14.01.2021 08:00 Uhr

Freiburgs Gulde erklärt: Das macht Lewandowski so stark

Lewandowski und Gulde (r.) treffen zum wiederholten Male aufeinander
Lewandowski und Gulde (r.) treffen zum wiederholten Male aufeinander

Die überaus schwierige Auswärtsprüfung beim FC Bayern München kommt für den SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga genau zum richtigen Zeitpunkt. Während der Titelverteidiger zuletzt ungewohnte Schwächen offenbarte und mit den Pleiten gegen Borussia Mönchengladbach (2:3) und Holstein Kiel (5:6 i.E.) gleich zwei Rückschläge hintereinander zu verdauen hatte, läuft es bei den Breisgauern jüngst nahezu perfekt.

Die maximale Ausbeute von 15 Punkten holte Freiburg aus den letzten fünf Meisterschaftsspielen. Kein anderes Team aus den Top-5-Ligen Europas kann in diesem Zeitraum eine derart starke Bilanz vorweisen.

Klar, dass die Mannen von Cheftrainer Christian Streich mit großem Selbstvertrauen nach München fahren, um am Sonntagnachmittag nach etwas Zählbarem zu greifen.

Der in den letzten Wochen deutlich formverbesserte Abwehrspieler Manuel Gulde stellte im Gespräch mit dem "kicker" vor dem Ligakracher beim Rekordmeister klar: "Die Siegesserie wird überall breitgetreten, hat für uns aber keine Priorität. Wir können mit breiter Brust nach München fahren, wissen aber auch, dass die Bayern am gefährlichsten sind, wenn sie wie aktuell unter Druck stehen."

In der jüngeren Vergangenheit hätte Freiburg zwar "schon mal 1:1 gespielt, aber es ist immer extrem schwer, dort was zu holen. Das hat man zuletzt gesehen, als Mainz stark spielte, 2:0 führte und dann noch fünf Tore in einer Halbzeit bekommen hat", führte der 29-Jährige weiter aus. 

"Hatte nie das Gefühl: Oh je, wir müssen nach München"

Im Vergleich zum FC Bayern zeigte sich Freiburg in den Winterwochen besonders im Defensivspiel deutlich gefestigter. Während der Tabellenführer schon seit zehn Ligaspielen nicht mehr ohne Gegentreffer blieb, spielten die Breisgauer alleine in den letzten fünf Begegnungen dreimal zu Null.

Mit verantwortlich dafür ist auch Innenverteidiger Manuel Gulde, der in der neuformierten Dreierkette unter Streich zuletzt auf der hinteren linken Abwehrposition auflief und sich mit starken Leistungen unentbehrlich machte.

Im direkten Duell bei den Münchnern verwies er auf die unterschiedlichen Vorzeichen, von denen die Freiburger profitieren wollen: "Die Bayern-Jungs müssen gewinnen, wir als SC-Spieler haben wenig zu verlieren und haben auch schon oft ordentliche Auftritte abgeliefert. Ich hatte jedenfalls nie das Gefühl: Oh je, wir müssen nach München."

Gulde heiß auf das Duell mit Lewandowski

Mit besonderer Vorfreude blickt der gebürtige Mannheimer auf das Duell mit Weltfußballer Robert Lewandowski: "Es war schon immer schwer, aber er hat sich noch mal weiterentwickelt. Es ist schon krass, er wurde dieses Jahr zum besten Fußballer der Welt gewählt – und das hochverdient."

In einem normalen Spiel sei es "unmöglich, ihn über 90 Minuten auszuschalten", betonte Gulde vor dem Duell mit dem Bayern-Superstar und fügte hinzu: "Er ist clever, arbeitet super mit seinem Körper, ist sehr stabil, kantig und drahtig, schafft es auch immer, Fouls zu ziehen, und bewegt sich natürlich unglaublich gut in der Box."

Lewandowski war zuletzt einer der wenigen Bayern-Stammspieler, der durchgehend auf höchstem Niveau performte. In den letzten fünf Liga-Spielen hat der Pole immer getroffen und in diesem Zeitraum insgesamt acht Buden beigesteuert.