02.05.2018 08:13 Uhr

Presse: Bayern "meisterhaft" - "Real leidet"

Robert Lewandowski (l.) scheidet mit Bayern aus, Toni Kroos (r.) jubelt mit Real über den Final-Einzug
Robert Lewandowski (l.) scheidet mit Bayern aus, Toni Kroos (r.) jubelt mit Real über den Final-Einzug

Der FC Bayern München ist im Halbfinale der Champions League gescheitert. Ein turbulentes Remis im Rückspiel in Madrid reichte dem deutschen Meister nicht zum Weiterkommen. In Spanien ziehen die Journalisten den Hut vor der Leistung der Bayern, auch Real-Keeper Keylor Navas und Bayerns Sven Ulreich stehen im Fokus. Die internationalen Pressestimmen.

SPANIEN:

"Marca": Madrid stirbt nie. Das Spiel war gerade aus, da trösteten die Spieler von Real die des FC Bayern auf dem Rasen, sie feierten kaum. Die Spannung einer elektrisch aufgeladenen Nacht hatte sie gepeinigt. Es vergingen drei Minuten, bis sie realisierten: 'Wir sind im Finale, erneut, zum dritten Mal in Folge.' Das Bernabéu hat sich von seinem Schrecken erholt, von einer weiteren Nacht am Limit, die nicht leicht zu vergessen sein wird. Bayern, in seinem Streben angesichts des Ausscheidens meisterhaft, stand nur ein Tor vor dem Finaleinzug und verfolgte sein Ziel, als wäre es das Letzte, was auf dieser Welt getan werden müsste. Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit, unermüdlich.

"AS": Ein Finale für einen Helden: Keylor. Real erklimmt erneut den Himalaya. Madrid fährt nach großem Leiden gegen ein besseres Bayern nach Kiev. Benzema machte zwei Tore, wobei der zweite Treffer aus einem beinahe komischen Fehler von Ulreich resultierte.

"Mundo Deportivo": Madrid leidet und zittert sich ins Finale von Kiev. Klarer Elfmeter von Marcelo, der nicht gepfiffen wurde. Epischer Patzer von Ulreich. Keylor Navas wurde um Lebensretter. Bayern war sehr nah daran, die Weißen rauszuschmeißen. Bayern spielte im Dampfwalze-Modus. Fragwürdige Schiedsrichterleistung im Bernabeu-Stadion, unter der Bayern leiden musste.

"Sport": So, so, so qualifiziert sich Madrid. Ein nicht gepfiffener Elfmeter, ein Geschenk Bayerns. Real qualifiziert sich zum dritten Mal in Folge für das Champions League Finale dank der Schiedsrichterhilfen und mit viel Glück. Real widersteht dem Druck Bayerns und steht somit im Finale. Ulreich macht sich lächerlich bei Reals zweitem Tor. Zidanes Mannschaft spielte mit dem Feuer, Bayern war in allen Belangen überlegen. Keylor Navas' Hände bringen Real ins Finale von Kiew.

DEUTSCHLAND:

"FAZ": Ein starker Auftritt im Estadio Santiago Bernabéu reicht nicht: Bayern München verpasst das Finale der Champions League. Ein Fehler von Torwart Ulreich unmittelbar nach Wiederanpfiff verursacht das Aus. Die 'bestia negra' lebe noch, hatte Giovane Élber kurz vor der Reise nach Madrid behauptet. Und tatsächlich, die in Spanien lang gefürchtete "schwarze Bestie" aus Bayern, jener Angstgegner, der Real in neun Europapokalduellen bis 2012 fünf Mal eliminiert hatte, hat am Dienstag im Bernabéu-Stadion wieder seine Zähne gezeigt.

"Spiegel": Starke Bayern scheitern an Real Madrid. Der FC Bayern hat den Einzug ins Champions-League-Endspiel verpasst. Nach der Heimniederlage gegen Real kamen die Münchner in Madrid nicht über ein Unentschieden hinaus. Den entscheidenden Fehler machte Torwart Ulreich.

"Bild": Bayerns Tränen-Aus. Ulreich-Patzer und Schiri-Fehler zerstören Jupps Triple-Traum. Sie waren sooo dicht dran – und sind am Ende doch raus!

ITALIEN:

"La Repubblica": Madrid ist mächtig. Aber wenn der Video-Assistent auch in der Champions League eingesetzt würde, wäre Real jetzt nicht im Finale in Kiew.

"Gazzetta dello Sport": Am Ende kommt immer Madrid weiter. Zidanes Team leidet wie verrückt, verteidigt sich mit den Zähnen, wird belagert, spielt nicht besonders gut. Aber Real kommt dennoch zum dritten Mal in Folge ins Finale. (...) Auch für Bayern ein monströses Spiel, so viele Emotionen und Chancen, Fehler, Spannung und Pathos.

