03.09.2019 12:23 Uhr

DFB-Team zittert vor "Fels in der Brandung" van Dijk

Virgil van Dijk wurde zum besten Spieler Europas gewählt
Virgil van Dijk wurde zum besten Spieler Europas gewählt

Vor dem Wiedersehen mit Virgil van Dijk schwärmen die deutschen Nationalspieler von Europas Fußballer des Jahres. Dem Innenverteidiger winkt zudem die Ehrung als bester Spieler der Welt.

Jürgen Klopp adelt ihn als "absoluten Weltklassespieler", für Joachim Löw ist er ein "Fels in der Brandung": Virgil van Dijk ist vor dem Klassiker zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Oranje in Hamburg (Freitag, 20:45 Uhr) in aller Munde. Im Land der früheren Offensivstars Johan Cruyff, Marco van Basten oder Patrick Kluivert ist der Innenverteidiger der große Star.

Nach einer überragenden Saison mit dem FC Liverpool und dem Gewinn der Champions League durfte sich der 28-Jährige zuletzt über eine besondere Ehrung freuen. Als erster Abwehrspieler seit dem Italiener Fabio Cannavaro im Jahr 2006 wurde van Dijk zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. "Er ist ein super Spieler, der Award spricht für sich, ich freue mich für ihn", sagte Leverkusens Jonathan Tah.

Die höchste aller Auszeichnungen ist für van Dijk ebenfalls möglich. Gemeinsam mit Cristiano Ronaldo und Lionel Messi, die er bereits bei der europäischen Ehrung hinter sich ließ, steht der Liverpooler in der Endauswahl um den Titel des Weltfußballers. Er wäre erst der zweite Niederländer nach van Basten 1992, dem diese Ehre zuteil wird.

Fastfood als abgelegtes Laster

84,5 Millionen Euro ließ sich Klopp den Niederländer Anfang 2018 kosten, nie zuvor wurde für einen Verteidiger so viel Geld gezahlt. Doch die Kritiker mussten schnell gestehen, dass van Dijk jeden Cent wert ist. Der Aufschwung der Reds ist eng mit dem Namen des 1,93-m-Hünen verbunden.

Gebürtig aus Breda stammend, spielte sich van Dijk in seiner Heimat schon in frühen Jahren in den Fokus. "Mit Jugendspielern werden ja oft Witze gemacht, oder sie werden gefoppt - aber das war bei ihm nicht der Fall", sagte der frühere niederländische Nationalspieler Pieter Huistra dem "kicker": "Alle Spieler hatten sofort das Gefühl: Der macht uns besser."

Eine anfänglich problematische Vorliebe zu Pizza und Pommes, als er 2010 von Willem II zum FC Groningen wechselte, bekamen die Verantwortlichen schnell in den Griff. "Das ist ein Beispiel seines Lernprozesses in der Entwicklung zum Topsportler", sagte Huistra.

Klopp: "Es gibt im Moment tatsächlich keinen Besseren"

"Er wurde über viele Jahre unterschätzt", sagte Bundestrainer Löw, "aber in den letzten zwei, drei Jahren, vor allem auch bei Liverpool, ist er der Fels in der Brandung, auch bei der Nationalmannschaft." Klopp befand im "kicker": "Es gibt im Moment tatsächlich keinen Besseren."

Auf die deutsche Offensive wartet in Hamburg also jede Menge Arbeit, um an van Dijk vorbeizukommen. Unmöglich ist das aber nicht, wie die DFB-Elf im März zeigte. Im ersten Aufeinandertreffen in der EM-Qualifikation in Amsterdam gewann das Löw-Team 3:2. Der Respekt ist dennoch gewaltig.

"Erstens hat er eine Geschwindigkeit, die er an den Tag legt. Und zweitens ist er sehr gut in Drehungen und antizipiert sehr gut die Gegner. Er wird uns vor eine große Herausforderung stellen", sagte Dortmunds Kapitän Marco Reus.