29.11.2021 08:42 Uhr

Hamann: Kimmich "ein Grund" für Anfälligkeit des FC Bayern

Joshua Kimmich spielt beim FC Bayern auf der Sechser-Position
Joshua Kimmich spielt beim FC Bayern auf der Sechser-Position

Der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann hat die Spielweise von Joshua Kimmich für die Defensiv-Probleme des FC Bayern verantwortlich gemacht.

Derzeit fehlt Joshua Kimmich dem FC Bayern aufgrund einer Corona-Infektion und der damit zusammenhängenden Quarantäne. Gegen Arminia Bielefeld gab es am Wochenende nur ein knappes 1:0. Insgesamt läuft die eins gut geölte Maschine des Rekordmeisters seit einigen Wochen nicht mehr ganz so rund wie zuvor.

Während Kimmich von vielen Beobachtern als einer der besten Sechser der Welt eingeschätzt wird, nannte Dietmar Hamann im "kicker" zwei andere Spieler, die auf dieser Position derzeit aus seiner Sicht am wertvollsten sind: "Rodrigo von Manchester City, der ist zweikampfstark, ballsicher, ebenso Fabinho vom FC Liverpool. Beide spielen ja mehr oder weniger mit zwei Achtern an ihrer Seite, bei Liverpool etwas flacher, beide müssen viel kommunizieren und Kommandos geben. Das machen sie stark."

Kimmich hingegen sei zwar "ein guter Sechser", der Leistungsträger des FC Bayern interpretiere "die Position aber etwas anders", so Hamann weiter. Laut dem 48-Jährigen spielt Kimmich zu offensiv. "Das ist auch ein Grund, warum Bayern zuweilen nach hinten anfällig ist", legte der TV-Experte den Finger in die Wunde.

Hamann: Deswegen ist der Sechser die Königsposition

Gefragt, ob der Sechser die Königsposition im Fußball sei, sagte Hamann, der früher selbst als "Stratege" auf dieser Position unterwegs war: "Es ist zumindest die Position, die das größte Spielverständnis verlangt. Stürmer und Flügel sorgen in der Regel für die Tore, das ist der schwierigste Job, daher werden sie auch am besten bezahlt."

 

"Königsposition" würde er die Sechs trotzdem nicht nennen, ergänzte Hamann. Es sei jedoch "eine, die oft unterschätzt wird. Denn der Sechser gibt einem Team Balance und Halt. Den Wert eines guten Sechsers erkennt man oft erst, wenn er verletzt oder gesperrt fehlt".