Hamann schießt gegen Nagelsmann: "Hat er nicht zu sagen"

Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach hat der FC Bayern zum ersten Mal in dieser Bundesligasaison Punkte liegen lassen. Dass Trainer Julian Nagelsmann nach der Partie auch den Schiedsrichter dafür verantwortlich machte, ärgerte Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann besonders. Auch die Wortwahl des Münchner Trainers missfiel dem "Sky"-Experten.
Obwohl der FC Bayern im Spiel gegen Gladbach phasenweise Chancen im Minutentakt hatte und Yann Sommer im Tor der Fohlen zu einer historischen Bestleistung trieb, reichte es am Ende nur zu einem 1:1. Für Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann war offensichtlich, woran der Rekordmeister am Samstag scheiterte: an sich selbst.
"Sie haben 35 Mal aufs Tor geschossen und sind am eigenen Unvermögen gescheitert, das muss man ganz klar sagen", meinte Hamann in der Talkshow "Sky90". Dass Julian Nagelsmann sich nach dem Spiel über die Schiedsrichterleistung ärgerte, wunderte Hamann, der erklärte: "Am Schiedsrichter lag es sicher nicht."
Was Hamann aber noch mehr als die Schiedsrichter-Kritik des Münchner Trainers ärgerte, war dessen Wortwahl sowie das Verhalten am Spielfeldrand. Dort war er während der Partie unter anderem mit dem Assistenten aneinander geraten und hatte nach einer "Arschlochfrage" (Nagelsmann) eine Verwarnung kassiert.
Hamann findet, dass sich ein solches Verhalten für einen leitenden Angestellten des Rekordmeisters schlicht nicht gehört.
"Er muss sich schon bewusst sein, dass er Trainer von Bayern München ist. Da gibt es gewisse Sachen zu beachten. Da gehen gewisse Sachen einfach nicht. Diese Arschlochfrage: Das hat ein Trainer von Bayern München nicht zu sagen. Da stört mich die Wortwahl", kritisierte der frühere Profi.
Hamann warnte Nagelsmann davor, am Spielfeldrand zu impulsiv zu Werke zu gehen, denn das "kann die Mannschaft anstecken", so der "Sky"-Experte.
Hamann kritisiert Nagelsmanns Verhalten am Spielfeldrand
Gleichzeitig fürchtet Hamann, dass sich Nagelsmann mit diesen Gefühlsausbrüchen auch selbst aus dem Tritt bringen könnte.
"Er muss Entscheidungen treffen. Du bist in einer Phase, in der du 0:1 hinten bist. So emotional du auch bist, musst du trotzdem einen klaren und kühlen Kopf bewahren. Deswegen war mir das vor allem in der zweiten Halbzeit zu viel", klagte der ehemalige Nationalspieler.
Grundsätzlich könne er Julian Nagelsmann gut leiden, ergänzte Hamann: "Es gibt aber Sachen, die hast du einfach einzuhalten." Ihn habe es sehr gewundert, dass sich der Münchner Trainer nach dem Spiel überhaupt mit dem Unparteiischen beschäftigte, denn: "Schuld waren sie selber."