29.08.2022 14:44 Uhr

Haaland bei ManCity: Schon jetzt der "Stürmer der Zukunft"

Ex-BVB-Star Erling Haaand hat bei Manchester City einen tollen Start hingelegt
Ex-BVB-Star Erling Haaand hat bei Manchester City einen tollen Start hingelegt

Fünf Partien ist die am 30. Juli gestartete Pflichtspiel-Ära von Ex-BVB-Star Erling Haaland bei Manchester City gerade einmal alt. Eine überschaubare Zeitspanne, in der der Norweger auf noch überschaubarere 105 Ballkontakte kommt - nur einmal hatte ein Starter der Citizens weniger Aktionen am Ball als der Norweger.

Wer beim Blick auf diese ernüchternde Statistik nun aber denkt, dass Haaland im Starensemble von Tiki-Taka-Gott Pep Guardiola enttäuschend in sein Premier-League-Abenteuer gestartet ist, liegt meilenweit daneben. Anstatt den Torjäger zum biederen Phantom zu erklären, vernimmt man in den Medien das Hohelied des Traum-Einstands.

Kein Wunder: Die 105 Ballkontakte seit seinem millionenschweren Wechsel vom BVB ins Etihad Stadium garnierte Haaland bislang mit 21 Abschlüssen, sechs Toren und einer Vorlage. Anders ausgedrückt: Haaland schickt das Leder im Schnitt mit jedem fünften Ballkontakt in Richtung des gegnerischen Kasten, ist mit jedem 15. Ballkontakt an einem Treffer beteiligt - fraglos eine überragende Ausbeute.

Nachdem sich Haaland unlängst aufschwang, beim 4:2-Erfolg gegen Crystal Palace in nur 19 Minuten seinen ersten Dreierpack im City-Trikot zu schnüren, schwärmte Guardiola: "Erling hat das gemacht, was er tut, seit er auf der Welt ist. Was er schon sein ganzes Leben lang gemacht hat, überall, wo er war, hat er seine Tore erzielt. Er hat einen unglaublichen Torriecher." Der Gepriesene selbst erwiderte lapidar, er benötige noch Zeit und wisse, dass das Team noch Luft nach oben hat. Aussagen, die der Konkurrenz den Angstschweiß auf die Stirn treiben dürfte.

Erling Haaland jagt einen "ewigen" Premier-League-Rekord

Setzt Haaland seinen Wahnsinnsstart fort, könnte er sich in Kürze übrigens auch einen Spitzenplatz in den Geschichtsbüchern der Premier League sichern. Sollte der Norweger in den nächsten beiden Spielen mindestens vier weitere Buden erzielen, würde er einen Rekord einstellen.

Micky Quinn hatte in seinen ersten sechs Auftritten im englischen Oberhaus 1992/93 zehn Treffer erzielt, schneller erreichte zuvor und danach kein Akteur diese Marke. Sollte Haaland diese Fabelmarke verpassen, winkt immerhin noch der Vereinsrekord. Den hält Klubikone Sergio Agüero, der sein zehntes Tor für Manchester City in seiner elften Premier-League-Partie erzielen konnte.

Dass dem Nationalspieler dieses Kunststück zuzutrauen ist, steht außer Frage. Seitdem Haaland mit 20 Toren in 66 Pflichtspielen für Byrne FK und Molde FK im Gepäck 2019 seine norwegische Heimat verließ, traf er unfassbare 121 Mal in 121 Pflichtspielen. 

  • Haalands irre Karrierestatistik seit Anfang 2019:

    • Red Bull Salzburg (Januar 2019 bis Januar 2020): 27 Pflichtspiele/29 Tore
    • BVB (Januar 2020 bis Sommer 2022): 89 Pflichtspiele/86 Tore
    • Manchester City (seit Sommer 2022): 5 Pflichtspiele/6 Tore

Zahlen, die die perfekte Karriereplanung von Haaland untermauern und belegen, dass Eingewöhnungszeit für den Goalgetter ein Fremdwort zu sein scheint. Mit seinem überragenden Auftakt dürfte Haaland sogar die ManCity-Bosse verblüffen.

"Mit Blick auf die nächsten zehn bis 15 Jahre haben wir in den Stürmer der Zukunft investiert", erklärte Khaldoon Al Mubarak, der Vorstandschef des Premier-League-Klubs, noch bei der Vorstellung des Neuzugangs. So wie es aussieht, darf man sich allerdings dafür feiern, bereits den Stürmer der Gegenwart unter Vertrag genommen zu haben.

City-Coach Guardiola kann Haaland hingegen wohl nicht überraschen: "Er ist ein Spitzenstürmer, und wenn man die Namen der größten Stürmer aller Zeiten in diesem Alter aufzählt - wie viele Tore - ist er der Größte", lobte der Spanier Mitte August. Haaland könne "einer der größten Stürmer aller Zeiten werden".

Marc Affeldt