11.04.2022 13:27 Uhr

Überraschende Offensiv-Kehrtwende bei Gladbach

Gladbach will weiter auf sein Angriffstrio setzen
Gladbach will weiter auf sein Angriffstrio setzen

Nach einer Saison voller Zittern ist der Klassenerhalt für Borussia Mönchengladbach (quasi) geschafft. Nun kann Roland Virkus endlich intensiver für die neue Spielzeit planen, hat dabei aber etliche knifflige Personalfragen zu lösen. Hierbei hat sich der neue Sportdirektor ungewohnt tief in die Karten blicken lassen.

Im kommenden Jahr enden bei Borussia Mönchengladbach etliche Verträge wichtiger Säulen. Die Planungen laufen dementsprechend bereits auf Hochtouren, wie Sportchef Roland Virkus im "kicker" erklärte.

"Im ersten Stadium ging es für uns um die Frage, mit welchen Spielern wir verlängern wollen, weil wir in ihnen Pfeiler für die Zukunft sehen. Das ist geschehen, es wurden auch schon erste Gespräche geführt", verriet Virkus und fügte an: "Dass von Spielerseite zunächst einmal zurückhaltender agiert wird, ist nachvollziehbar. Die sportliche Lage gab bisher keine Planungssicherheit her."

Klar ist, dass die Gladbach-Verantwortlichen gern weiter mit Nationalspieler Jonas Hofmann und dem Schweizer Keeper Yann Sommer zusammenarbeiten und die Verträge über 2023 hinaus verlängern möchten. "Das ist unser Wunsch", betonte Virkus, der das Duo als "Korsettstangen unserer Mannschaft" bezeichnete. "Sie würden bei unserem Vorhaben, etwas Neues aufzubauen, eine ganz wichtige Rolle spielen."

Das gelte gleichsam - wie auch überraschend - für den Angriff, der aus Breel Embolo, Marcus Thuram und Alassane Pléa besteht. Noch vor einigen Wochen waren alle drei Spieler als mögliche Wechselkandidaten im Sommer gehandelt worden, nun aber will Virkus "um die Jungs kämpfen", wie er betonte.

Die Gründe liegen für den 55-Jährigen auf der Hand. "Wenn sie ihr volles Potenzial ausschöpfen, sind Pléa, Thuram und Embolo absolute Top-Spieler."

Stindl und Kramer haben für Gladbach geringere Priorität

Er werde mit allen dreien sprechen und erklären, was der Klub mit ihnen vorhabe. "Grundsätzlich möchte ich keinen der Jungs verkaufen", legte Virkus die Messlatte hoch, setzte jedoch hinzu: "Es geht aber auch darum, wie ihre persönlichen Pläne aussehen. Es ist nicht auszuschließen, dass sie für sich andere Ziele verfolgen."

Sollte es keine Übereinstimmung geben, müsste man überlegen, wie man die Situation löse, so der Mitte Februar als Nachfolger von Max Eberl angetretene Virkus weiter. Eines stehe jedoch jetzt schon fest: Innerhalb des Trios sei "kein Einziger dabei, der sich nicht mit dem Klub identifiziert". Das habe er aus Einzelgespräche erfahren.

Diese Identifikation dürfte auch auf Lars Stindl und Christoph Kramer zutreffen, deren Kontrakte ebenfalls Mitte 2023 auslaufen. Allerdings müssen sich die beiden Routiniers wohl noch gedulden. 

"Beide sind seit vielen Jahren wichtige Stützen [...]. Klar haben wir diese Spieler auf dem Schirm und werden das Thema angehen. Aber nicht sofort. Aufgrund der Gesamtkonstellation genießen zunächst andere Personalien Priorität."