Schalke-Kapitän Karaman zieht Konsequenzen

Kapitän Kenan Karaman will nach der Horror-Saison des FC Schalke 04 auch für sich persönlich Konsequenzen ziehen.
"Ich habe mir vorgenommen, mehr bei mir selbst zu bleiben", kündigte der 31-Jährige im Trainingslager des Zweitligisten in Österreich gegenüber Medienvertretern an. "Klar, ich bin Kapitän, aber manchmal ist weniger mehr. Letztlich kann ich nur das beeinflussen, was auf dem Spielfeld passiert."
Er habe manchmal den Fokus auf seine eigenen Leistungen verloren, diesen seien "zu schwankend" gewesen, bekannte Kenan Karaman.
Auch viele Teamkollegen hätten sich ihm zufolge nach der abgelaufenen Spielzeit, der schwächsten der gesamten Vereinsgeschichte des FC Schalke 04, hinterfragt. "Da wurden viele wichtige Schlüsse gezogen. Die Jungs wollen sich hier beweisen", erklärte Karaman.
Diagnose ein "Schock" für S04-Kapitän Karaman
Auf dem Platz kann der Routinier seiner Mannschaft nach seinem Meniskusriss im linken Knie nebst anschließender OP vorerst nicht helfen. Die Diagnose sei ein "Schock" gewesen, erzähle Karaman.
Die Heilung verläuft aber positiv. "Mein Knie hat bislang kaum reagiert. Ich werde jetzt von Tag zu Tag versuchen, mehr zu machen. Wenn es mit dem Laufen schmerzfrei weitergeht, kommt irgendwann auch der Ball dazu", schilderte Karaman.

Ein Comeback-Ziel wollte er jedoch nicht nennen: "Ich will vernünftig die Reha hinter mich bringen und setze mich nicht unter Druck."
Große Hoffnungen setzt Karaman auf Schalkes neuen Chefcoach Miron Muslic. "Wir haben einen Trainer, der sehr viel fordert, der viel kritisiert, wenn es sein muss. Aber er nimmt auch Spieler in den Arm, kommuniziert gut. Ich habe das Gefühl, er nimmt alle mit. Die Jungs nehmen das, was der Trainer vorgibt, sehr gut an."
Karaman ergänzte: "Alles steht und fällt mit dem Trainer. Ich bin froh, dass der Verein einen Trainer ausgesucht hat, der uns das gibt, was uns in den vergangenen Monaten gefehlt hat."
Muslic bringe viel Energie von außen. "Genau das hat uns gefehlt, da bin ich sehr deutlich", sagte Karaman. "Auf dem Platz war es zu ruhig. Jetzt kommt Lautstärke vom Trainer – so muss es sein."
FC Schalke 04: Karaman fordert "Verstärkungen"
Mit Kampfansagen bezüglich der sportlichen Ziele hielt sich Karaman zurück. Es sei nicht die Zeit, "um vom Aufstieg zu reden. Ich will, dass wir eine stabile Saison spielen, ohne Angst um die Existenz des Vereins. Natürlich habe ich aber auch persönliche Ziele - ich will oben mitspielen, nicht unten."
Um das zu realisieren, fehlt Schalke nach Karamans Ansicht aber noch der eine oder andere hochkarätige Neuzugang. "Wir brauchen noch Verstärkungen, das ist uns allen klar", betonte der S04-Kapitän.