14.05.2022 08:00 Uhr

Hamann zählt Bayern-Bosse an: "Da kommt einfach zu wenig"

Vom FC Bayern enttäuscht: Dietmar Hamann
Vom FC Bayern enttäuscht: Dietmar Hamann

Kurz vor dem letzten Saisonspiel ist Dietmar Hamann seinem Ruf als Chef-Kritiker des FC Bayern wieder einmal gerecht geworden. An der Münchner Klub-Führung ließ der frühere Nationalspieler kaum ein gutes Haar.

Mit der am Samstag auslaufenden Spielzeit 2021/2022 dürften beim FC Bayern nur die Wenigsten zufrieden sein. Das Mindestziel Deutsche Meisterschaft wurde erreicht, in den Pokal-Wettbewerben blieb das Team von Trainer Julian Nagelsmann jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Und auch die Vereins-Bosse bekleckerten sich in ihrer Außendarstellung nicht immer mit Ruhm.

Grund genug für Dietmar Hamann, der FCB-Führung um Präsident Herbert Hainer, Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic ein vernichtendes Zeugnis auszustellen. Zu viele Dinge seien unkommentiert geblieben, klagte der 48-Jährige im Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen".

"Das war so beim Wechselfehler in Freiburg, bei der eskalierten Jahreshauptversammlung. Da kommt mir einfach zu wenig von der Führung um Hainer, Kahn und Salihamidzic. Und die Berater sehen diese Führungsschwäche ja auch und versuchen, das für sich auszunutzen", merkte Hamann an.

Man brauche zwar eine Findungsphase in einer neu zusammengesetzten Vereinsführung. "Aber Kahn hatte doch seine Eingewöhnungszeit an der Seite von Rummenigge und Salihamidzic war ja schon vorher da", betonte Hamann: "Wenn du so einen Verein führst, musst du die Konfliktherde erkennen und darauf reagieren, sonst fliegt dir der Laden um die Ohren."

Causa Lewandowski: Hamann äußert Verständnis für den FC Bayern

Keinen Vorwurf macht Hamann den Offiziellen dagegen in der Causa Robert Lewandowski. Der Pole soll den FC Bayern verlassen wollen, Barca gilt als aussichtsreichster Kandidat.

"Wenn ein anderer Verein kommt und ihm einen Drei-Jahres-Vertrag anbietet, was willst du denn machen?", so Hamann: "Wenn Barcelona das machen will, sollen sie es tun. Dann schaut man sich in die Augen, gibt sich die Hand und es geht weiter."