24.03.2022 07:48 Uhr

Medien: Hertha besitzt Rückkaufrecht für Windhorst-Anteile

Investor Lars Windhorst sorgt derzeit bei Hertha BSC öffentlich für Unruhe
Investor Lars Windhorst sorgt derzeit bei Hertha BSC öffentlich für Unruhe

Bei Hertha BSC geht es derzeit nicht nur sportlich ans Eingemachte. Neben dem Platz tobt seit Längerem ein Machtkampf, an dem vor allem Investor Lars Windhorst massiv beteiligt ist. Nun wird klar: Der Hauptstadt-Klub hätte alle Mittel selbst in der Hand, um das Thema schnellstmöglich zu beenden. Doch die Berliner stehen vor Problemen.

374 Millionen Euro hat Großinvestor Lars Windhorst seit Mitte 2019 in Hertha BSC gepumpt. Etappenweise sicherte sich der Unternehmer damit Anteile von 64,7 Prozent an der Hertha BSC Kommanditgesellschaft auf Aktien. Doch statt des angestrebten Aufstiegs des selbsternannten "Big City Clubs" kämpft Hertha derzeit um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga. Doch nicht nur die sportliche Entwicklung ist ganz und gar nicht nach dem Geschmack Windhorsts.

Denn von seinem vielen Geld ist schlichtweg keines mehr da, unter anderem, weil eine große Altenschulden-Last, die Corona-Pandemie mit allen Verlusten, ein teurer Kader und die ausbleibende Steigerung der Erlöse beinahe alles auffraßen. Dennoch forderte Windhorst zuletzt genauere Antworten darauf, was mit besagten 374 Millionen Euro passiert ist, sprach von Klüngelei in den höchsten Gremien, schoss öffentlich gegen Hertha-Präsident Werner Gegenbauer und forderte dessen Abwahl. Gleichzeitig versprach Windhorst jedoch auch, frisches Geld zu investieren, "wenn gute Leute auch in der Vereinsspitze sind, die kooperativ gemeinsam an einem Strang ziehen". 

Der Frust beim Investor sitzt tief. Möglicherweise auch, weil er laut "kicker" verpasst haben soll, sich bei einem Einstieg - lizenzkonform - mehr Zugriff zu sichern. Offenbar wäre dies möglich gewesen. Stattdessen versucht Windhorst nun, mit hohem öffentlichen Druck auf die Hertha-Führung einzuwirken.

Windhorst will Anteile bei Hertha BSC nicht veräußern

Wie lange sich diese noch das Gebaren des 45-Jährigen anschaut, ist offen. "Ich glaube, jetzt hat er (Windhorst, d. Red.) ganz viele noch an die Seite von Werner Gegenbauer gebracht", munkelte Vereinslegende Axel Kruse zuletzt im "RBB".

Nach Informationen des "kicker" besitzt Hertha BSC ein Rückkauf-Recht für Windhorsts Anteile. Allerdings sei dies bislang keine realistische Option.


Mehr dazu: Wortbruch? Hertha-BSC-Investor Lars Windhorst wehrt sich


Der Grund: Der Wert der Anteile ist gesunken. Windhorst plant zudem offenbar auch gar nicht, seine 64,7 Prozent an der KGaA abzugeben. Denn er ist weiter darauf aus, zu erfahren, wohin das Geld genau gewandert ist. Die Zahlen, die er - vor seinem kürzlichen Rücktritt aus dem Hertha-Beirat - bislang präsentiert bekommen hat, sollen dem Investor nicht tief genug gegangen sein. 

Ein Fragenkatalog, den er zuletzt an Herthas Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller schickte, half noch nicht zur Aufklärung. "Wir haben bislang keine zufriedenstellenden beziehungsweise ausreichenden Antworten bekommen", zitiert der "kicker" Windhorst-Sprecher Andreas Fritzenkötter.