Ex-BVB-Star zieht bitteren Vergleich zum FC Bayern

Bei der Klub-WM in den USA sind die Bundesliga-Vertreter FC Bayern und BVB jeweils im Viertelfinale gescheitert. Auf Augenhöhe sieht sie Ex-Nationalspieler Thomas Helmer, der zu aktiven Zeiten für beide Vereine aufgelaufen war, trotzdem nicht.
"Ich glaube, dass Bayern durchaus weiter und stärker ist als Borussia Dortmund", zog Thomas Helmer im Interview mit "ran" einen Vergleich zwischen den deutschen Schwergewichten, die durch ihr Vordringen ins Viertelfinale der Klub-WM jeweils mehr als 50 Millionen Euro eingenommen haben.
Der FC Bayern war an Paris Saint-Germain (0:2) gescheitert, der BVB zog gegen Real Madrid (2:3) den Kürzeren. "Dortmund hat das gut gemacht, aber jetzt auch nicht überragend", bilanzierte Helmer, laut dem die Borussen in den kommenden Wochen "schon ein bisschen was tun müssen".
An eine Titelchance der Mannschaft von Trainer Niko Kovac glaubt der Europameister von 1996 in der neuen Spielzeit daher nicht. "Da fehlt schon noch einiges an Qualität im Kader", so Helmer.
Konkrete Negativbeispiele aus dem Team ließen nicht lange auf sich warten.
"Ich denke mal an Marcel Sabitzer, der die Saison davor wirklich überragend war, jetzt aber gar nicht mehr gut gespielt hat. Die Frage ist auch immer, was ist mit Julian Brandt?", warf Helmer ein, der Nico Schlotterbeck als Gegenbeispiel aufführte. Der derzeit noch verletzte Innenverteidiger sei ein "Hoffnungsträger für alle".
"Viele Fragezeichen" beim BVB
Auf die sportliche Führung der Dortmunder sieht Helmer noch eine Menge Arbeit zukommen. "Es gibt viele Fragezeichen bei der Borussia, wo man immer noch keine Ausrufezeichen setzen kann", warnte der 60-Jährige.
Es könne "einfach nicht der Anspruch von Dortmund sein, da jetzt zu verharren auf dem Niveau, sondern wieder näher an die Bayern oder näher an die Spitze zu kommen", beschloss Helmer.
In der vergangenen Bundesliga-Saison hatte der BVB die Tabellenspitze nur mit dem Fernglas erkennen können. Zwischenzeitlich sah es gar stark danach aus, als würde der Klub sein Minimalziel Champions-League-Qualifikation verpassen. Eine späte Aufholjagd brachte jedoch das Happy End.