04.03.2022 13:34 Uhr

Ex-Bayern-Star wegen Job in Russland in der Kritik

Anatoliy Tymoshchuk spielte einst beim FC Bayern, jetzt steht er in der Kritik
Anatoliy Tymoshchuk spielte einst beim FC Bayern, jetzt steht er in der Kritik

Mit dem FC Bayern wurde Anatoliy Tymoshchuk Champions-League-Sieger, feierte zwei Deutsche Meisterschaften und gewann zweimal den DFB-Pokal. Aktuell ist der Ukrainer als Co-Trainer von Zenit St. Petersburg tätig - und deswegen heftiger Kritik ausgesetzt.

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben sich zahlreiche Spieler und Trainer anderer Nationen von ihren russischen Arbeitgebern distanziert und die Zusammenarbeit beendet.

Ukrainer wie Andriy Voronin, der als Co-Trainer bei Dynamo Moskau tätig war, oder Zenit-Profi Yaroslav Rakitskiy haben ihren Klubs aus Protest längst den Rücken gekehrt. Auch die beiden deutschen Trainer Markus Gisdol und Daniel Farke hatten ihr Traineramt bei den russischen Klubs Lok Moskau beziehungsweise FK Krasnodar niedergelegt.

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Tymoshchuk jedoch bleibt seinem Arbeitgeber treu, hat sich noch nicht kritisch zum Einmarsch Russlands in sein Heimatland geäußert. Dafür wurde der ehemalige Defensivspieler nun an den Pranger gestellt und heftig kritisiert.

"Tolya, wie kann das sein? Du kommst aus der Ukraine. Wie kannst du schweigen und weiter dort arbeiten?", schrieb Landsmann Yevgen Levchenko in einem offenen Brief an seinen ehemaligen Mitspieler.

Levchenko und Tymoshchuk spielten zusammen für die ukrainische Nationalmannschaft und bei Schachtar Donezk.

"Tolya, wie wirst du damit leben können?"

Levchenko führte in seiner Mitteilung weiter aus: "Wir haben zusammen für dieselbe Mannschaft gespielt, haben dieses Trikot mit Stolz getragen, die Hymne gesungen, gewonnen und verloren. Bist du jetzt einfach still? Tolya, wie wirst du damit leben können?"

Tymoshchuk spielte von 2009 bis 2013 für den FC Bayern. Danach zog es ihn zu Zenit St. Petersburg, bevor er seine Karriere 2015 bei FK Qairat Almaty ausklingen ließ. Seit 2016 ist der 42-Jährige Co-Trainer in St. Petersburg.