04.01.2018 09:29 Uhr

Demichelis über Bayern-Zeit: "Tut wirklich weh"

Viele Erfolge, aber auch bittere Niederlagen gab es für Mártin Demichelis beim FC Bayern
Viele Erfolge, aber auch bittere Niederlagen gab es für Mártin Demichelis beim FC Bayern

Mártin Demichelis ist eine Bayern-Legende und eng verbunden mit seinem Ex-Klub. Der ehemalige Fußball-Profi, der im Sommer seine Karriere beendete, beschreibt den Klub als "mein Verein" und sagt: "München ist mein zweites Zuhause". Mit seinem Kopf und seinem Herzen sei er immer geblieben.

Mit dem FC Bayern hat der Argentinier auf nationaler Ebene jede Menge Titel abgesahnt, unter anderem vier deutsche Meisterschaften und vier DFB-Pokalsiege. Doch der internationale Triumph blieb dem Verteidiger im Dress des deutschen Rekordmeisters - und auch darüber hinaus - verwehrt.

"Und das tut wirklich weh", blickte Demichelis im "kicker" zurück: "Ich habe in meiner Karriere in drei großen Endspielen gestanden: 2010 das Champions-League-Finale mit Bayern gegen Inter Mailand, 2014 das WM-Finale mit Argentinien gegen Deutschland und ein Jahr später das Endspiel der Copa America gegen Chile. Drei Spiele, drei ganz bittere Niederlagen. Der ganz große Titel fehlt mir leider."

Trotzdem denkt der heute 37-Jährige, der im vergangenen Sommer seine Karriere beendete, gern an die Zeit in München zurück. "Schön war es eigentlich immer, jede Saison war speziell. Am Anfang musste ich mich erst mal eingewöhnen, habe nicht so viel gespielt. Dann habe ich mir einen Stammplatz erkämpft, Titel gewonnen."

"Stolz, dieses Trikot tragen zu dürfen"

Er habe sich gut entwickelt und jede Menge Erfahrungen gesammelt, so der Argentinier weiter, der sich erinnert: "Die Erwartung ist enorm: Wenn du bei Bayern spielst, musst du immer gewinnen. Diese Einstellung hat mich für mein Leben geprägt."

Neben dem absoluten Fokus auf den Sieg zeichne seinen Ex-Arbeitgeber aber auch etwas anderes aus: "Obwohl er ein Weltklub ist, ist der Verein immer familiär geblieben. Ich persönlich bin dort als Spieler und als Persönlichkeit gewachsen." In München habe er sich einen Namen in Europa gemacht. "Deswegen bin ich wahnsinnig stolz, auch nach meiner Karriere dieses Trikot tragen zu dürfen", sagte der 37-Jährige, der an Legenden-Matches für den FCB teilnimmt.

Zwist mit van Gaal ausgeräumt

In seinen siebeneinhalb Jahren als Bayern-Profi trainierte der Verteidiger unter sechs Coaches. Einen Favoriten will er unter Ottmar Hitzfeld, Felix Magath, Jürgen Klinsmann, Louis van Gaal, Jupp Heynckes und Hermann Gerland nicht bestimmen. "Ich habe von jedem etwas gelernt, ich hatte auch mit jedem Trainer eine gute Beziehung", gab sich Demichelis soldarisch.

Dass es mit van Gaal einmal gekracht habe, bestätigte Demichelis nur indirekt: "Er war sehr direkt, aber das war kein Problem. 2014 habe ich ihn bei der WM in Brasilien getroffen, später noch in Manchester. Wir haben uns umarmt - das sagt alles."

Demichelis will Trainer werden.

In Zukunft will der Argentinier selbst als Übungsleister an der Seite stehen. "Das ist mein Ziel, ich will den Schein machen. Aktuell arbeite ich als Assistent von Michel in Malaga. Es macht großen Spaß", bestätigte der ehemalige Defensivmann.

Als Vorbild will er sich van Gaal, Heynckes und Co. zurechtlegen: "Ich übernehme von allen, die ich erlebt habe, die guten Eigenschaften. Und ich kann schon sagen: Ich will auch an der Seitenlinie Erfolg haben."