn nimmt er nur seinen Kopf und scheitert prompt.

Haben wir schon erwähnt, dass der BVB einen neuen Dauerkartenrekord aufgestellt hat? Über 50.000 Tickets sind über die Ladentheke gegangen. Und die fragen sich gerade ernsthaft, warum sie sich das wohl angetan haben. Bislang geht hier mal gar nichts zusammen.

Auf der Gegenseite zeigt Sanou, dass man aber auch mit geöffneten Augen weit am Tor vorbei schießen kann. Sehr weit sogar.

Wo wir gerade bei Trikots waren. Das Jersey vom neuen Pink Panther Weidenfeller soll uns anscheinend eine innige Beziehung des neuen Bundesligatraumpaars Weidenfeller-Wiese suggerieren. Eine sehr liebevolle Geste vom Dortmunder Keeper in den hohen Norden.

Weidenfeller schmeisst sich heldenhaft in eine Rückgabe von Manitsche. Eigentlich sollte es ein Steilpass vom Portugiesen sein. Sagen wir es mal so: es war ein Pass in den freien Raum... den komplett freien Raum.

Apropos Strichcode. Ein Strich war auch gerade der Freistoß von Bumm-Bumm Subotic. Was ein Gerät aus 30 Metern, das Mondragon im Schweisse seines Angesichts noch (ohne Handbruch!) um den Pfosten boxen kann.

Portugiesen-Kombo! Die alten Haudegen Pötid und Manitsche sorgen für die erste FC-Chance der Partie! Der fülligere von beiden, als Manitsche, legt vor dem Strafraum quer, während der "Kleine" Anlauf nimmt und sich aus 18 Metern versucht. "Petit" war dann auch der Abstand vom Pfosten, aber dennoch knapp rechts vorbei.

Wie sie fliegen! Barrios macht vorne gleich mal Bekanntschaft mit robuster deutscher Zweikampfhärte. Wenige Sekunden später segelt auch Sanou. Der sollte die Liga aber langsam kennen.

Erster Ballkontakt verbunden mit einem 5-Meter-Direktpass von Maniche. Klasse, der kam an. Da sage nochmal einer, der hat zu viel Übergewicht.

Alles guckt nach vorne

Es ist kein neues Bild, aber immer wieder ein Schönes: Spätestens wenn am Samstag Nachmittag 80.000 Fans ihre Dortmunder Borussia und deren Rivalen 1. FC Köln frenetisch empfangen werden, hat die Bundesliga wieder angefangen. Im Signal Iduna Park darf dann noch einmal kurz zurück geblickt werden. Man darf einen Moment lang die grandiose Rückrunde des BVB feiern, an die Tatsache erinnern, dass man in den letzten fünf Monaten - Vorbereitung inklusive - lediglich beim Deutschen Meister in Wolfsburg mal verloren hat. Aber dann ist Anpfiff, und ab diesem Moment richten sich aller Augen nach vorne.

Gründe dafür gibt es auf beiden Seiten mehr als genug: Da wäre zum Beispiel die Abwehr des BVB. Die hat in der vergangenen Saison 37 Tore kassiert, nur Schalke war besser. Aber weil der Erzfeind in der Tabelle hinter den Schwarz-Gelben landete, darf er diesen Erfolg gerne für sich verbuchen. Nach hinten gucken muss man also nicht in Dortmund, die Defensive wird das Kind schon schaukeln. In Köln ist die Abwehr dagegen nicht ganz so gut, was ebenfalls ein Grund ist, sich anderen Dingen zuzuwenden. Zum Beispiel den Trainern. Jürgen Klopp ist längst etabliert und bekannt für seinen grenzenlosen Optimismus. Zvonimir Soldo dagegen wird sich in der Medienstadt Köln beweisen müssen. Doch auch er gehört zu dieser vielbesungenen jungen Garde.

Die wahren Gründe für die Blicke der 80.000 aber befinden sich tatsächlich vorne. Denn im Sturm haben beide Teams ein ganz besonderes Leckerli zu bieten: Der BVB zog sich mit Lucas Barrios den Torschützenkönig der chilenischen Liga an Land. Nun mag manch Einer zu Recht den Einwand erbringen, dass Chile nicht Deutschland sei, ja nicht einmal Argentinien oder Brasilien. Doch demjenigen sei gesagt: Barrios kann es auch auf höherem Niveau, erzielte in der Copa Libertadores zuletzt drei Tore in sechs Spielen. Auf der anderen Seite steht ihm ein altbekannter und hochverehrter Stürmer gegenüber. Lukas Podolski ist zurück in der Heimat. Und das allein reicht schon, um sie beim FC wieder vom Europapokal träumen zu lassen. Bis es so weit ist, dauert es freilich noch ein wenig. Doch die beidseitige Euphorie könnte die Teams zu einem richtig guten Spiel antreiben.