23.12.2020 15:54 Uhr

Kahn attackiert Alaba-Berater- Sané "braucht Zeit"

Oliver Kahn ist der neue Vorstand des FC Bayern
Oliver Kahn ist der neue Vorstand des FC Bayern

Tabellenführer in der Liga, Gruppensieger in der Champions League, im Pokal mit von der Partie: Beim FC Bayern läuft es auch in dieser Saison nach Plan. Dennoch gibt es auch beim Rekordmeister einige Baustellen - vor allem personeller Natur. Vorstand Oliver Kahn hat dazu nun ausführlich Stellung bezogen. 

Eine der am heißesten diskutierten Personalien beim FC Bayern war in den letzten Wochen David Alaba. Die Zukunft des Österreichers liegt allem Anschein nach nicht in München - dabei versuchte der Klub laut Oliver Kahn alles, um den Abwehrspieler von einer Vertragsverlängerung zu überzeugen.

"Wir haben David Alaba den roten Teppich ausgerollt und sind an unsere Grenzen gegangen", sagte Kahn im "Sport Bild"-Interview. Alaba und "speziell sein Berater Pini Zahavi" seien aber nicht über diesen Teppich gegangen: "Also haben wir ihn irgendwann wieder eingerollt." Im Moment, so ergänzte der Münchner Vorstand, wüsste er nicht, wie dieser Teppich noch einmal ausgerollt werden könnte.

Kahn-Vorwürfe gegenüber Zahavi

Es sehe danach aus, als ob sich Alaba umorientiere, erklärte Kahn: "Das müssen wir akzeptieren." Dass der FC Bayern den 28-Jährigen ablösefrei ziehen lassen muss, schmerzt besonders, verriet der Vorstand: "Aber wir hatten uns Limits gesetzt, und das waren keine Corona-Limits."

Die Schuld für die gescheiterten Verhandlungen schob Kahn in erster Linie Zahavi in die Schuhe. "Wenn Berater nicht wahrhaben wollen, dass wir uns in einer Zeit befinden, die für den ganzen Fußball sehr schwierig ist und sehr existenziell werden kann, dann entsteht so eine Situation."

Kahn: "Sané braucht noch Zeit"

Während die Zeit von David Alaba in München abläuft, hat die Ära von Leroy Sané beim FC Bayern gerade erst begonnen. Der Rekordmeister wollte den Nationalspieler laut Kahn "schon lange", und zwar "als Spieler, Typen und Charakter".

Die Anlaufschwierigkeiten Sanés beunruhigen Kahn (noch) nicht. Er wisse, dass neue Spieler einfach Zeit brauchen, um bei Bayern "voll anzukommen". Schon damals zu Zeiten eines Franck Ribéry und Luca Toni sei dies so gewesen. "Dass ein Spieler Zeit braucht, um den FC Bayern zu verstehen, bleibt für mich unverändert bestehen."

Trotz einer Schonfrist stellte der Vorstand unmissverständlich klar, was sich der Klub in Zukunft von Sané erhofft: "Seine Qualität ist überragend, deshalb erwarten wir viel von ihm."

"Er ist und bleibt Uli Hoeneß"

Fast völlig aus dem Rampenlicht verschwunden ist in den vergangenen Monaten der "Mr. FC Bayern", Uli Hoeneß. Der einstige Lautsprecher des Klubs und bereut die Entscheidung nicht, in den Ruhestand gegangen zu sein, ist Kahn überzeugt.

"Er ist nicht mehr operativ tätig, aber ist weiterhin ein wichtiges Mitglied im Aufsichtsrat, auch ein Ratgeber. Er ist und bleibt Uli Hoeneß", sagte der ehemalige Weltklasse-Keeper.