17.09.2020 09:12 Uhr

Thon sieht Sané "noch nicht in der Weltklasse"

Kommt Leroy Sané für den FC Bayern gegen den FC Schalke 04 zum Einsatz?
Kommt Leroy Sané für den FC Bayern gegen den FC Schalke 04 zum Einsatz?

Vor dem Duell seiner Ex-Klubs FC Bayern München und FC Schalke 04 hat sich Olaf Thon zu den Chancen der Königsblauen, den Unruhen an der Säbener Straße sowie Bayerns Neuzugang Leroy Sané geäußert.

Beim Bundesliga-Auftakt sieht Thon den FC Schalke 04 als klaren Außenseiter. Dennoch traut er seinem Herzensklub eine Überraschung zu. "Der FC Bayern ist erst seit einer Woche wieder im Training und hat dadurch einen Nachteil, die Situation ist tricky. Darin liegt die Chance für Schalke", sagte der 54-Jährige der "Abendzeitung".

Der Revierklub hatte zwar eine längere Vorbereitungszeit, aber ebenso wie der FC Bayern noch kein Pflichtspiel bestritten. "Das wäre natürlich besser gewesen", so Thon mit Blick auf die ausgefallene Schalker Partie in der ersten Runde des DFB-Pokals.

"Man wird sehen, ob Form die Klasse schlagen kann, wie unser ehemaliger Manager Rudi Assauer immer gesagt hat", fasste Thon die Ausgangssituationen der beiden Klubs zusammen.

Lob für "Understatement" des FC Schalke 04

Laut dem Weltmeister von 1990 beginnt die Saison für Schalke ohnehin erst richtig nach dem Bayern-Duell. "Jeder weiß, dass es in München nicht einfach wird", stellte Thon klar, betonte jedoch: "Umso schöner wäre es, gut reinzukommen und vielleicht doch einen Punkt zu entführen."

Dass Schalke vor der Saison "Understatement" betrieben hat, findet Thon richtig: "Alles andere wäre nach der letzten Halbserie auch vermessen gewesen."

Mit Goncalo Paciência von Eintracht Frankfurt und Vedad Ibisevi seien den Königsblauen aber "sehr gute Transfers" gelungen. Thon hofft, "dass man sich findet und dieses Gespenst von den 16 nicht gewonnenen Spielen schnell vertreibt".

"Alaba müsste schon fast einen Nagel im Kopf haben"

In dem Interview äußerte sich Thon auch zur aktuellen Lage beim FC Bayern. In ruhigen Gewässern befinden sich die Münchner angesichts des Pokers um David Alaba und der unklaren Zukunft von Thiago keinesfalls.

"Da sind einige kleine Problemfelder. Wie die Piranha-Attacke von Uli Hoeneß zeigt, ist es bei Alaba ein harter Kampf des FC Bayern, seine besten Spieler zu behalten", so Thon, der klarstellte: "Alaba müsste schon fast einen Nagel im Kopf haben, wenn er Bayern in der Situation jetzt verlassen würde."

In höchsten Tönen schwärmte Thon dagegen von Neuzugang Leroy Sané. "Er ist der Unterschiedsspieler, der dem FC Bayern guttut. Er bringt auch vom Alter her eine gute Mischung rein", lobte der 54-Jährige den auf Schalke ausgebildeten Flügelflitzer: "Neben Müller und Lewandowski ist er im Angriff die Jugend, die nachkommende Generation. Als Linksfuß passt er da auch gut rein. So einen Spieler wie ihn hatten sie nicht."

FC Bayern: Leroy Sané "noch nicht ganz in der Weltklasse angekommen"

Thon geht davon aus, dass sich Sané kontinuierlich zu einem Weltklassespieler entwickeln wird. "Er ist kurz davor, diesen Sprung jetzt richtig zu machen, indem er bei Bayern und in der Nationalelf Stammspieler wird. Die Qualitäten dazu hat er, aber im Moment ist er noch nicht ganz in der Weltklasse angekommen."

Wichtig sei, dass Sané "gesund bleibt, beißt, kratz, kämpft". Ein "Mitschwimmer" dürfe der Nationalspieler beim FC Bayern auf keinen Fall werden, "denn die gehen in München unter", so Thon: "Es wird nicht einfach, ich traue Sané aber zu, seinen Fußabdruck beim FC Bayern zu hinterlassen."