20.06.2021 13:21 Uhr

Anfang mahnt bei Werder-Neuaufbau zu Geduld

Werder Bremen will direkt in die Bundesliga zurückkehren
Werder Bremen will direkt in die Bundesliga zurückkehren

Exakt vier Wochen nach dem zweiten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte haben Werder Bremen und der neue Trainer Markus Anfang mit den Vorbereitungen auf die erste Zweitliga-Saison seit 41 Jahren begonnen. Der Coach fordert erst einmal Geduld.

Erst der Wiederaufbau, dann der Wiederaufstieg: Für Werder Bremens neuen Trainer Markus Anfang hat die Rückkehr des Bundesliga-Absteigers in die Erstklassigkeit viel mit Geduld zu tun.

"Wir müssen zwangsläufig einen Neuaufbau starten, dabei wird der Faktor Zeit eine große Rolle spielen. Aber natürlich haben wir nichts gegen kurzfristigen Erfolg. Und wir wollen die Riesenchance nutzen, einige Dinge umzustrukturieren", sagte der Coach am Sonntag nach den ersten beiden Trainingseinheiten.

An der Weser ist tatsächlich eine ganze Menge zu tun. Denn vier Wochen nach dem zweiten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte ist der Zweitliga-Kader der Hanseaten noch eine Riesenbaustelle. 39 Profis stehen aktuell noch unter Vertrag, 23 Spieler begrüßte Anfang am Wochenende.

Ein permanentes Kommen und Gehen ist in den kommenden Tagen und Wochen zu erwarten, mit klarem Trend zur Verschlankung. "Natürlich wird sich die Mannschaft noch verändern", sagte Sportdirektor Frank Baumann. Bis zum einwöchigen Trainingslager vom 1. Juli an soll das Aufgebot auf 26 bis 27 Akteure ausgedünnt werden.

Bis dahin will man am Osterdeich aber auch einen Transferüberschuss von 9,4 Millionen Euro erzielen. Ganz klare Verkaufskandidaten sind die beiden EM-Teilnehmer Ludwig Augustinsson (Schweden) und Marco Friedl (Österreich), nennenswerte Erlöse könnten auch Josh Sargent, Jiri Pavlenka und Milot Rashica bringen.

Bei internen Gesprächen will Baumann allerdings ausgemacht haben, dass so mancher Werder-Profi auch in der kommenden Saison das grün-weiße Trikot tragen möchte: "Es gibt sehr viele Spieler, die signalisiert haben, dass sie die Sache wieder gutmachen wollen", äußerte der Ex-Nationalspieler, ohne konkret Namen zu nennen.

Aufstieg wird kein Selbstläufer

Fix ist bislang nur die Verpflichtung von Innenverteidiger Anthony Jung, der vom dänischen Meister Bröndby IF an den Osterdeich gewechselt ist. Verhandelt wird offenbar mit dem norwegischen Nationalspieler Fredrik Aursnes von Molde FK, wie der Sender TV2 berichtete.

Nach ihrem bislang einzigen Abstieg kehrten die Norddeutschen vor 40 Jahren nach nur einer Spielzeit unter Trainer Otto Rehhagel sofort wieder in die Bundesliga zurück. Dies dürfte angesichts hochkarätiger Konkurrenz wie Schalke 04, dem Hamburger SV, Holstein Kiel und Fortuna Düsseldorf diesmal alles andere als ein Selbstläufer werden.

Weitere zwölf Monate später qualifizierten sich die Bremer seinerzeit sogar direkt für den Europacup. Eine solche Entwicklung hält wohl augenblicklich in der Hansestadt niemand für realistisch.