27.10.2019 17:26 Uhr

VAR klaut Wolfsburg die Tabellenführung

Mehr Kampf als Zauber zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Augsburg
Mehr Kampf als Zauber zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Augsburg

Der VfL Wolfsburg hat den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Beim müden 0:0 gegen den FC Augsburg spielten die Niedersachsen lange Zeit viel zu harmlos.

Oliver Glasner hatte Gesprächsbedarf. Nach dem müden 0:0 gegen den FC Augsburg ließ sich der Wolfsburger Trainer von Schiedsrichter Tobias Stieler die aufregendste Szene des gesamten Spiels noch auf dem Platz ganz genau erklären.

Doch am nicht gegebenen Treffer in der Schlussphase lag es nicht, dass der ambitionierte Werksklub den Sprung an die Tabellenspitze verpasste. Vielmehr zeigte der VfL über die 90 Minuten zu wenig Tempo und zu wenig Esprit.

"Dass er wegen Abseits kein Tor gibt, finde ich in Ordnung", sagte Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke bei "Sky": "Ich würde aber fragen, warum man keinen Handelfmeter gibt."

"Es ist bitter, dass der Treffer nicht gegeben wurde"

In der 84. Minute hatten die Wolfsburger nach viel Leerlauf zunächst schon über die Führung durch Joao Victor gejubelt. Der Brasilianer stand allerdings im Abseits, jedoch bekam sein Gegenspieler Tin Jedvaj zuvor den Ball an die Hand. Stieler entschied auf indirekten Freistoß für die Gäste. "Es ist bitter, dass der Treffer nicht gegeben wurde", sagte der verhinderte Torschütze.

Auch wegen der strittigen Szene konnten die Augsburger deutlich besser mit dem Unentschieden leben. Eine Woche nach dem überraschenden 2:2 gegen Bayern München punktete die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt erneut gegen einen Top-Klub.

Zudem nahm der Schweizer ein bisschen Revanche für das bittere 1:8 gegen seinen Ex-Klub am letzten Spieltag der Vorsaison.

"Wir haben wenig zugelassen. Es ist schön, mal wieder zu null zu spielen. Wenn wir heute einen machen, haben wir eine gute Chance, einen Dreier zu holen", sagte FCA-Manager Stefan Reuter.

Mehr Kampf als Zauberfußball

Drei Tage nach dem unglücklichen Remis in der Europa League bei KAA Gent sorgten Glasners vier Änderungen in der Startelf - unter anderem gab Abwehrchef John Anthony Brooks nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback, Mittelfeldantreiber Maximilian Arnold saß nur auf der Bank - nicht unbedingt für Sicherheit bei Wolfsburg.

Zwar hatte Felix Klaus (8. und 10.) früh gute Möglichkeiten, doch insgesamt taten sich die Hausherren vor 22.630 Zuschauern erst einmal schwer. Außerdem leistete sich die sonst so sattelfeste Defensive einige Aussetzer, so dass auch Augsburg etwa durch Ruben Vargas (9.) und Florian Niederlechner (16.) zu Chancen kam.

Über weite Strecken plätscherte die Partie aber vor allem einfach vor sich hin, die Fans auf der Tribüne wurden nicht wirklich unterhalten. Wolfsburg fehlte die nötige Präzision sowie Konsequenz, und Augsburg mangelt es derzeit einfach an Qualität - vor allem vor dem Tor. Niederlechners Versuch aus rund 16 Metern war ein besserer Rückpass (51.).

Zahlreiche Ballverluste prägten das Spiel, erst weit in der zweiten Halbzeit nahm das Niveau dann wieder etwas zu, beide Teams bemühten sich - immerhin. Als fußballerischer Leckerbissen wird die Partie aber nicht in Erinnerung bleiben.