09.10.2016 19:58 Uhr

"Bales" lässt Federn - Kroatien müht sich

Gareth Bale udn Wales mussten sich mit einem 1:1 begnügen
Gareth Bale udn Wales mussten sich mit einem 1:1 begnügen

Der EURO-Halbfinalist aus Wales enttäuscht gegen Georgien, Liechtenstein erzielt endlich sein erstes Tor, Kroatien müht sich in Tampere und die Ukraine gewinnt etwas zu hoch. Die Frühspiele des WM-Quali-Sonntags im Überblick.

Nach der Punkteteilung gegen Österreich musste der EURO-Halbfinalist aus Wales am frühen Sonntagabend gegen Georgien eigentlich schon einen Dreier einfahren und um ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen, haben die Waliser bekanntlich einen einfachen Plan. Der heißt Gareth Bale und sorgte nach zehn Minuten für die Führung der Drachen, als er eine Ecke in den Kasten der Georgier nickte.

Das 1:0 im Rücken, schalteten die Waliser im zweiten Durchgang einen  Gang zurück und kassierten dafür die Rechnung. Tornike Okriashvili verpasste mit einem Schuss von der Strafraumkante in der 55. zwar noch sein Ziel, schlich sich zwei Minuten später aber hinter die walisische Abwehrreihe und glich per Kopf aus. Am Ende ist das 1:1 sogar schmeichelhaft für die Hausherren, da Jano Ananidze Wayne Hennessey in der 67. Minute zu einer Glanztat zwang und sich Georgien in der Folge Möglichkeiten en masse erspielte - Qazaishvili traf zehn Minuten vor dem Ende sogar die Latte.

Nach drei Partien haben Bale und Co. damit "nur" fünf Zähler auf dem Konto und dürfen sich kaum noch Ausrutscher leisten. Für Georgien ist es der erste Zähler.

Hemed on fire

Der Israeli Tomer Hemed ist der Mann der Stunde des israelischen Fußballs. Der Angreifer, der aktuell die Schuhe für den englischen Zweitligisten Brighton & Hove Albion schnürt, glänzte beim WM-Quali-Spiel gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein mit einem Doppelpack (4./ 16.) und erzielte damit bereits seine Treffer acht und neun in bislang sieben Einsätzen im Rahmen der Quali. 

Vor allem beim 1:0 zeigte sich dabei der aktuell unbändige Wille Hemeds: Nach einer Ecke völlig blank gelassen, stieg der 29-Jährige zum Kopfball hoch und feuerte die Kugel so kraftvoll auf das Tor der Gäste, dass Maximilian Göppel auf der Linie, trotz guten Stellungsspiels, nicht mehr mit dem Kopf klären konnte.

Apropos Göppel: Der 19-Jährige war es, der zu Beginn der zweiten Halbzeit endlich die torlose Zeit des Underdogs beendete, als er seine Mannen in der 49. Minute wieder Hoffnung schöpfen ließ.

In Gruppe G, in der sich auch die ehemaligen Weltmeister Spanien und Italien befinden, hat Israel nach drei Spielen nun sechs Punkte auf dem Konto. Liechtenstein liegt punktlos abgeschlagen am Ende der Rangliste.

Doppelpack in Gruppe I

Die meiste Action gab es ab 18:00 Uhr in Gruppe I, wo mit den Spielen zwischen Finnland und Kroatien sowie der Ukraine und dem Kosovo gleich zwei frühe Partien auf dem Plan standen.

Im finnischen Tampere erwischten die Kroaten um Mario Mandžukić, Ivan Perišić und den Hoffenheimer Andrej Kramarić den besseren Start, als Kramarić nach einem Patzer von Frankfurts Keeper Lukáš Hrádecký das 1:0 erzielte (18.). Wenig später enthüllte die Zeitlupe dann allerdings, dass Ex-Bundesligaspieler Mandžukić doch noch den Fuß zuletzt am Ball hatte. An der souveränen 1:0-Halbzeitführung änderte sich hingegen nichts mehr.

In den zweiten 45 Minuten legte Finnland merklich zu, die größte Chance kreierten aber wieder die Kroaten: Ivan Perišić traf nach einem technisch starken Dribbling aber nur den Pfosten (75.).

Dem Kosovo geht die Luft aus

Auch in der zweiten Partie ging der Favorit mit einer 1:0-Führung in die Kabine. Artem Kravets brachte die Ukrainer, bei denen Schalkes Evgen Konoplyanka in der Startformation stand, in der 31. Minute in Führung. Der Kosovo fuhr danach noch einige nicht ungefährliche Konter, blieb aber glücklos.

Eben an jenem Glück mangelte es dem jungen FIFA-Mitglied bei seiner WM-Quali dann auch in Halbzeit zwei, als der eingewechselte Bernard Berisha nur die Latte traf. Im direkten Gegenzug hätte es dann noch dicker kommen können. Der Ukrainer Ruslan Rotan stand bei seinem 2:0 jedoch im Abseits. Gegen Ende des Spiels sorgte der Favorit aus der Ukraine dann aber für Klarheit: In der 81. Minute erzielte Andriy Yarmolenko das 2:0, weniger später stellte Ruslan Rotan auf 3:0 (87.)

Die Ukrainer mussten übrigens auf ihren Heimvorteil verzichten und traten in Warschau an, da die eigene Regierung den Kosovo nicht als unabhängigen Staat anerkennt.

Bevor Island ab 20:45 Uhr die Türkei fordert, führt Kroatien nun die Gruppe I mit sieben Punkten an, dahinter lauern die Ukrainer mit fünf Zählern. Finnland und Kosovo liegen mit einem Punkt am Ende.