01.04.2022 15:48 Uhr

Moskau-Profi tritt gegen Markus Gisdol nach

Markus Gisdol verließ Moskau nach Kriegsbeginn
Markus Gisdol verließ Moskau nach Kriegsbeginn

Nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine brach Ex-Bundesligatrainer Markus Gisdol seine Zelte beim Erstligisten Lokomotive Moskau ab und kehrte nach Deutschland zurück. Die Art und Weise des Abschieds nehmen einige Profis dem Deutschen immer noch übel.

Zu den Spielern, die Gisdol bis heute schlechten Stil bei dessen vorzeitigem Abschied von Lok Moskau vorwerfen, gehört der russische Nationalspieler Dmitry Barinov. Ihn traf der Rückzug des Deutschen völlig überraschend.

"Ich bin zum Training gekommen und habe gefragt, wo der Trainer ist. Dann wurde mir gesagt, dass er gegangen ist. Er hat sich nicht mal vom Team verabschiedet", erinnerte sich Barinov gegenüber "Sport Express" an den Tag, als er vom Abschied des Trainers erfuhr. 

Gisdol hätte "wenigstens auf Wiedersehen sagen, ein Essen organisieren oder uns die Situation erklären können", ergänzte Barinov, der das Verhalten des Deutschen rückblickend als "hässlich" bezeichnete.

+++ Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier! +++

Der Abschied Gisdols ist aber nicht das einzige, was Barinov in Bezug auf den Trainer sauer aufstieß. Auch dessen Methoden sorgten beim Nationalspieler für Kopfschütteln, wie er nun verriet.

"Die Trainingsintensität war nicht besonders hoch, wir hatten viele Tage frei. Das ist mir in meiner Karriere vorher nie passiert", sagte der Mittelfeldspieler: "Aber das ist nunmal sein Ansatz. Im Training hat Gisdol immer sein Bestes gegeben. Aber die Intensität war schwach und die leichteste in meiner gesamten Profikarriere."

An dem Vorwurf einiger russischer Medien, Gisdol hätte den Krieg nur als Vorwand genutzt und das Team stattdessen verlassen, weil er es durch seine schlechte Vorbereitung selbst in die Krise steuerte, könnte durchaus etwas dran sein, glaubt Barinov. "Vielleicht ist das so", ließ der Mittelfeldspieler bei seiner Antwort Interpretationsspielraum.