23.03.2022 13:44 Uhr

Matthäus sieht "Luft nach oben" bei Musiala

Spricht über die Ausnahmetalente von BVB und FC Bayern: Lothar Matthäus
Spricht über die Ausnahmetalente von BVB und FC Bayern: Lothar Matthäus

Im Vergleich der Ausnahmetalente schätzt Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus BVB-Juwel Jude Bellingham sowie Bayer Leverkusens Florian Wirtz aktuell höher ein als Jamal Musiala vom FC Bayern.

"Bellingham und Wirtz haben mehr Einsätze als Musiala. Musiala hat noch Luft nach oben, wenn er mehr Spielzeit bekommt", sagte Matthäus gegenüber "Spox" und "Goal".

Die Online-Portale hatten BVB-Hoffnungsträger Bellingham zuvor mit dem NXGN-Award 2022 als vielversprechendstes Fußball-Talent der Welt ausgezeichnet.

Wirtz landete auf Rang zwei, Musiala, der beim FC Bayern noch kein unumstrittener Stammspieler ist, wurde Vierter im Ranking.

Sorgen um BVB-Wunderkind Youssoufa Moukoko

Sorgen macht sich Matthäus um BVB-Wunderkind Youssoufa Moukoko, um das nach seinen überragenden Leistungen im Nachwuchsbereich ein riesiger Hype entstand.

Dass der 17-Jährige in der NXGN-Rangliste auf dem achten Platz landete, "erschließt sich mir nicht ganz", urteilte Matthäus. "Er hat kaum Einsatzzeiten, kann gar nicht zeigen, welche Qualität er hat. Aber anhand der Platzierung sieht man, wie hoch er eingeschätzt wird."

Regelmäßige Einsätzen stehen laut Matthäus für junge Spieler ohnehin über allem. "Ohne Spielzeit kannst du dich nicht entwickeln, ohne Spielzeit kommst du nicht ins Rampenlicht. Nur Training allein reicht nicht. Bei Ratschlägen an junge Spieler war mir das immer am Wichtigsten: Guckt nicht zuerst auf die großen Verträge, sondern auf die Einsatzzeiten, die euch ein Trainer geben kann", sagte der 61-Jährige.

Die Durchlässigkeit der Bundesliga für Talente sieht Matthäus als wichtiges Alleinstellungsmerkmal, auch im Vergleich zur Premier League. "In England werden eher die fertigen, erfahrenen Spieler geholt. Die kommen auch zu ihren Einsatzzeiten - die jungen Spieler dann dementsprechend weniger", sagte der Weltmeister von 1990.

"Wir machen uns oft schlechter, als wir sind"

Insgesamt schätzt Matthäus die Nachwuchsarbeit in Deutschland als durchaus gelungen ein. "Wir machen uns oft schlechter, als wir sind. Es hat im Juniorenbereich schon schlechtere Zeiten gegeben. Gerade unsere U21 hat uns in den letzten sechs bis acht Jahren Freude bereitet", erinnerte der Ex-Profi.

"Natürlich, in den jüngeren Jahrgängen stockt es manchmal", ergänzt Matthäus. Jedoch habe der DFB mit seinem neuen Campus "ein Zeichen gesetzt. Ich hoffe, dass das, was da an Geld und Fachwissen investiert wurde, so einfließt, dass wir auch in den anderen U-Nationalmannschaften große Erfolge feiern können."