"Hetzjagd": Bentaleb tritt heftig gegen Schalke nach

Als sich die Wege von Nabil Bentaleb und dem FC Schalke 04 im vorigen Sommer nach Ablauf seines Vertrags trennten, atmeten die Verantwortlichen auf. Viel zu oft hatte der Mittelfeldspieler abseits des Platzes für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Das Image des "Bad Boys" findet der Algerier jedoch unberechtigt, wie er nun in einem Interview verraten hat.
19 Millionen Euro nahm der FC Schalke 04 im Sommer 2017 in die Hand, um den zuvor von Tottenham ausgeliehenen Kreativkopf Nabil Bentaleb fest an den Verein zu binden. Damit ist er bis heute der zweitteurste Zugang der Knappen-Geschichte.
Den hohen Erwartungen wurde Bentaleb allerdings nur selten gerecht, von Jahr zu Jahr sank sein Standing innerhalb des Teams. Auch eine Leihe zu Newcastle United brachte keine Besserung.
Medial heftete dem Nationalspieler das Image des undisziplinierten "Bad Boys" an, basierend auf mehreren teils monatelangen Suspendierungen.
Im Gespräch mit der französischen Sport-Zeitung "L'Équipe" schilderte Bentaleb, der seit der Winterpause für den Ligue-1-Verein Angers SCO aufläuft, jetzt seine Sicht der Dinge.
"Man wird sehen, dass ich nicht der Verrückte bin, als der ich beschrieben wurde. Wenn sich ein Verein wie Schalke in der 2. Liga wiederfindet, dann liegt das daran, dass es irgendwann eine Summe von Fehlern gab. Wir hatten fünf Trainer in einer Saison", wehrte sich der 27-Jährige gegen die Rolle des Buhmanns.
FC Schalke 04: Nabil Bentaleb beklagt "Ungerechtigkeit"
Auf die Frage, ob er glaube, dass die Entscheidungsträger auf Schalke ihn wegekeln wollten, antwortete Bentaleb: "Sicherlich. Aber das ist eine schlechte Taktik. Sie gaben mir das Image eines 'Bad Boys'."
Gegen ihn habe es eine "Hetzjagd" gegeben, beklagte der Linksfuß, der vor allem den Schalker Ex-Trainer und - Aufsichtsrat Huub Stevens dafür verantwortlich machte.
Der Niederländer habe ihn zu Unrecht aussortiert, nachdem er im Zuge einer Verletzungspause lieber bei seiner hochschwangeren Frau geblieben war als beim nächsten Schalker Spiel auf der Tribüne zu sitzen.
"Am nächsten Tag komme ich zum Verein und der Trainer sagt mir, dass ich in die Reserve gehen soll. Ich versuchte zu erklären, dass meine Frau gerade entbunden hatte. Er wollte davon nichts wissen. Es war schwierig für mich, weil da dieses Gefühl der Ungerechtigkeit war und ich nicht viel darüber reden konnte", verriet Bentaleb.