15.11.2021 11:57 Uhr

Stefan Effenberg sieht "Widerspruch" beim FC Bayern

Stefan Effenberg schaltet sich in die Katar-Debatte beim FC Bayern ein
Stefan Effenberg schaltet sich in die Katar-Debatte beim FC Bayern ein

Stefan Effenberg hat sich in die Diskussionen um das Katar-Sponsoring beim FC Bayern eingeschaltet. An den formstarken Leroy Sané formuliert der frühere Nationalspieler eine klare Forderung.

Die Sponsoring-Millionen aus Katar nehmen und sich gleichzeitig für diverse Projekte rund um den Kampf gegen Diskriminierung und für Menschenrechte einsetzen? Stefan Effenberg sieht in diesem Vorgehen des FC Bayern einen "gewissen Widerspruch", wie er in seiner "Sport1"-Kolumne erläuterte.

Fans des Rekordmeisters wollen auf der Mitgliederversammlung am 25. November einen Antrag einbringen, der sich gegen ein weiteres Engagement aus Katar wendet. Die endgültige Entscheidung darüber liegt allerdings beim Klub-Vorstand.

2023 läuft der Sponsorenvertrag mit Qatar Airways aus. Dem FC Bayern soll eine äußerst lukrative Offerte zu Verlängerung der Vereinbarung vorliegen.

Laut Effenberg dürfte eine solche auch andere Klubs ins Grübeln bringen. "Wenn 17 Vereine in der Bundesliga so ein Angebot von Qatar Airways bekommen würden, würden die meisten unterschreiben", erklärte der 53-Jährige.

Klare Forderung an Leroy Sané

Lob zollte Effenberg in seiner Kolumne der deutschen Nationalmannschaft ("beeindruckend") und insbesondere dem auch im Kreise des DFB-Teams zuletzt deutlich formverbesserten Leroy Sané.


Dieser sei unter Bundestrainer Hansi Flick "noch einmal ganz neu" aufgeblüht, so Effenberg. "In der Vergangenheit hat er sehr viel Kritik einstecken müssen, jetzt gibt er wieder alles und das kommt bei der Mannschaft und den Fans sehr gut an. Das Wichtigste für Sané: Er muss sich seine Leichtigkeit bewahren und die aktuellen Leistungen konstant auf Strecke bringen. Dann ist er fast nicht zu stoppen."

Kein Verständnis zeigte Effenberg für Kritik an der Abreise von DFB-Stars wie Manuel Neuer und BVB-Kapitän Marco Reus vor dem Länderspiel in Armenien.

"Ich finde das genau richtig. Die abgereisten Spieler können sich schonen für die harten Englischen Wochen und die Spieler, die dageblieben sind, können sich beweisen ohne den Druck der anderen. Eine Win-Win-Situation", analysierte der Vize-Europameister von 1992.