06.07.2022 13:39 Uhr

Versprechen nicht eingehalten: Hütter rechnet mit Gladbach ab

Mit seiner Zeit in Gladbach unzufrieden: Trainer Adi Hütter
Mit seiner Zeit in Gladbach unzufrieden: Trainer Adi Hütter

Adi Hütter und Bundesligist Borussia Mönchengladbach haben sich einvernehmlich nach nur einem gemeinsamen Jahr getrennt. Mit ein wenig Abstand ließ der Österreicher nun aber seinem Unmut über unterschiedliche Ansichten in Gladbach freien Lauf.

Platz zehn in der Bundesliga und die damit verbundene Nicht-Qualifikation für einen der internationalen Wettbewerbe ist das magere Ergebnis von Adi Hütters Saison bei Borussia Mönchengladbach. Die hohen Erwartungen, die nicht zuletzt wegen der Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro an den Übungsleiter geknüpft waren, konnten überhaupt nicht erfüllt werden.

Bei "Servus TV" führte Hütter nun aus, wie das Aus in Gladbach letztlich zustande kam: "Für mich war wichtig, dass diese Trennung so gelaufen ist, wie ich mir das vorgestellt habe. Wir haben Gespräche geführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir getrennte Wege gehen. Es war eine einvernehmliche Trennung, weil ich schon gespürt habe, dass der Verein bei der Art und Weise, wie man spielen lassen will, in eine andere Richtung ging."

Wie schon dessen Vorgänger Marco Rose bevorzugt Adi Hütter Angriffspressing. Nach dem Rücktritt von Manager Max Eberl wollte die neue sportliche Führung um Roland Virkus aber wieder zum Ballbesitzfußball zurückkehren, der am Niederrhein zuvor praktiziert wurde. Jene Vorstellung stimmte letztlich nicht mehr mit der von Hütter überein.

Eberl-Aus "unangenehm", Kritik "außergewöhnlich"

Hütter sehe dessen Aussage, man bevorzuge in Gladbach eigentlich Ballbesitz-Fußball, zwar "überhaupt nicht kritisch". Aber: "Dann muss man auch klar sagen: Dann müsst ihr auch einen Ballbesitz-Trainer holen. Das bin ich nicht. Deswegen gab es dann auch Probleme."

Die Probleme bei den Fohlen hätten laut Hütter unterdessen schon gleich im Transfer-Sommer 2021 begonnen. Damals wurden die Spieler, die "eigentlich angedacht und versprochen" wurden und gut zur Spiel-Philosophie gepasst hätten, nicht verpflichtet. Letztlich habe auch Max Eberls überraschender Rücktritt bei Adi Hütter "sehr viel Energie gekostet", die gesamte Situation "war schon sehr unangenehm".

Überrascht zeigte sich der 52-Jährige zudem von der teils öffentlich geäußerten Kritik einiger Spieler im Laufe der Saison: "In Gladbach war es recht außergewöhnlich, dass viel öffentlich gemacht wurde und in der Zeitung zu lesen war. Das kannte ich vorher noch nicht."

Einen neuen Trainerjob hat Hütter derzeit nicht im Blick, vielmehr freue er sich aktuell über die Auszeit. Borussia Mönchengladbach hat Ende Juni derweil Daniel Farke als dessen Nachfolger präsentiert.