29.03.2023 13:56 Uhr

Watzke über Tuchels BVB-Aus: "Da ist viel kaputtgegangen"

Thomas Tuchel (l.) trifft mit dem FC Bayern auf Hans-Joachim Watzkes BVB
Thomas Tuchel (l.) trifft mit dem FC Bayern auf Hans-Joachim Watzkes BVB

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke blickt in einer neuen TV-Dokumentation zurück auf das Ende der Ära Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund 2017. Die Vorkommnisse rund um den Anschlag auf den BVB-Mannschaftbus sieht er als Hauptgrund für die damalige Trennung vom neuen Chefcoach des FC Bayern.

Am 11. April 2017 ereignete sich das wohl schwärzeste Kapitel der Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund.

Vor dem Heimspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen die AS Monaco detonierten im Dortmunder Stadtteil Höchsten neben dem Mannschaftsbus des BVB drei Sprengsätze.

Wie durch ein Wunder kamen alle Insassen mit dem Leben davon. Lediglich der damalige Dortmunder Profi Marc Bartra verletzte sich schwer an der Hand.

Der Täter, ein damals 28-jähriger Elektriker, wurde später zu 14 Jahren Haft wegen 28-fachen Mordversuchs verurteilt. Sein Tatmotiv: Habgier. Der Mann hatte an der Börse auf einen Kursabfall der BVB-Aktie gezockt.

BVB trennt sich vorzeitig von Thomas Tuchel

Bei der Borussia überschatteten die schrecklichen Geschehnisse damals das sportliche Geschehen komplett. Zwar gewann der BVB kurze Zeit später den DFB-Pokal. Im selben Sommer endete aber das Engagement von Trainer Thomas Tuchel bei den Schwarz-Gelben, ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags.

Klub-Chef Hans-Joachim Watzke räumte damals einen Dissenz mit Tuchel ein. In einem offenen Brief an die Fans erklärte er, es gehe in einer Zusammenarbeit "immer auch um grundlegende Werte wie Vertrauen, Respekt, Team- und Kommunikationsfähigkeit, um Authentizität und Identifikation. Es geht um Verlässlichkeit und Loyalität".

Der BVB habe in der Konstellation mit Tuchel "keine Grundlage mehr für eine auf Vertrauen ausgelegte und perspektivisch erfolgreiche Zusammenarbeit gesehen".

FC Bayern: Debüt von Thomas Tuchel ausgerechnet gegen den BVB

In einer Dokumentation, die ab dem 10. April beim Pay-TV-Sender "Sky" ausgestrahlt wird und über die mehrere Medien vorab berichten, blickt Watzke nun noch einmal zurück auf das Ende der Ära Tuchel beim BVB.

Das Bomben-Attentat war aus seiner Sicht ein Wendepunkt in der Beziehung der beiden. "Ich glaube, da ist zwischen dem Trainer und mir einiges kaputtgegangen. Es wäre wahrscheinlich sonst nicht zu der Trennung im Sommer gekommen", erklärt Watzke in dem Film.

Pikant: Ausgerechnet gegen den BVB gibt Tuchel sein Debüt als neuer Chefcoach des FC Bayern. Am Samstag (18:30 Uhr) steigt das Bundesliga-Gipfeltreffen in der Münchner Allianz Arena.