02.09.2019 13:20 Uhr

"Ich bin ich": Osako blüht bei Werder auf

Yuya Osako hat sich beim SV Werder zum Leistungsträger gemausert
Yuya Osako hat sich beim SV Werder zum Leistungsträger gemausert

Doppeltorschütze Yuya Osako war der gefeierte Mann nach Werder Bremens erstem Saisonsieg. Der Japaner wird immer mehr zum neuen Star der Grün-Weißen.

Osako sprach leise. Ziemlich schüchtern wirkte Japans Fußballer des Jahres, als er den zahlreichen Reportern seine famose Leistung und seine beiden Treffer beim 3:2 (2:1) gegen den FC Augsburg erklären sollte. "Für mich ist es wichtig, im Zentrum zu spielen. Das ist meine beste Position", sagte Osako und lächelte verlegen. Ob es sein bislang bestes Spiel im grün-weißen Dress gewesen sei? "Ja."

Es war weniger der Inhalt der Sätze, die in den Katakomben des Weserstadions für Verblüffung sorgten, als vielmehr die Art und Weise. Denn Osako antwortete tatsächlich auf Deutsch. Zum ersten Mal in seinem zweiten Jahr bei Werder Bremen. Zuvor sei es ihm ein wenig "peinlich" gewesen, begründete der Angreifer, deutete eine Verbeugung an und verschwand.

Osako ist bei den Norddeutschen momentan der Schlüsselspieler. Seit dem Weggang des Star-Stürmers Max Kruse nach Istanbul blüht der 29-Jährige auf, ist als Zehner hinter den Spitzen der Dreh- und Angelpunkt des Bremer Offensivspiels und sorgte mit seinen Saisontoren zwei und drei für den ersehnten ersten Werder-Dreier der noch jungen Saison.

Kohfeldt lobt "Schlüsselspieler" Osako

"Max ist ein super Spieler, aber ich bin ich", sagte Osako angesprochen auf Kruse: "Letztes Jahr musste ich meistens auf Außen spielen. Ich habe dann mit dem Trainer gesprochen, und jetzt spiele ich immer im Zentrum."

Coach Florian Kohfeldt war nach dem Zittersieg ohne neun verletzte potenzielle Stammspieler voll des Lobes über seinen Spielmacher. "Wir sind auf dem Weg dahin, eine Mannschaft zu sein, die schwer ausrechenbar ist. Dafür ist Yuya unser Schlüsselspieler", sagte Kohfeldt.

Auch bei den Mannschaftskollegen steht der "neue" Osako hoch im Kurs. "Wir haben alle das Gefühl, dass er fit und gesund ist und mit noch mehr Freude bei der Sache ist", sagte Nuri Sahin: "Er ist nun komplett integriert, macht auch mal Späße und ist nach dem Training ein bisschen länger da. Das sieht man auf dem Platz."

Übrigens: Kohfeldt hatte die Glanzleistung Osakos am Sonntag bereits vor der Partie im Gefühl. "Ich wollte ihm etwas Motivierendes sagen, und da habe ihn heute Morgen beim Spaziergang in den Arm genommen und gesagt: 'Heute Doppelpack'", erzählte der Coach mit einem breiten Grinsen hinterher.

Osako enttäuschte seinen Trainer nicht.