23.10.2018 17:37 Uhr

HSV feuert Titz - Wolf offiziell vorgestellt

HSV feuert Trainer Christian Titz
HSV feuert Trainer Christian Titz

Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat sich am Dienstag von Trainer Christian Titz getrennt. Dessen Nachfolger beim HSV steht schon fest: Hannes Wolf, ehemaliger Coach des VfB Stuttgart und früher im Nachwuchsbereich des BVB tätig.

Sportvorstand Ralf Becker und Vorstandschef Bernd Hoffmann teilten Titz die Entscheidung am Morgen in einem persönlichen Gespräch mit. Der HSV zog damit "die Konsequenzen aus der sportlichen Entwicklung", hieß es zunächst in einem offiziellen Statement.

"Nach dem letzten Spiel ist mir eines klar geworden: Wir mussten jetzt eine Entscheidung treffen, wie es weiter gehen soll. Und diese haben wir dann gestern getroffen", erklärte HSV-Sportvorstand Ralf Becker später auf einer Pressekonferenz: "Wir haben alle Spiele in der Saison Revue passieren lassen und waren mit der Art und Weise nicht zufrieden."

HSV-Sportvorstand: "Wir sahen ein erhöhtes Risiko"

Der Bundesliga-Absteiger hat nach zehn Spieltagen 18 Punkte auf dem Konto und belegt nur Rang fünf. Saisonziel der Hamburger, die mit dem teuersten Kader der Liga-Historie im Unterhaus angetreten waren, ist der direkte Wiederaufstieg.

In den letzten vier Partien war der HSV dreimal nicht über ein 0:0 hinausgekommen, zuletzt am Sonntag gegen den VfL Bochum.

Vor allem in den Heimspielen fehlte der Mannschaft um Kapitän Aaron Hunt die Durchschlagskraft. In den sechs Saison-Begegnungen vor eigenem Publikum holten die Hanseaten nur acht Punkte, besonders prekär waren die Auftritte zum Start gegen Holstein Kiel (0:3) und Jahn Regensburg (0:5).

"Es gehört zu unserer Verantwortung, die sportliche Situation sachlich zu analysieren. Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir leider nicht die angestrebte Entwicklung genommen haben und ein erhöhtes Risiko sehen, dass wir unser Saisonziel verfehlen werden", sagte Becker.

 

Christian Titz nur gut sieben Monate beim HSV tätig

Titz war seit der Saison 2015/16 zunächst als Nachwuchstrainer bei den Hanseaten beschäftigt, am 12. März 2018 stieg er zum Cheftrainer des damaligen Bundesligisten auf. Trotz zehn Punkten aus den letzten sieben Partien konnte er den erstmaligen Abstieg des Traditionsklubs nicht verhindern. Sein Vertrag hatte eine Laufzeit bis 2020.

Sein Nachfolger Wolf zeigte sich für die Aufgabe im hohen Norden gerüstet und sagte bei seiner Vorstellung: "Ich habe nicht überlegt, als der HSV angerufen hat. Auch mit dem Gedanken, dass der Weg jetzt schwierig wird in der 2. Liga"

Der neue Mann an der Seitenlinie sieht in den Hamburgern ein Verein "mit einem riesigen Potenzial", warnte aber auch: "Die zweite Liga ist eine große Herausforderung und wir werden nicht aufsteigen, weil wir heute darüber reden, sondern indem wir mit Intensität an die Sache ran gehen. Das ist unsere Aufgabe in den kommenden Wochen und Monaten."

Hannes Wolf als "Trainer des Jahres"

Wolf war am 28. Januar beim Bundesligisten VfB Stuttgart beurlaubt worden. In der Saison zuvor hatte er die Schwaben in die Bundesliga zurückgeführt.

Trotz der Trennung wurde er vom DFB im März als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet. Damit wurde vor allem seine Arbeit im Nachwuchsbereich gewürdigt.

Zwischen 2009 und 2016 hatte Wolf sehr erfolgreich in der Jugendabteilung von Borussia Dortmund gearbeitet. Im Sommer schlug er ein Angebot des BVB aus. Die Schwarzgelben wollten den gebürtigen Bochumer als Co-Trainer von Lucien Favre verpflichten.