Matthäus fordert Taktik-Revolution beim FC Bayern

Um in der bevorstehenden Saison 2025/2026 den aller höchsten Ansprüchen auf Bundesliga-Ebene und europäischem Niveau zu genügen, muss der FC Bayern auf dem Transfermarkt in diesem Sommer noch nachlegen. Außerdem müsse grundsätzlich über eine neue taktische Ausrichtung nachgedacht werden, meint der ehemalige Weltfußballer Lothar Matthäus.
Nach Ansicht des deutschen Rekordnationalspielers braucht es womöglich ein verändertes Spielsystem beim FC Bayern, um in der neuen Spielzeit wieder mehr defensive Stabilität hereinzubekommen.
"Bayern lässt zu viele Chancen zu und kassiert zu viele Gegentore. Das 4-2-3-1 ist das FCB-System und war es immer, aber dafür müssen alle Spieler zur Verfügung stehen und alles muss funktionieren", schrieb Lothar Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.
Stattdessen müsse Cheftrainer Vincent Kompany über eine taktische Ausrichtung mit drei Innenverteidigern nachdenken, um hinten für eine bessere Grundordnung zu sorgen: "Eine Dreierkette wäre zwar nicht Bayern-like, könnte aber für mehr Stabilität in der Defensive sorgen. Jonathan Tah ist es aus Leverkusen gewohnt, in dieser Formation zu spielen. Neben Tah in der Mitte könnte Upamecano rechts agieren und hinten links Ito oder Stanisic."
Eine derartige Taktik-Revolution beim FC Bayern würde zwar nach Ansicht des 64-Jährigen etwas zu Lasten der offensiven Durchschlagskraft gehen. Es sei aber immer noch genügend Wucht vorhanden, "um in die torgefährlichen Situationen zu kommen", so Matthäus weiter. Grundsätzlich traut der heutige TV-Experte den Münchnern noch immer zu, in der Champions League unter die besten vier Teams zu kommen und die Königsklasse auch zu gewinnen.
Matthäus weiß: "Bei Bayern München steht jeder unter Druck"
Den schwierigsten Job an der Säbener Straße hat Matthäus zufolge derzeit Sportvorstand Max Eberl, der hauptverantwortlich für die Kaderplanung des FC Bayern ist.
"Max Eberl muss Lösungen finden, die aktuelle Situation ist nicht einfach für ihn. Manche Fragen von Journalisten nerven, aber an einigen seiner Reaktionen, wie bei seiner Gegenfrage, ob Woltemade 80 Millionen wert sei, merkt man, dass er unter Druck steht. Aber bei Bayern München steht jeder unter Druck", meinte der Weltmeister-Kapitän von 1990 bei "Sky" weiter.
Die nicht realisierten Verpflichtungen von Florian Wirtz oder Nico Williams würden verdeutlichen, dass derzeit einiges nicht so laufe, wie Max "es sich gewünscht hätte". Und auch der Viertelfinal-Aus bei der Klub-WM sowie die schwere Verletzung von Jamal Musiala würden den Sportvorstand nun zusätzlich nervös machen.
"Und natürlich ist dann auch der Patron vom Tegernsee unzufrieden", schob Matthäus hinterher und meinte damit einmal mehr Ehrenpräsident Uli Hoeneß.