22.01.2021 17:46 Uhr

Ex-Bayern-Star verteidigt Pavard gegen Kritik

Steht beim FC Bayern in der Kritik: Benjamin Pavard
Steht beim FC Bayern in der Kritik: Benjamin Pavard

In der extrem wackligen Defensive des FC Bayern München gehört Benjamin Pavard in dieser Saison zu den großen Unsicherheitsfaktoren. Ein langjähriger Ex-Profi der Münchner und Landsmann stärkt dem französischen Weltmeister dennoch den Rücken.

25 Gegentreffer kassierte der FC Bayern bereits in den ersten 17 Bundesligaspielen 2020/2021 - eine für den Rekordmeister schon fast unterirdisch anmutende Bilanz. Zum Vergleich: In der gesamten Spielzeit 2019/2020 trafen die Gegner nur 32 Mal ins Münchner Tor.

Einer der Faktoren für die Defensivschwäche des Triple-Siegers der Vorsaison ist das Formtief von Benjamin Pavard.

Der im Sommer 2019 vom VfB Stuttgart verpflichtete gelernte Innenverteidiger zeigte in seiner ersten Bayern-Saison vor allem unter Trainer Hansi Flick teils herausragende Leistungen auf der rechten Abwehrseite - und fiel in den letzten Monaten immer wieder durch individuelle Fehler auf.

Die daraufhin aufkeimende Kritik an dem 24 Jahre alten Profi kann Willy Sagnol, der zwischen 2000 und 2009 selbst erfolgreich die rechte Abwehrseite des FC Bayern beackerte und später als Co-Trainer fungierte, nicht nachvollziehen.

Pavard habe "zahlreiche Qualitäten, die ihm in seiner ersten Saison bei Bayern viel geholfen haben. Er ist so breit aufgestellt, dass er nicht die eine herausragende Stärke hat, die man sofort wahrnimmt", sagte Sagnol in seinem Interview mit "Eurosport.fr".

FC Bayern: "Keine Sorgen" um Benjamin Pavard

Pavard sei "sehr komplett, aber man tut sich schwer, zu benennen, was er besonders gut macht", ergänzte der fünfmalige deutsche Meister und führte aus: "Er ist konsistent in seinen Leistungen, gründlich und er arbeitet sehr hart. Er hat vielleicht leichte Defizite im Zweikampf, aber wirklich nur leichte."

"Vielleicht", so Sagnol weiter, sei Pavard zwar "nicht der beste Spieler auf den Platz". Seine Trainer Hansi Flick im Verein und Didier Deschamps bei der Nationalmannschaft schätzten jedoch die Beständigkeit des Defensivspezialisten. Er mache sich um Pavard vor diesem Hintergrund "keine Sorgen".

Zumal dieser laut Sagnol aufgrund seines Gesamtpakets weltweit "zu den Besten auf seiner Position hinter Trent Alexander-Arnold (vom FC Liverpool, Anm. d. Red.)" gehöre.

In der Kritik an Pavard sieht Sagnol ein "ein gesellschaftliches Problem". Heutzutage werde zu viel Wert auf Besonderheiten gelegt. Der Münchner habe "vielleicht kein so gutes Image und versprüht keinen Glamour. Deswegen sind wir ekstatischer bei Spieler, die nicht ansatzweise so beständig spielen wie Pavard", erklärte Sagnol.