27.02.2017 08:51 Uhr

Todt: "Wir können nichts gewinnen"

Jens Todt erlebte mit dem HSV in München ein Debakel
Jens Todt erlebte mit dem HSV in München ein Debakel

Nach der sportlichen Bankrott-Erklärung des Hamburger SV in München redet Sportdirektor Jens Todt Klartext. Indirekt kritisiert der Ex-Profi vor allem die Einstellung seiner Spieler. Auch die Gesamtsituation schätzt der 47-Jährige alles andere als rosig ein.

Bei der 0:8-Demütigung in der Allianz Arena habe er sich "unglaublich machtlos" gefühlt, sagt der Hamburger Sportdirektor gegenüber der "Fussball Bild". Wie es zu dem Debakel kommen könnte, liegt für Todt auf der Hand: "Die nötige Aggressivität hat von Anfang bis Ende gefehlt." Zudem sei seine Mannschaft nie in die Zweikämpfe gekommen, bemängelte der ehemalige Bundesligaprofi.

Deutliche Worte richtete Todt auch direkt an die Mannschaft, die in München nicht nur einen hilf-, sondern auch wehrlosen Eindruck gemacht hat. "Wir müssen alle 100 Prozent bringen, um erfolgreich Fußball zu spielen. Wenn wir auch nur einen einzigen Prozentpunkt nachlassen, geht nichts mehr", deutete der Sportdirektor an, dass sein Team in München die geforderten 100 Prozent eben nicht erreichte.

"In unserer Situation können wir nichts gewinnen"

Auch ein "Kopfproblem" wollte Todt bei einigen Spielern nicht ausschließen. "Die Spieler sind seit Jahren unter Dauerdruck. Immer gegen den Abstieg zu spielen, zehrt schon sehr", erklärte der HSV-Sportchef, der das "Dino-Image" der Hanseaten durchaus als mögliche Hürde wertet. Klubs wie Freiburg oder Augsburg hätten es deutlich leichter, "weil sie auch mal absteigen dürfen. In unserer Situation können wir nichts gewinnen, nur etwas verhindern."

Hoffnung für die kommenden Wochen machen Todt vor allem die Eindrücke, die er im Training regelmäßig gewinnt. "Die Konkurrenz im Team ist groß. Das hilft uns sehr." Die Bayern-Pleite sei letztlich nicht repräsentativ gewesen sei.