Bundesliga 2013/2014 » 25. Spieltag » Liveticker: Eintracht Braunschweig - VfL Wolfsburg 1:1

Fazit:
Ein Spiel mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten endet verdientermaßen 1:1. Der VfL Wolfsburg spielte in der ersten Halbzeit seine individuelle Klasse aus, trat extrem dominant auf und ging mit einer hochverdienten Führung in die Pause. Was dann geschah hätte man beim Pausenpfiff nicht erahnen können! Nach Wiederbeginn machte der VfL zunächst mit breiter Brust da weiter, wo er aufgehört hatte. Die Ruhe hielt allerdings nur zwei Minuten. Dann versenkte Bellarabi mitten hinein in den Wolfsburger Kollektivschlaf zum Ausgleich - und die Partie drehte sich auf einen Schlag komplett um! Plötzlich war die Braunschweiger Leidenschaft erwacht. Plötzlich kämpften die Blau-Gelben um jeden Ball, trauten sich was zu und stürzten einen völlig den Faden verlierenden VfL Wolfsburg von einer Verlegenheit in die nächste. Die Gäste fanden bis zum Schlusspfiff in keinster Weise mehr zurück ins Spiel. Weil es aber auch die Eintracht nicht schaffte, sich wirklich zwingende Chancen herauszuspielen, steht am Ende ein leistungsgerechtes Remis. Wolfsburg kann auch im zweiten Spiel gegen Braunschweig nicht gewinnen und rutscht auf Platz sechs ab. Die Eintracht dagegen feiert das dritte Remis in Folge. Natürlich ist das eigentlich zu wenig. Doch am Ende kann jeder Punkt Gold wert sein! Das war es von der Hamburger Straße, einen schönen Abend noch!

Beide Teams fighten nun im Braunschweiger Dauerregen. Gibt es noch die eine große Chance auf den lucky punch?

Es scheint fast so, als wollte der VfL das Remis über die Zeit bringen. Die Gäste spielen hinten rum, wagen sich nur ab und zu noch nach vorne. Und jedes Mal endet es mit einem Foul und Freistoß für die Eintracht. Nicht immer liegt Brych damit richtig.

Eben noch spielte Wolfsburgs Hoffnungsträger De Bruyne den Ball ohne jede Not stumpf ins Aus. Nun nimmt Hecking ihn raus. Der Belgier wöre eigentlich nach der Pause gefragt gewesen, das Spiel an sich zu reißen. Stattdessen tauchte er wie der Rest seines Teams komplett ab.

Den Grün-Weißen gelingt nichts mehr! Selbst einfachste Pässe spielen die Wölfe mittlerweile ins Aus oder in die Füße der Gegenspieler. Der VfL ist völlig von der Rolle!

Knapp zehn Minuten sind noch zu gehen in einem Spiel mit zwei Gesichtern. Vor der Pause spielte nur der VfL. Braunschweig antwortete direkt nach Wiederbeginn und seitdem gelingt den Gästen überhaupt nichts mehr.

Für Boland scheint es nicht weiterzugehen!

Was ist mit Wolfsburg los? Bei einem langen Ball verschätzen sich drei Braunschweiger. Dost hätte freie Bahn die Linie runter, in der Mitte läuft Olić mit. Doch der Niederländer bricht den Sprint einfach ab und verliert dann auch noch den Ball.

Wolfsburg bräuchte nun dringend eine Auszeit, um sich zu sammeln. Dummerweise gibt es das im Fußball nicht. Das geht den Gästen gerade alles zu schnell, sie wirken völlig unsortiert. Jetzt machen die Wölfe die Fehler, die die Eintracht vor der Pause machte.

Nächstes Beispiel: Caligiuri ist bereits an Theuerkauf vorbei, dr am Boden liegt. Doch während der Wolfsburger noch schaut, wohin er flanken soll, hat der Braunschweiger schon sein langes Bein ausgefahren und den Ball geklärt.

Gelbe Karte für Patrick Ochs (VfL Wolfsburg)
Auch da muss man nicht Gelb geben! Ochs rennt einem ins Aus trudelnden Ball an der linken Eckfahne hinterher. Boland kommt angerauscht, Ochs stellt seinen Körper rein, beide fallen unglücklich. Freistoß für Braunschweig von der linken Eckfahne...

Naldo kann die Ecke zunächst klären, aber zu kurz. Boland nimmt den Ball aus 23 Metern volley. In die Arme von Benaglio.

Schwacher Freistoß von Hochscheidt. Wolfsburg kann mühelos klären. Aber die Eintracht macht nun Druck, die ganze Mannschaft ist aufgewacht. Der VfL muss ganz schnell wieder Ruhe reinbringen!

Dost ist auch noch da! Der Wolfsburger Mittelstürmer war bislang sehr gut zugedeckt von der Braunschweiger Innenverteidigung. Jetzt aber stiehlt er sich mal frei und kommt direkt aus zwölf Metern zum Abschluss. Sein Flugkopfball fliegt aber drüber.

Die Wölfe sind keineswegs geschockt, sondern ziehen ihr Ding weiter durch. Allerdings hält die Eintrcht jetzt besser dagegen. Das Spiel wird offener!

