07.11.2018 16:43 Uhr

Gladbachs Kramer spricht über Jokerrolle

Christoph Kramer kommt in dieser Saison nur selten zum Zug
Christoph Kramer kommt in dieser Saison nur selten zum Zug

Christoph Kramer gehört bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach nicht zum Stammpersonal. Ein ungewohnte Rolle mit der sich der Mittelfeldspieler derzeit arrangieren muss.

"Es ist eine sehr ungewohnte Phase für mich, weil ich eigentlich - so lange wie ich jetzt Fußball spiele - immer unumstrittener Stammspieler war", kommentierte Kramer im Podcast "Phrasenmäher" sein oftmaliges Reservisten-Dasein in dieser Saison.

Obwohl der 27-Jährige aktuell nur unregelmäßig zum Zug kommt und nicht zum Stammpersonal gehört, hegt der Mittelfeldspieler keinen Groll: "Seit dieser Saison ist die Situation ein bisschen ungewohnt. Aber es bringt jetzt nichts, auf irgendwen sauer zu sein. Weil sauer sein - das ist eine Schwäche. Klar ist im Moment: Natürlich mag ich den Trainer gerade nicht und rege mich richtig auf. Aber das ist ja verständlich."

Insgesamt sei das Verhältnis zu Trainer Dieter Hecking aber nicht belastet. "Ich komme mit Dieter Hecking sehr, sehr gut klar", versicherte Kramer und ergänzte: "Aber klar ist: Wenn man nicht spielt, manchmal auch aus für mich unerklärlichen Gründen, dann ist es ja irgendwo logisch, dass ich auch mal einen Hals habe."

Christoph Kramer hatte "viele Angebote aus Italien"

Ein Abgang aus Gladbach ist für den Weltmeister von 2014 dennoch kein Thema. "Ich glaube, dass mich der italienische Fußball sehr mag, ich hatte viele Angebote aus Italien, was mich auch immer ein bisschen gereizt hat. Neapel und AC Mailand waren Sachen, über die ich nachgedacht habe, aber nie so ernsthaft, dass ich gedacht habe: 'Jetzt mach ich’s'. Dafür mag ich die Bundesliga zu sehr", so Kramer.

Finanzielle Überlegungen waren dabei meist zweitrangig: "Es soll nicht arrogant klingen, aber überspitzt gesagt, ist es am Ende der Karriere ja egal, ob du 10, 15 oder 20 Millionen auf dem Konto hast." Überhaupt müsse man sich immer für das entscheiden, "wo das Herz dran hängt." 

So ist Gladbach für Kramer weiterhin eine echte Herzensangelegenheit. Dass der Mittelfeld-Abräumer in den letzten drei Bundesligaspielen für die volle Spielzeit auf der Bank schmorte, ist daher (noch) zu verschmerzen.