30.01.2023 20:44 Uhr

Matthäus hegt ernsthafte Titel-Zweifel am FC Bayern

Geht mit dem FC Bayern hart ins Gericht: Lothar Matthäus
Geht mit dem FC Bayern hart ins Gericht: Lothar Matthäus

Der FC Bayern München ist nach drei Unentschieden in Folge längst wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht schon jetzt eine negative Entwicklung, die letztlich dazu führen könnte, dass die hochgesteckten Ziele allesamt verpasst werden könnten.

"Dem FC Bayern fehlt aktuell eine ganze Menge", moniert Lothar Matthäus in seiner Kolumne für "Sky". Nachdem vor einigen Wochen wohl kaum einer daran gezweifelt hatte, dass der FC Bayern in dieser Saison in der Lage ist, neben der Bundesliga auch den DFB-Pokal und die Champions League gewinnen zu können, hegt der Ex-Münchner nun ernsthafte Zweifel daran.

"Stand jetzt würde ich meine Hand nicht einmal für einen Titel der Bayern ins Feuer legen", so Matthäus. "Wenn man im Pokal in Mainz ausscheidet, wird es noch ungemütlicher für Nagelsmann als ohnehin schon." Am Mittwochabend (20:45 Uhr) steht die Partie bei den Rheinhessen an.

Erschreckend offensichtlich sei für den 61-Jährigen, dass die Mannschaft von Cheftrainer Julian Nagelsmann überhaupt nicht mehr in der Lage ist, den Gegner zu dominieren.

Matthäus: Zu viele "große Namen" beim FC Bayern

"Heute beherrscht diese Mannschaft selten den Kontrahenten. Abstimmung, Spielwitz, Hierarchie und damit auch Kontrolle auf dem Feld sind nicht zu erkennen", so Matthäus, dem es auch an einstudierten Laufwegen fehlt. Dies sei darin begründet, dass sich beim FC Bayern momentan keine wirklichen "Pärchen" bilden können. 

Das Problem, führte Matthäus aus: "Manchmal habe ich das Gefühl, dass Nagelsmann permanent Kompromisse eingeht, weil so viele Spieler einen großen Namen haben und er alle bei Laune halten will." Mal spiele "Sané und dann wieder Coman", mal seien es Gnabry und Müller oder Musiala. 

Früher seien die Absprachen beim FC Bayern stets klar gewesen: "Wenn Robben in die Mitte zog, hat Lahm ihn hinterlaufen. Ribery wusste immer, Alaba sichert mich ab. Ganz davon abgesehen, dass Robben und Ribery permanent das Publikum von den Sitzen gerissen haben."