26.04.2022 13:54 Uhr

Neuer Schalke-Boss erlebte "fulminanten Crashkurs"

Bernd Schröder ist seit Anfang 2022 der Vorstandschef beim FC Schalke 04
Bernd Schröder ist seit Anfang 2022 der Vorstandschef beim FC Schalke 04

Die ersten, extrem turbulenten Wochen beim FC Schalke 04 waren für den neuen Vorstandsvorsitzenden Bernd Schröder ein "fulminanter Crashkurs".

"Das Gute daran ist: Wir konnten jetzt viel gestalten in kurzer Zeit. Das ist ja auch eine Riesenchance, Sachen auch gestalten zu können. Und das Zweite ist: Ich konnte einfach viel kennenlernen. Dadurch, dass viel passiert ist und Druck da war, etwas zu entscheiden, musstest du auch die ganzen Entscheidungen zusammenbekommen", sagte Schröder im einem Interview mit Vereinsmedien.

Der 56-Jährige war erst zu Jahresbeginn von Bayer Leverkusen zum Zweitligisten nach Gelsenkirchen gewechselt.

In seine Amtszeit fielen allerdings schon einschneidende Ereignisse, wie die Trennung vom langjährigen Hauptsponsor Gazprom vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs, die Entlassung von Trainer Dimitrios Grammozis sowie die Platzierung einer Anleihe zur weiteren finanziellen Konsolidierung des hoch verschuldeten Klubs.

 

Arbeit bei Bayer Leverkusen "nicht so spannend"

"Es heißt ja: Schalker ein Leben lang, das ist jetzt schon spürbar", sagte Schröder. "Ich habe ja den Vergleich zu Leverkusen. Das ist ein ruhigeres Arbeiten als auf Schalke. Ganz klar. Aber es ist natürlich auch nicht so spannend. Das ist auch relativ klar."

In seiner Arbeit beim S04 gehe es darum, "die Menschen da abzuholen, wo sie stehen, mit ihrem Schalke. Abzuholen und dann auszurichten und zu sagen: Da geht es lang. Und dann auch voranzugehen", so Schröder.

Der Klub-Chef sieht eine positive Entwicklung: "Wir sind schon einen Schritt gegangen. Wenn man mal selbstkritisch ein Jahr zurück schaut, wo wir da standen oder noch im Sommer letzten Jahres. Das war ja nicht schön. Und vom Gefühl im letzten Sommer zum Gefühl heute sind wir schon die ersten fünf Stufen wieder hoch."

Wirtschaftliche Stabilität des FC Schalke 04 "noch nicht gut, aber ..."

Auch "jenseits des Gefühls, also rein faktisch" sei "schon viel passiert" auf Schalke. "Die wirtschaftliche Stabilität ist noch nicht gut, aber wir haben schon eine wirtschaftliche Stabilität da. Wir wissen, wir sind handlungsfähig. Wir wissen, was wir machen."

Die Gewinnung neuer Sponsoren hängt laut Schröder nicht nur von der Ligazugehörigkeit ab. "Ich mache in den Gesprächen keinen Unterschied, weil Schalke ist so oder so grandios. Wenn wir nächstes Jahr immer noch 2. Liga spielen, dann ist Schalke trotzdem noch ein geiler Verein, ist trotzdem eine Größe und eine Macht und eine Kraft, die auch für einen Partner gut ist."