19.11.2021 13:28 Uhr

Darum geriet Anfang ins Visier der Ermittler

Gegen Werder-Trainer Markus Anfang wird ermittelt
Gegen Werder-Trainer Markus Anfang wird ermittelt

Es sind heftige Anschuldigungen gegen Markus Anfang. Der Trainer von Werder Bremen soll seinen Impfnachweis angeblich gefälscht haben. Die "Bild" enthüllte nun, wie der 47-Jährige in das Visier der Ermittler geraten ist.

Demnach war der Auslöser für die Nachforschungen der positive Corona-Test bei Abwehrspieler Marco Friedl in der vergangenen Länderspielpause.

Bei der Ermittlung der Kontaktpersonen, die möglicherweise in Quarantäne müssen, seien Unstimmigkeiten bei Anfangs Impfzertifikat aufgefallen, so das Boulevardblatt. Dem Bericht zufolge gab es Probleme mit dem gelben Impfbuch.

Anfang hatte seine Unschuld in einer Pressemitteilung von Werder Bremen beteuert. "Ich habe genau wie jeder andere doppelt geimpfte Bürger meine beiden Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum erhalten und dafür die entsprechenden Aufkleber im gelben Impfpass bekommen": stellte der Coach klar: "Den habe ich anschließend in der Apotheke digitalisieren lassen und ging selbstverständlich davon aus, dass damit alles seine Ordnung hat. Ich hoffe sehr, dass sich das Thema schnell aufklärt."

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Anfang

Nun ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft Bremen gegen Anfang. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bremen, Frank Passade, der "Deutschen Presse-Agentur".

Zuvor hatten "Radio Bremen" und die "Bild" darüber berichtet. Hintergrund ist eine Strafanzeige des Gesundheitsamts Bremen gegen Anfang. Die Staatsanwaltschaft prüft daraufhin automatisch den Sachverhalt.

Frank Baumann stärke Anfang am Freitag nach dem Abschlusstraining am Vormittag den Rücken. "Für uns gibt es keinen Anlass für Zweifel. Markus selbst wurde noch überhaupt nicht kontaktiert, es gibt keine offiziellen Hinweise, was der genaue Vorwurf ist", sagte Werders Sport-Geschäftsführer.

Ungünstiger Zeitpunkt für Werder Bremen

Anfang trat bislang keineswegs als Impfskeptiker in Erscheinung. Im Rahmen der Debatte um den Impfstatus von Joshua Kimmich vom FC Bayern erklärte der 47-Jährige der "Bild" unlängst: "Ich bin selbst geimpft, aber jeder darf seine Entscheidung treffen. Es gibt Hintergründe, die wir vielleicht nicht kennen. Mein Vater darf sich aufgrund seines Herz-Leidens nicht impfen lassen. Man könnte ihn anprangern und sagen, er schützt sich und seine Mitmenschen nicht. Aber wenn er sich impfen lässt, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass er an einem Herzinfarkt stirbt."

Selbst wenn sich der Vorwurf letztlich als unbegründet erweisen sollte, kommt die Nachricht zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Werder empfängt am Samstagabend (20:30 Uhr) den FC Schalke 04 zum Duell der ehemaligen Bundesliga-Top-Klubs. Der Verlierer der Partie würde einen äußerst empfindlichen Rückschlag im Rennen um die Rückkehr ins deutsche Oberhaus erfahren.