12.02.2022 12:24 Uhr

Chapuisat: "Dortmund zu sehr von Haaland abhängig"

Stéphane Chapuisat sieht den BVB nicht auf Augenhöhe mit dem FC Bayern
Stéphane Chapuisat sieht den BVB nicht auf Augenhöhe mit dem FC Bayern

Stéphane Chapuisat ist eine Legende in Dortmund. Für den BVB erzielte der Angreifer 123 Tore in 284 Spielen und gewann mit den Borussen 1997 die UEFA Champions League. Seit 2010 ist der Schweizer in seiner Heimat für die Young Boys Bern als Chefscout tätig. Natürlich verfolgt der 52-Jährige auch weiterhin die Bundesliga und hat sich nun zur aktuellen Situation in der höchsten deutschen Spielklasse geäußert. 

"Die Bayern hatten in den letzten Jahren nicht viele schlechte Phasen. Aber wenn sie sich mal einen Ausrutscher leisten, müsste der BVB da sein. Und das gelingt leider zu selten, um den Münchnern im Meisterkampf Paroli bieten zu können", sagte Chapuisat gegenüber der "Sport Bild".  

Auch in dieser Saison ist der deutsche Rekordmeister dem BVB wieder enteilt. Neun Punkte beträgt der Rückstand der Borussen auf den Tabellenführer. "Dortmund ist sehr von Erling Haaland abhängig, sie können ihn nicht ersetzen. Der FC Bayern hingegen gewinnt seine Spiele auch dann, wenn Top-Stars fehlen."

Bei den Dortmundern steht mit Gregor Kobel auch ein Landsmann von Chapuisat im Tor. Dem 24-jährigen Schlussmann traut der ehemalige BVB-Star eine große Zukunft zu. "Kobel macht seine Sache sehr gut beim BVB, ist ein sicherer Rückhalt. Ich hoffe sehr, dass er seine Leistungen immer wieder bestätigt", erklärte der frühere Angreifer, der in der Bundesliga zudem für Bayer 05 Uerdingen aktiv war. 

Chapuisat entdeckt ehemaligen Gladbach-Star

"Wir haben in der Schweiz ohnehin eine große Tradition mit herausragenden Torhütern. Kobel ist noch jung, aber wenn er weiter überzeugt, wird er in Dortmund in Zukunft mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft und auch in der Kabine übernehmen. Er bringt alles mit und kann einer der besten Bundesliga-Torhüter werden", sagte der Champions-League-Sieger von 1997 zur "Sport Bild".

Als Scout der Young Boys Bern entdeckte der 52-Jährige auch einen Spieler, der lange Zeit mit dem FC Bayern und dem BVB in Verbindung gebracht wurde, im Winter aber in die Serie A zu Juventus Turin wechselte. Es handelt sich um Denis Zakaria.

"Es ist genau der richtige Schritt für ihn, jetzt zu diesem Spitzenklub zu wechseln. Denis ist ein moderner Mittelfeldspieler, der alles mitbringt: Er ist handlungsschnell, stark im Zweikampf, dynamisch, kann immer für Gefahr nach vorne sorgen und ist defensiv variabel einsetzbar. Ich hoffe, dass er sein riesiges Potenzial weiter ausschöpft. Denis würde zu vielen Top-Vereinen ausgezeichnet passen und viele hätten ihn gerne gehabt", lobte Chapuisat den ehemaligen Gladbacher Mittelfeldspieler.