Der frühere BVB-Profi Kevin Großkreutz hat trotz seines Wechsels zu Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen den Traum von einer Rückkehr in die Fußball-Bundesliga nicht aufgegeben.

"Was die Leute über meinen Wechsel denken, ist mir egal. Uerdingen ist ein Traditionsverein mit super Fans. Und wer weiß, vielleicht spiele ich ja in fünf Jahren plötzlich wieder Bundesliga? Es kann immer schnell gehen im Fußball – in beide Richtungen", sagte Großkreutz gegenüber "Sport Bild".

Er sei weiterhin von seiner "Qualität überzeugt", habe "noch Spaß am Fußball", so Großkreutz, der zuletzt beim Zweitligisten Darmstadt 98 unter Vertrag stand, dort aber keine Zukunft mehr hatte.

Der Weltmeister von 2014 wehrte sich gegen seiner Meinung nach unberechtigte Kritik an seiner Person, insbesondere im Internet. "Die Leute urteilen, ohne zu wissen, wie die Person wirklich ist. Wie viel man in sozialen Netzwerken beleidigt wird heutzutage, kann ich nicht verstehen. Wenn ich mit einem Menschen ein Problem habe, sage ich ihm das ins Gesicht und verstecke mich nicht hinter der Tastatur", sagte der 29-Jährige. 

Großkreutz weiter: "Es ist eine Frechheit: Egal, welcher Fußballer es ist, ob er Ronaldo heißt oder irgendwie anders. Das sind alles Menschen, also lasst sie doch leben. Ich kann es nicht verstehen, dass man Fußballer nicht so sein lässt, wie sie sind. Man wird sofort abgestempelt. Sagt man etwas, ist es falsch. Sagt man nix, ist es falsch."

"Habe in meiner Karriere fast alles erreicht"

Er selbst sei immer der "Kevin Großkreutz von früher" geblieben, erklärte der gebürtige Dortmunder. Seinen Kritikern müsse er nichts mehr beweisen.

"Ich habe in meiner Karriere fast alles erreicht, was man erreichen kann: Ich bin Deutscher Meister und Pokalsieger geworden und stand im Champions-League-Finale", ergänzte Großkreutz. "Ich habe die beste Zeit von meinem Verein, Borussia Dortmund, als Spieler miterlebt, das wird mir keiner nehmen können. Ich bereue gar nichts. Ich habe meinen Traum gelebt und tue das immer noch."

Beim ambitionierten KFC möchte Großkreutz keine Sonderrolle einnehmen. "Ich will einfach ein Teil des Teams sein. Natürlich schauen viele auf mich, aber wir wollen als Mannschaft Erfolg haben. Ich werde immer vorangehen, und wenn einer Hilfe braucht, bin ich da. Ich bin ja auch kein schwieriger Typ und gehe sehr offen auf die Mitspieler zu."

Trotz der Finanzkraft der Uerdinger will der Neuzugang den Aufstieg nicht als Saisonziel ausgeben. "Natürlich wäre es überragend, wenn wir aufsteigen. Aber wir sollten ruhig bleiben und uns erst einmal darauf konzentrieren, gut in die Saison zu starten", sagte Großkreutz.