12.02.2022 20:58 Uhr

Harsche Kritik an Nagelsmann: "Sie sind hinten viel zu offen"

TV-Experte Hamann (re.) hat Julian Nagelsmann kritisiert
TV-Experte Hamann (re.) hat Julian Nagelsmann kritisiert

TV-Experte Dietmar Hamann hat die Niederlage des FC Bayern beim VfL Bochum schonungslos analysiert und offengelegt, woran es derzeit am meisten beim deutschen Fußball-Rekordmeister hapert. Hierbei hat frühere Nationalspieler auch Trainer Julian Nagelsmann nicht von der Kritik ausgenommen.

"Sie kassieren schon die ganze Saison über zu viele Tore. Sie sind hinten viel zu offen", sagte Hamann bei "Sky" und richtete dabei den Blick genauer auf die taktischen Vorgaben von Nagelsmann.

"Der Trainer nimmt die defensive Anfälligkeit ein Stück weit in Kauf", erklärte der 48-Jährige und fügte an: "Nur heute hatten sie auch nicht die offensive Durchschlagskraft."

Auf Sicht müsse das Team "anders Fußball spielen", so Hamann weiter. Nagelsmann mache seine Arbeit beim FC Bayern zwar  "wunderbar", indem er die offensivstärkste Mannschaft spielen lasse, sagte der TV-Experte.

"Aber sie brauchen auch hinten Stabilität. Wenn du gegen die besten Mannschaften spielst, wirst du bestraft werden", mahnte der ehemalige Bayern-Profi an.

Hamann: Das bringt eine andere Gewichtung in den Süle-Abgang

Innenverteidiger Dayot Upamecano habe sich gegen den VfL Bochum "unter Wert verkauft und ist zur Halbzeit ausgewechselt worden. Das bringt eine ganz andere Gewichtung in den Abgang von [Niklas] Süle", schnitt Hamann ein weiteres Thema an.


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Vor dem Spiel hatte Nagelsmann selbst bereits zur Causa Süle Stellung genommen. Fan-Wünschen, Süle solle auf die Tribüne verbannt werden, schob der Coach ganz deutlich einen Riegel vor. "Ich vertraue ihm und sehe keinen Grund einen Spieler zu degradieren, nur weil er einen Verein verlässt", betonte der 34-Jährige bei "Sky".

Zugleich gestand Nagelsmann, über Süles Abgang "nicht happy" zu sein. "Es ist auch nicht gut, wenn Spieler die Bayern ablösefrei verlassen, aber es ist nun mal so. So funktioniert Fußball und deshalb werde ich ihn nicht auf die Tribüne setzen", verdeutlichte der Übungsleiter, der sich selbst nach der Niederlage gegen die Westfalen in die Pflicht nahm.


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"Wir haben in der ersten Halbzeit sehr schlecht gespielt. Wir haben einen Plan gehabt, der nicht gut aufging. Ich hätte früher handeln müssen", betonte der Trainer.