"Respektlos!" Tottenham-Coach Conte attackiert Nagelsmann

Julian Nagelsmann macht sich dieser Tage nur wenig Freunde. Nachdem er unter der Woche mit Aussagen über den FC Barcelona für Schlagzeilen sorgte, hat der Trainer des FC Bayern nun auch mit seinen Einschätzungen über Tottenham-Stürmer Harry Kane ein Echo ausgelöst. Die Antwort aus London folgte am Samstag und war mehr als deutlich.
Für Harry Kane hatte Julian Nagelsmann in der Nacht zu Samstag (MEZ) nur lobende Worte parat. Der englische Nationalspieler sei "einer der besten Stürmer" der Welt und einer von "vielleicht zwei, drei Mittelstürmern, die diese wirklich Position spielen können", schwärmte Bayerns-Coach vom Superstar, der auf der Wunschliste des deutschen Rekordmeisters weit oben steht - nicht für diesen Sommer, aber für 2023.
Obwohl Kane bei den Spurs aus Tottenham noch bis 2024 unter Vertrag steht, wollte Nagelsmann einen Transfer nicht kategorisch ausschließen. Eine Verpflichtung des Engländers werde zwar kompliziert, "aber wir werden sehen, was in der Zukunft passiert", ließ er einen Wechsel Kanes an die Isar offen.
Conte wirft Nagelsmann Respektlosigkeit vor
Bei Tottenham-Coach Antonio Conte sorgten diese Aussagen nicht nur für Verwunderung, sondern auch für Ärger. "Ich habe es nicht gehört, aber ich bin ganz sicher ein Trainer, der nicht über Spieler anderer Mannschaften spricht. Ich weiß nicht, warum so etwas passiert", echauffierte sich der Italiener am Samstag über Nagelsmann.
Die Situation in Tottenham sei sehr klar, betonte Conte: "Der Klub hat einen klaren Plan. Und Harry ist Teil dieses Plans. Er ist ein sehr wichtiger Spieler und der Rest sind nur Gerüchte."
Anschließend wiederholte der Spurs-Coach: "Ich sage es noch mal: Ich spreche nicht gerne über Spieler anderer Klubs. Wenn ich etwas machen will, dann gehe ich zu dem Verein und spreche direkt mit ihm und nicht über die Medien. Ich denke, das ist dem anderen Klub gegenüber respektlos."
Mit seinen Aussagen über Harry Kane brachte Nagelsmann innerhalb weniger Tage den zweiten Top-Klub gegen sich auf. Zuvor geriet er schon ins Visier des FC Barcelona, nachdem der Bayern-Trainer die Geschäftspraktiken der Katalanen hinterfragte.
Barca sei "der einzige Klub in der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft, den er will. Es ist irgendwie komisch, irgendwie verrückt", erklärte Nagelsmann, der einen Tag später zurückruderte und betonte: "Ich möchte Barcelona nicht angreifen." Nicht wenige im Umfeld des spanischen Spitzenklubs sahen das aber anders.