BVB-Legende kündigt "mehr Druck" für Rose an

In seiner ersten Saison beim BVB ist Trainer Marco Rose deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Kritik an der Arbeit des gebürtigen Leipzigers wird lauter, noch halten die Verantwortlichen der Dortmunder aber fest zu ihrem Linienchef. Borussia-Legende Jürgen Kohler hat dafür Verständnis, vermutet jedoch einen Plan B in der Schublade.
Spätestens nach der peinlichen 3:4-Heimniederlage gegen den Revier-Nachbarn VfL Bochum sehnen sich beim BVB alle Beteiligten nach der Sommerpause. Die Luft scheint raus zu sein, ein neuer Spirit muss her. Denn mit dem Abschneiden in der aktuellen Spielzeit kann bei der Borussia niemand zufrieden sein.
Naturgemäß rückt der Trainer daher ins Kreuzfeuer: Nach seinem aufsehenerregenden Wechsel von Gladbach nach Dortmund war Marco Rose mit riesigen Vorschusslorbeeren in Westfalen aufgeschlagen, hat dem Team seither allerdings nur selten seinen Stempel aufdrücken können.
Manch ein Fan hat sich insgeheim wohl schon die Rückkehr von Edin Terzic, der die Mannschaft 2021 zum Pokalsieg geführt hatte und danach zum Technischen Direktor umfunktioniert worden war, gewünscht. Nach Meinung von BVB-Legende Jürgen Kohler wäre ein Trainer-Tausch aber noch zu früh.
"Es war auch für Rose ein ganz schwieriges Jahr, es ist sicherlich nicht ganz optimal gelaufen. Trotzdem hat er die Chance verdient, in der neuen Saison anzufangen und eine gute Performance hinzulegen. Es wäre verkehrt, jetzt den Trainer zu wechseln", betonte der 56-Jährige im Gespräch mit "Sky".
Kohler rät dem BVB (noch) zu Geduld mit Rose
Kohler zufolge profitiert der BVB enorm davon, im Notfall mit Terzic bereits den idealen Ersatzmann in der Hinterhand zu haben.
"Man hat in der Trainer-Perspektive einfach keinen Druck und keinen Bedarf, man kann mit den beiden beruhigt in die Saison gehen", so der frühere Nationalspieler.
Rose habe eine weitere "Chance verdient, weil es auch verletzungsbedingt große Probleme im Kader gab - das ist für jeden Trainer der Welt schwer, da einen Rhythmus reinzubekommen", verdeutlichte Kohler.
Gleichzeitig nahm er den Übungsleiter in die Pflicht. "Klar ist, dass Rose besser performen muss", stellte der "Kokser" klar und ergänzte: "Er wird definitiv mehr unter Druck geraten. Und wenn es zu Beginn der Saison wieder so verlaufen sollte und nicht die Ziele erreicht werden, dann hat man sicherlich auch die Möglichkeit zu reagieren."