12.03.2021 17:02 Uhr

Medien: Rangnick vor Schalke-Comeback

Kehrt Ralf Rangnick in anderer Rolle zum FC Schalke 04 zurück?
Kehrt Ralf Rangnick in anderer Rolle zum FC Schalke 04 zurück?

S04 statt Bundestrainer-Amt? Ralf Rangnick steht möglicherweise vor einem Comeback beim FC Schalke 04. Der 62-Jährige, der die Königsblauen bereits zwischen 2004 und 2005 sowie im Jahr 2011 als Trainer betreute, soll neuer Sportvorstand werden. Das berichten "Bild"", kicker" und "WAZ" übereinstimmend.

Demnach hat es bereits erste Gespräche zwischen einer Schalker "Geheimgruppe" und Rangnick gegeben, bei denen auch sein Berater Marc Kosicke anwesend war. Nach Informationen von "Bild" gibt es schon eine "grundsätzliche Vor-Einigung". Der "kicker" spricht davon, dass es eine klare Zusage noch fehle.

Schalke selbst dämpfte jedoch am Freitagabend ein wenig die Erwartungen. "Der Aufsichtsrat wird keinerlei Stellungnahme zu möglichen oder gehandelten Kandidaten abgeben, was grundsätzlich auch so bleiben wird. Das Gremium stellt aber aus gegebenem Anlass klar, dass Berichte, es gäbe eine 'Voreinigung' zwischen dem FC Schalke 04 und Ralf Rangnick oder seinem Berater, nicht zutreffen."

Unabhängig von den Vorgängen sei Ralf Rangnick ein hochgeschätzter Fachmann und gern gesehener Ex-Schalker, so das Gremium.

Rangnick sieht Schalke wohl als letztes Karriere-Projekt

So oder so: Laut den Berichten brennt der frühere Coach angeblich darauf, aus den Gelsenkirchenern wieder eine Top-Adresse im deutschen und internationalen Fußball zu machen.

"Bild" hat bereits erste Details erfahren. Laut dem Bericht soll Rangnick einen Fünfjahresvertrag unterschreiben. Er sieht Schalke als das letzte Großprojekt seiner Karriere an. 

Geplant ist (nach dem wahrscheinlichen Abstieg am Ende der Saison 20/21) der direkte Wiederaufstieg im kommenden Jahr, der mit der jüngsten Mannschaft aller Zeiten erreicht werden soll. Danach soll das Team in Deutschlands Oberhaus wieder für Furore sorgen. 

Neben Rangnick ist auch Krösche Thema auf Schalke

Letzten Endes soll Rangnicks Engagement auch ein Startschuss dafür sein, verlorene Fans zurück zu gewinnen und neue Sponsoren an Land zu ziehen, um die Millionenlöcher zu stopfen.

Strippenzieher der Rückhol-Aktion ist eine "Geheimgruppe" einflussreicher Schalker aus Wirtschaft und Politik, deren Namen "Bild" bekannt sind, die aber nicht näher genannt werden. Einige davon wollen allerdings wohl am 13. Juni bei der Mitgliederversammlung des Klubs für den Aufsichtsrat kandidieren. 

Derzeit hat jedoch keiner aus der "Geheimgruppe" ein Amt inne. Deshalb wurde mit Professor Stefan Gesenhues ein amtierendes Mitglied des Aufsichtsrats in die Überlegungen einbezogen. Dieser hat die Pläne der Gruppe den anderen Mitgliedern des AR laut "WAZ" am Freitag unterbreitet.


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Vor Kurzem hatte Rangnick in der "ARD" verlauten lassen: "Ich würde noch gern eine weitere schöne Aufgabe übernehmen, gern auch bei einem Traditionsverein - aber wo man nicht unbedingt in der 3. oder 4. Liga anfangen muss." Worte, die nun deutlich besser einzuordnen sind.

Neben Rangnick ist laut "Bild" auch Markus Krösche, seines Zeichens Sportvorstand bei RB Leipzig, Thema auf Schalke. 

Zuvor war Rangnick auch als Nachfolger des im Sommer scheidenden Bundestrainers Joachim Löw gehandelt worden. Er selbst hatte erklärt, dass er sich "grundsätzlich alles vorstellen" kann. "Für mich ist es in erster Linie eine Frage des Timings. Im Moment bin ich frei." Das Bundestrainer-Amt sei "eine Stelle, die niemanden in Deutschland kaltlässt." Doch auch der FC Schalke 04 scheint Rangnicks Emotionen zu wecken. Laut "kicker" ist der Klub bereits seit Sommer 2020 am heute 62-Jährigen dran.

Die Königsblauen befinden sich in der größten Krise seit Jahrzehnten. S04, bei denen der aktuelle Coach Dimitrios Grammozis der bereits fünfte Trainer in dieser Saison ist, steht zehn Spieltage vor dem Saisonende abgeschlagen am Tabellenende. Seit der Trennung vom bisherigen Sportvorstand Jochen Schneider Ende Februar trägt Peter Knäbel die sportliche Gesamtverantwortung.