Offiziell bestätigt: Kreuzbandriss bei Leroy Sané

Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Leroy Sané vom englischen Meister Manchester City hat sich beim Supercup gegen den FC Liverpool am vergangenen Sonntag schwerer verletzt als zunächst erwartet und sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen.
Wie der Klub am Donnerstagabend offiziell bestätigte, wird sich der Nationalspieler bereits in der kommenden Woche einer Operation unterziehen. Der Flügelstürmer der Citizens, der sich dem Vernehmen nach eigentlich schon mit dem FC Bayern einig gewesen sein soll, wird danach monatelang ausfallen und mit großer Wahrscheinlichkeit die gesamte Hinrunde verpassen.
Welche Auswirkungen die schwere Verletzung auf die Transferbemühungen des FC Bayern um den Nationalspieler hat, war zunächst unklar. Die Münchner wollen den Flügelspieler seit Wochen in die Bundesliga zurückholen, die Verhandlungen aber gestalteten sich schwierig. Nachdem es zuletzt Berichte gab, wonach sich der Verein mit dem Spieler auf einen Transfer geeinigt habe, kamen die zwei Meister aus Deutschland und England bei der Ablösesumme offenbar nicht voran.
ManCity soll 150 Millionen Euro verlangt haben, die Bayern wollten weniger zahlen. Ob die Verletzung den Preis drückt oder Bayern Sané nun gar nicht mehr haben will, war am Donnerstag zunächst offen.
Sané-Transfer trotz Kreuzbandriss? Unwahrscheinlich!
Wie der "Sun"-Reporter David Coverdale bei Twitter schreibt, hat sich ein Deal wegen der Knieverletzung nun endgültig zerschlagen. Auch Pete O'Rourke, der für "footballinsider247" schreibt, berichtet von dem gescheiterten Transfer. Auch "kicker" und "sport 1" schreiben, dass ein Wechsel zu den Bayern aufgrund der Verletzung eher unwahrscheinlich wäre.
Gegenüber der "Sport Bild" äußerte sich noch vor Bekanntgabe der Diagnose FCB-Präsident Uli Hoeneß zur Causa Sané. Der 67-Jährige ließ sich aber keine klare Aussage entlocken. "Fragen Sie die Engländer. Wir werden Fakten bekannt geben", stellte Hoeneß klar. Zuletzt hatte sich der FC Bayern eine Schweigegelübde hinsichtlich Sané auferlegt.
Beim Community Shield gegen den FC Liverpool (5:4 i.E.) am vergangenen Sonntag stand Sané allen Bayern-Gerüchten zum Trotz überraschend in der Startelf von Pep Guardiola, musste aber nach nicht mal 15 Minuten ausgewechselt werden. In der 9. Minute ging der Nationalspieler nach einem Laufduell mit Liverpools Trent Alexander-Arnold zu Boden und hielt sich sofort das rechte Knie.
Wer kommt statt Sané?
Nach den Weggängen von Arjen Robben und Franck Ribéry müssen die Bayern in der Offensive personell nachlegen, das unterstrichen selbst Spieler des Rekordmeisters wie Robert Lewandowski jüngst. Bislang ist der junge Fiete Arp der einzige Neuzugang des Sommers für die Offensive des Teams von Trainer Niko Kovac. Sané galt an der Säbener Straße als angedachter Königstransfer und sollte auf den Bayern-Außenbahnen neben Serge Gnabry und Kingsley Coman wirbeln.
Der Ex-Schalker ist der einzige Spieler, an dem die Bayern öffentlich Interesse angemeldet hatten - was bei ManCity zuletzt für Verärgerung gesorgt und etliche Entschuldigungen aus München nach sich gezogen hatte. Ein Plan B wurde nicht kommuniziert: Die spanische Zeitung "Sport" brachte Philippe Coutinho vom FC Barcelona ins Spiel, den Bayern angeblich beobachte. Der Brasilianer galt als Wechsel-Kandidat, falls Landsmann Neymar nach Katalonien zurückkehrt.
Der "Kicker" berichtete, dass Hakim Ziyech (26) vom Champions-League-Halbfinalisten Ajax Amsterdam ein Kandidat sein soll. Auch Steven Bergwijn (21) vom PSV Eindhoven, der einen Weggang anstrebe, brachte das Fachblatt ins Spiel.