21.08.2019 11:45 Uhr

Beierlorzer will BVB-Spiel "nicht gleich wegschenken"

Will den 1. FC Köln aggressiv und forsch spielen lassen: Achim Beierlorzer
Will den 1. FC Köln aggressiv und forsch spielen lassen: Achim Beierlorzer

Freitagabend, Fluchtlicht, Heimspiel gegen Dortmund: Achim Beierlorzer fiebert seiner Heimpremiere als Trainer des 1. FC Köln entgegen.

Beierlorzer lächelt kurz und schüttelt den Kopf. Nein, sagt der neue Trainer von Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln im Interview mit dem "SID" mit Nachdruck, "es gibt keine Alternative zum Optimismus. Auch, wenn wir nochmal verlieren, hören wir nicht auf. Wir werden weitermachen und den nächsten Schritt gehen".

Diese Zuversicht, dieser Glaube an die eigene Stärke - Beierlorzer lebt diese Werte vor und möchte sie in die Mannschaft tragen. So bereitet ihm auch der kommende Gegner keine großen Sorgen. "Die Aufgabe ist eine tolle, ich freue mich auf Borussia Dortmund", sagt der Coach vor seiner Heimpremiere am Freitag in der Fußball-Bundesliga gegen den Vizemeister: "Es gibt eigentlich nichts Schöneres. Wir wollen die Herausforderung annehmen und uns gut darauf vorbereiten."

Klar habe der BVB eine "sensationelle Mannschaft", betont Beierlorzer, und zwar auch, "wenn man die ersten Elf rausnimmt" und die Ersatzspieler bringt. Ehrfurcht sei aber völlig deplatziert, denn auch der Aufsteiger habe "sehr gute Spieler. Wir sind nicht so, dass wir das Spiel gleich wegschenken", sagt der Trainer, der am ersten Spieltag ein 1:2 beim VfL Wolfsburg kassiert hatte.

Beierlorzer identifiziert sich mit seiner neuen Aufgabe

Beierlorzer ist erst seit einigen Wochen in Köln, doch er fühlt sich schon angekommen. Die Liebe der Kölner zu ihrem Effzeh und die Strahlkraft des Vereins haben den Coach beeindruckt. Und auch "diese rheinische Frohnatur passt ganz gut zu mir", sagt Beierlorzer, der die Vereinshymne übrigens schon fast mitsingen kann und stolz erzählt: "Ein bisschen textsicher bin ich schon, vor allem im Refrain, wenn es um den FC Kölle geht."

Beierlorzer identifiziert sich voll und ganz mit seiner neuen Aufgabe, entsprechend ruhen große Hoffnungen auf dem Franken, der den FC "in der Bundesliga wieder etablieren" möchte. Der 51-Jährige kommt von Jahn Regensburg und folgt auf den in der vergangenen Saison entlassenen Markus Anfang und Interimstrainer Andre Pawlak. Beierlorzer, der zwar bei RB Leipzig unter Ralf Rangnick als Co-Trainer gearbeitet hat, aber in Sachen Bundesliga noch ein Novize ist, soll eine neue Ära beim FC prägen und endlich wieder Kontinuität bringen.

Beierlorzer will den 1. FC Köln mutig, aggressiv und forsch spielen lassen

Trotz mangelnder Bundesliga-Erfahrung hat er eine klare Vorstellung, wie seine Mannschaft spielen soll. "Wir wollen nicht nur das Spiel gegen den Ball bestimmen, sondern auch eine ganz aktive Spielweise mit Ball haben", sagt Beierlorzer, Jahrgangsbester beim Fußballlehrerlehrgang 2013/14: "Es muss unser Weg sein. Wir werden nicht sagen: Oh, jetzt hat es fünfmal nicht geklappt, jetzt melden wir uns wieder von der Bundesliga ab. Nein, wir wollen die Mannschaft prägen, einen Fußball zu spielen, den auch unsere Fans sehen wollen."

Und dieser soll mutig, aggressiv und forsch sein. So soll der FC auch das Dortmund-Spiel angehen. "Es geht darum, dass man Selbstbewusstsein auf dem Platz zeigt. Ein Spieler, der nur hinten drinsteht, nur links und rechts verschiebt und versucht, so einer tollen Mannschaft keine Räume zu geben. Wie soll der jetzt auf einmal mit Ball mutig nach vorne spielen?", fragt Beierlorzer in den Raum und gibt wenig später selbst die Antwort: "Das geht für mich eigentlich nicht. Wichtig ist, dass wir aktiv bleiben und nicht in eine Passivität verfallen, weil die frustriert gegen so eine Mannschaft. Wir wollen trotzdem agieren, und dazu erfordert es Mut."