Tooor für Eintracht Braunschweig, 1:1 durch Karim Bellarabi
Wolfsburger Tiefschlaf an der Hamburger Straße! Zunächst beginnt der VfL dominant wie vor der Pause, verliert dann aber den Ball. Kumbela tankt sich rechts durch, wird von Knoche an der Eckfahne gestellt und muss warten, weil in der Mitte keiner mitgelaufen ist. Chance vorbei? Mitnichten! Denn Knoche greift nicht an. Kumbela darf in Ruhe warten bis Bellarabi am Elferpunkt auftaucht. Dann pennen auch noch Rodríguez, Naldo und Ochs, die den Braunschweiger einfach in die Flanke laufen lassen - und Bellarabi muss nur noch den Fuß reinhalten.

Auch wenn es keine großen Chancen gibt: Braunschweig wankt. Die Gäste waren schon vor dem Treffer in der Defensive, jetzt aber kommen sie so gut wie gar nicht mehr in des Gegners Hälfte. Es wird Zeit für die Eintracht, dass Felix Brych zur Pause pfeift.

Diesmal klärt Bičakčić. Allerdings zu kurz, der VfL kommt sofort wieder in Ballbesitz. Momentan spielt hier nur eine Mannschaft!

Was nun, Eintracht Braunschweig? Die Führung für Wolfsburg geht nach dem bisherigen Spielverlauf absolut in Ordnung. Vom Gastgeber muss nun mehr kommen.

Die Ecke kommt gut auf Naldo, doch ein Braunschweiger klärt. Noch einmal Ecke...

Das ist nah an der ersten Gelben! Kumbela kommt gegen Caligiuri zu spät, merkt das schon vor dem Zweikampf und hält trotzdem den Schlappen drauf. Muss nicht sein!

Hart aber herzlich steigt Luiz Gustavo gegen Kumbela in den Zweikampf ein. Während daraus ein Wolfsburger Konter erwächst, krümmt sich Kumbela am Boden und das Publikum ist außer sich. aber da war gar nix! Kumbela war einfach im Kopf zu langsam, der Brasilianer spielte nur den Ball.

Arnold hatte seine Chance, nun macht es Rodríguez. Aber auch der trifft nur die Mauer.

Wir sind mittlerweile bei über 70% Ballbesitz für den VfL Wolfsburg. Nach gutem Beginn der Eintracht spiegelt das die derzeitigen Kräfteverhältnisse wider. Allerdings: Große Chancen haben sich beide Teams noch nicht erspielen können.

Die Wölfe reißen das Spiel nun an sich! Ein, zwei leichte Ballgewinne im Mittelfeld geben den Gästen Oberwasser. Nach Hochscheidts Foul an Luiz Gustavo gibt es Freistoß aus 20 Metern halbrechts...

Nach einer Viertelstunde kommt Wolfsburg erstmals zum Abschluss. Die Gäste schaffen es einmal, Braunschweig in die eigene Hälfte zu drängen und sich den Gegner zurecht zu legen. Bis in den Strafraum schaffen sie es aber nicht, also zieht Medojević aus 19 Metern flach ab. Zwei Meter vorbei.

Ganz stark verteidigt von Ricardo Rodríguez! Wolfsburg verliert am gegnerischen 16er den Ball und läuft in den nächsten Konter. Boland schlägt sofort einen wunderbaren Pass in den Lauf von Kumbela. Der pflückt den Ball runter und hätte freie Bahn - doch der Schweizer fährt das Bein aus und holt sich diesen Ball. Trifft er den Mann, war es das für ihn!

Ochs steigt Reichel auf den Fuß. Freistoß für die Eintracht von der linken Seite...

So könnte es gehen für die Gastgeber: An der Mittellinie erobert die Eintracht den Ball, dann wird blitzschnell umgeschaltet. Kumbela und Hochscheidt starten auf die Flügel, Bellarabi geht durch die Mitte - zieht aber zu überhastet ab und verzieht völlig.

Auf geht's. Schiedsrichter Dr. Felix Brych pfeift die Partie an.

Dieter Hecking gibt dagegen seiner Elf, die gegen Bayern eine Stunde lang stark spielte, eine neue Chance. Lediglich Ivan Perišić muss auf die Bank, da Luiz Gustavo nach Gelb-Sperre wieder dabei ist.

Recht hat er damit durchaus. Denn Hecking weiß natürlich, dass seine Mannschaft normalerweise deutlich stärker einzuschätzen ist als der Gegner. Und er weiß, dass die Eintracht natürlich Druck hat. Zwar ist Braunschweig seit zwei Spielen ungeschlagen, erreichte gegen Gladbach und beim VfB jeweils achtbare Unentschieden. Doch man will mit einem Sieg heute nicht nur nach Punkten gleichziehen mit dem HSV, sondern die morgen spielenden Hamburger, Freiburger und Nürnberger mächtig unter Druck setzen.

Wie es sich für ein Derby gehört, lieferten sich beide Seiten in den vergangenen Tagen noch einen kleinen Schlagabtausch vorneweg. Braunschweig-Coach Torsten Lieberknecht bezeichnete den Gegner als "die beste Mannschaft nach den Bayern" und schob damit noch mehr Druck auf die Wolfsburger. Außerdem sei das Spiel der beiden rund 30 Kilometer voneinander entfernt beheimateten Klubs kein Derby, sondern lediglich ein "Prestige-Duell. Es gibt nur ein wahres Derby gegen Hannover 96."

Mit 0:2 verlor der VfL in der Hinrunde zuhause, es war der erste Saisonsieg für die Eintracht. Daran, dass der Stachel immer noch tief Fleisch der Wölfe sitzt, ließ Coach Dieter Hecking unter der Woche keinen Zweifel. Deshalb will er "die Chance unbedingt nutzen, diesen endlich herauszuziehen."