04.05.2019 11:14 Uhr

Nach Weckruf: RB Leipzig nimmt den FC Bayern ins Visier

Timo Werner und RB Leipzig verspielten in Mainz einen klaren Vorsprung
Timo Werner und RB Leipzig verspielten in Mainz einen klaren Vorsprung

Vor dem Doppelpack gegen Bayern München hat sich RB Leipzig erstmals seit Monaten einen kleinen Patzer erlaubt. Der leichtfertig verspielte Sieg beim FSV Mainz 05 könnte aber ein Warnschuss zur rechten Zeit gewesen sein.

Der Weckruf durch den FSV Mainz 05 klingelte noch leicht in den Ohren, da nahm RB Leipzig bereits wieder selbstbewusst den FC Bayern ins Visier.

"Für uns ist es die Chance zu zeigen, wie stark wir wirklich sind", sagte Kapitän Willy Orban mit Blick auf das erste von zwei Duellen mit dem Rekordmeister. Der leichtfertig verspielte Sieg beim 3:3 (2:1) in Mainz soll lediglich als Warnschuss zur rechten Zeit dienen. "Das Spiel heute hat ein bisschen die Sinne geschärft", meinte Orban.

Am kommenden Samstag treffen die Leipziger zunächst in der Liga, zwei Wochen später dann im DFB-Pokalfinale auf Bayern München. Zwei Partien, in denen sie - unterbrochen nur vom Saisonfinale in Bremen - erst zum Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf werden und dann den ersten Titel der Vereinsgeschichte einfahren können

"Wir wollen noch drei Spiele gewinnen", kündigte Lukas Klostermann, am Freitagabend erstmals Doppeltorschütze, mit entschlossener Miene an.

Um das zu schaffen, müssen die seit inzwischen 14 Bundesligaspielen ungeschlagenen "Bullen" allerdings eine bessere Balance zwischen Offensive und Defensive finden als in Mainz.

"Wir müssen schauen, dass der Schwerpunkt wieder mehr aufs Verteidigen geht", forderte Trainer Ralf Rangnick, der auf Spielereien im ersten Kräftemessen mit den Münchnern verzichten will: "Die Bayern haben sicher nichts, worum sie pokern würden. Wir werden die bestmögliche Mannschaft ins Rennen schicken."

RB Leipzig nimmt Remis gelassen

Die Vorfreude auf den Bayern-Doppelpack überlagerte bei Rangnick auch den Ärger über den unnötig verpassten neunten Pflichtspielsieg in Serie. Stattdessen freute sich der RB-Coach aufrichtig über ein "mehr als unterhaltsames", "ein spektakuläres", "ein Riesenspiel. Das war Unterhaltung pur", schwärmte der 60-Jährige nach der mitreißenden Fußball-Schlacht mit offenem Visier: "So kann Fußball sein, wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die nicht mehr unbedingt auf die Tabelle schauen müssen."

Die Nationalspieler Klostermann (20./32.) und Timo Werner (49.) hatten die bereits für die Champions League qualifizierten Leipziger vermeintlich auf die Siegerstraße gebracht, Karim Onisiwo (42.), Moussa Niakhaté (67.) und Jean-Philippe Mateta (83.) glichen aber letztlich doch noch aus.

Wirklich ärgern wollte sich darüber aber auch Leipzigs Spielmacher Emil Forsberg nicht. "Für die Zuschauer war es ein geiles Spiel", meinte er grinsend.

Fokus auf den FC Bayern

Dass das Unentschieden in Mainz auch Leipzigs ohnehin nur sehr theoretische Titelchance endgültig zu den Akten legte, war deshalb ebenfalls nicht mehr als eine Randnotiz.

"Die Chance war nicht bei null Prozent. Aber das hat sich ja jetzt erledigt", beschloss Klostermann das Thema lapidar. Der Fokus lag längst auf dem ersten Vergleich mit den Bayern. "Es ist unsere Verantwortung, eine Top-Leistung abzurufen", forderte Orban: "Es geht um viel."