06.12.2021 08:35 Uhr

Droht ein Mislintat-Abgang? VfB in der "Zwickmühle"

Beim VfB Stuttgart herrscht aktuell Unruhe
Beim VfB Stuttgart herrscht aktuell Unruhe

Mit seinen öffentlichen Aussagen zur Suche eines Sportvorstands beim VfB Stuttgart hat Sportdirektor Sven Mislintat für viel Unruhe bei den Schwaben gesorgt. Nun könnte der Zoff sogar eskalieren.

Wie der "kicker" berichtet, sind Mislintats Ratschläge beim Aufsichtsrat des VfB alles andere als gut angekommen. Das Kontrollorgan steckt dem Bericht zufolge in einer "Zwickmühle".

Einerseits wolle es sich nicht vorschreiben lassen, wen es als Sportdirektor installieren soll, andererseits wolle man es sich nicht mit Mislintat verscherzen. Schließlich ist der 49-Jährige in der Fußballwelt ein geschätzter und auch begehrter Mann.

Zwischen Mislintat und dem Aufsichtsrat hat es mittlerweile in klärendes Gespräch gegeben. "Der Aufsichtsrat sucht nach der besten Lösung für die künftige Führung der VfB AG. Wir hatten mit Sven Mislintat einen offenen und guten Austausch und schätzen seine Expertise und seine Ideen sehr. Zur Besetzung des Vorstands werden wir uns äußern, wenn es Entscheidungen gibt", wird AR-Chef und Klubpräsident Claus Vogt vom "kicker" zitiert.

Im Interview mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" hatte sich Sportdirektor Sven Mislintat zur Suche des VfB nach einem Sportvorstand geäußert. Er selbst, Nachwuchsdirektor Thomas Krücken oder Organisationsdirektor Markus Rüdt seien die geeigneten Kandidaten für eine Beförderung, teilte der frühere Chefscout des BVB mit.

"Ich sehe unseren sportlichen Weg am besten vertreten und seine Fortsetzung gewährleistet, wenn jemand aus unserer Gruppe Sportvorstand würde", erklärte Mislintat. "Mir persönlich ist dieser Posten dabei nicht wichtig, und ich habe auf Nachfrage deutlich signalisiert, dass ich im Rahmen eines solchen Konstruktes bereit wäre, meinen Vertrag auch als Sportdirektor bis 2024 zu verlängern."

Fühlt sich Mislintat zu wenig eingebunden?

Dem "kicker" zufolge fühlt sich der 49-Jährige in die Suche nach einem neuen starken Mann im sportlichen Bereich nicht genügend eingebunden. Mislintat missfalle, dass der interne Austausch über die Besetzung der möglichen Planstelle zuletzt stockte, heißt es in dem Bericht weiter. Er wolle Planungssicherheit haben.

Die Frage, ob es trotz Mislintats Expertise überhaupt eines zusätzlichen Sportvorstands bedarf, spaltet demnach den Aufsichtsrat des VfB Stuttgart aktuell. Es erscheine in Corona-Zeiten einigen Mitgliedern des Gremiums "unlogisch, einen weiteren, kostspieligen Vorstandsposten zu vergeben", schreibt das Fachmagazin.