"Corriere dello Sport": Die Deutschen haben es auf jedmögliche Art probiert, sie haben zeitweise auch die Gegner dominiert. Am Ende gab es das einzige Lamentieren über die fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters.

ÖSTERREICH:

"Kurier": Bayerns Sturmlauf blieb unbelohnt. Ein Schiedsrichter-Fehler oder ein schwerer Patzer von Tormann Ulreich weniger - und Deutschlands Serien-Meister wäre nicht unverdient ins Finale eingezogen.

"Kronen Zeitung": Das war nichts für schwache Nerven! Real Madrid hatte nach dem 2:1-Sieg im Halbfinal-Hinspiel der Champions League schwer zu kämpfen, dreht im Bernabeu Stadion gegen Bayern München erst ein 0:1 in ein 2:1 um.

SCHWEIZ:

"Tages-Anzeiger": Bayerns Kampf nicht belohnt. In einem epischen Halbfinal scheitern die Bayern an sich und dem überragenden Real-Keeper Navas.

"Blick": Ulreich-Bock kostet den Bayern die Final-Teilnahme. Real Madrid steht zum dritten Mal in Serie im Champions-League-Final! Das Halbfinal-Rückspiel gegen die Bayern? Fußball vom Feinsten: Ein krasser Ulreich-Bock, vier Tore und eine Elfmeter-Debatte. Alles, was das Fußball-Herz begehrt.

FRANKREICH: 

"L'Équipe": Real Madrid wird das dritte Champions-League-Finale in Folge bestreiten, aber es ist fast ein Wunder. Nach seinem glücklichen Sieg in München im Hinspiel (2:1), musste der Klub auch im Rückspiel ziemlich leiden. Sven Ulreich begeht einen unglaublichen Fehler. Die Spekulationen, dass er als dritter Torhüter Deutschlands zur WM fährt, wurden heute Abend niedergeschlagen.

ENGLAND:

"Mirror": Madrid quält sich ins Champions-League-Finale und steht dort zum dritten Mal in Serie. Der zwölfmalige Champion hatte Glück, nicht gleich zwei Elfmeter gegen sich bekommen zu haben und musste auf Torhüter Keylor Navas vertrauen, der eine Reihe von überragenden Paraden zeigte, um den Bundesliga-Champion zu besiegen.

"The Sun": Zwei Tore von Karim Benzema reichen gerade aus, um den Deutschen Meister Bayern in einer verrückten Nacht im Bernabéu zu besiegen. Es ist jedoch klar, dass Zinédine Zidanes Team nicht die unaufhaltsame Kraft ist, die sie einst waren.

"DailyMail": Das war sehr knapp! Ronaldo und Co. quälen sich in das Champions-League-Finale. Das Spiel wird Jürgen Klopp Hoffnung geben. Wenn Liverpool Rom raushaut, können sie ohne Angst nach Kiew fahren. Madrid verdankt seinen Platz im Finale einem Patzer von Sven Ulreich, zahlreichen begünstigenden Schiedsrichter-Entscheidungen und Keylor Navas.

"The Independent": Bayern-Fans werden zur Schmerzbewältigung auf ihre Krankenliste am Tag des Spiels verweisen: Manuel Neuer, Arjen Robben, Jérôme Boateng, Kingsley Coman, Arturo Vidal, Javi Martinez. Der Kontrapunkt ist aber, dass es in ihren Händen lag. (...) Obwohl es nur ein schwacher Trost sein wird, es war ihr elektrisierender Ansatz über 180 Minuten, der als elektrisierendes Spektakel in Erinnerung bleiben wird.

"The Guardian": Für Bayern waren 39 Torschüsse in zwei Spielen weniger ausschlaggebend als drei Geschenke [für Real Madrid], eines größer als das andere. Dieses Mal war es Corentin Tolissos Rückpass und Sven Ulreichs Panikmoment, die ihnen teuer zu stehen kamen. Ein Fehler, der Franz Beckenbauers Vermutung Glaubwürdigkeit verleiht, dass die Bayern einen Komplex haben, wenn es gegen Real geht. Dabei schien es lange so, als würden sie darüber wegkommen.

"The Telegraph": Die Sorte von Torhüter-Patzer von Sven Ulreich, die einen Amateurfußballer erschaudern ließe, hatte Karim Benzema eines seiner beiden Tore eingebracht. Aber ansonsten war das alles der Gewieftheit Reals geschuldet. Ronaldo hätte nicht unauffälliger sein können.