07.01.2021 20:18 Uhr

BVB reagiert auf heftige Fan-Kritik

Carsten Cramer ist einer der Geschäftsführer beim BVB
Carsten Cramer ist einer der Geschäftsführer beim BVB

Borussia Dortmund bekommt mächtig Gegenwind aus der aktiven Fanszene. Stein des Anstoßes ist das so genannte "Fantoken", ein digitales Guthaben für die Anhänger auf der ganzen Welt. Nun hat der BVB reagiert.

"Die Kritik aus der Fanszene nehmen wir nicht nur ernst, wir lassen sie in all unsere Überlegungen mit einfließen", führte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer gegenüber "Ruhr Nachrichten" aus. "Vertreter der Fanszene haben wir zu einem Gespräch eingeladen."

Cramer erklärte, es sei der "Anspruch" des Revierklubs, "für die Fans wichtige Entscheidungen im regelmäßigen Austausch mit der aktiven Fanszene bzw. dem Fanrat zu diskutieren". Auf dieses "Miteinander" sei der Bundesligist "sehr stolz".

Der BVB hatte seine Pläne mit dem neuen Fantoken schon Ende November in einer Sitzung des Fanrats bekannt gegeben. Dennoch hatte es von Seiten der Ultragruppierung "The Unity" oder des Fanzines "schwatzgelb.de" Kritik gegeben.

Mit einer neuen App sollen die internationalen BVB-Fans künftig in der Lage sein, digitales Guthaben zu kaufen. Dieses kann dann für das Nutzen diverser Inhalte oder für Interaktionen verwendet werden, so die Idee.

Derzeit befindet sich das Vorhaben noch in einer Testphase, "um zu lernen und gemeinsam mit Nutzern Ableitungen zu treffen", so Cramer. "Es geht in die Richtung, dass wir den Token als einen rein internationalen Kanal - mit insbesondere auch von Fans für Fans erstellten Inhalten - entwickeln werden. Dieser wird in Zukunft von uns selbst und nicht durch einen Dienstleister betrieben." Der BVB arbeitet diesbezüglich mit seinem Partner Liquiditeam zusammen.

BVB-Geschäftsführer Cramer führt App-Pläne aus

Eine erste Erkenntnis der Testphase könnte sein, den Namen zu ändern, "weil er etwas Falsches suggeriert und sofort mit den Token-Ansätzen von Juventus Turin und andere verglichen wird".

Deutlich stellte Carsten Cramer heraus, dass die Interaktion der Token-Nutzer keine Auswirkungen auf Entscheidungen beim BVB haben wird. "Um es klar zu sagen: Das war zu keinem Zeitpunkt auch nur eine Überlegung. Mitbestimmung ist und bleibt ein ureigenes Recht der BVB-Mitglieder und Fans. Wir haben nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, Fans mit gekauften Token etwa über das nächste Trikot oder die Inhalte des Stadion-Vorprogramms abstimmen zu lassen."

Was sich die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund jedoch vorstellen können, ist, "dass ausländische Fans während der nächsten internationalen BVB-Sommertour auf diesem Kanal darüber abstimmen, ob sich nun Jörg Heinrich oder Karl-Heinz Riedle ihren Fragen stellt". Es gehe daher lediglich um "Entscheidungen innerhalb der App, die deren Nutzer betreffen".